7 2010 Eau de Toilette

BlueskyFresh
14.11.2022 - 07:32 Uhr
6
4.5
Duft

Künstlicher Bratapfel mit Zahnfleischbluten

Normalerweise schreibe ich keine Rezension, wenn ein Duft mir nicht gefällt, aber hier muss ich mal… Da ich meine Eindrücke hier bislang gar nicht wiederfinde, und vielleicht nochmal des Vorschreibers Empfehlung nachdrücklich unterstreichen kann: Sample before you buy!

Vorab, ich habe Loewes Esencia und schätze diesen *sehr*! Zur näheren Erkundung von Loewe7 ermunterten mich die angegebenen Noten (Ich *liebe* Weihrauch! Daneben auch Pfeffer, Zeder, Vetiver. Moschus ist auch gerne genommen. Jeder mag einen frischen Apfel. What could possibly go wrong?) sowie die Verwendung so schöner Worte wie „Thuriferar“, siehe weiter unten.

Aufsprühen: Sofort beißt eine sehr stark metallische Note in die arglose Nase. Es folgt ein sehr(!) künstlicher Bratapfel. Fast schon grotesk artifiziell. Weihnachtlicher Apfel mit vielen Nelken gespickt. In dem schon die Gabel steckt.

Die metallische Note riecht für mich eindeutig blutig. Dieser Duft erzeugt in mir sehr unmittelbar den Geschmack von Zahnfleischbluten.
„Abwaschdrang“ kannte ich bislang nicht, ich habe gleichmütig alles an mir verdunsten lassen und tapfer durchgetestet, traf es auch mal nicht ganz meinen Geschmack. Doch hier - grenzwertig!

Eine Entwicklung kann ich kaum feststellen, das Ganze wird zwar sanfter, pudriger, insgesamt etwas milder, aber behält seine Charakteristik und zieht die Blutspur unverdrossen bis zum Ende durch.

Abgesehen davon ist die leuchtend blaue Flasche der für mich bislang zum Inhalt unpassendste Flakon überhaupt (roter, weihnachtlicher Bratapfel!). Metallisches Silber hätte ich noch verstanden - so sah er ja mal aus. (Und what the hell hat der Torero damit zu tun? Am Ende doch ein blutiges Spiel?)

Zusammengefasst:

Wie gut, dass ich getestet habe!
(Vielen und ehrlich gemeinten Dank an den Versouker der Abfüllung! ;) )

Für Fans von OP-Besteck in Fleisch und so natürlicher Apfelnoten wie in PdM „Greenley“ (nur hier in Rot, wie passend). Entschuldigen Sie die wenig appetitanregende Darstellung.
Aber einer muss das jetzt mal sagen.
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