Milk Musk 2020 Eau de Parfum

Strassimaus
30.01.2022 - 10:43 Uhr
8

Kuschel-Nostalgie

Dieser Duft war schon seit Erscheinen ein Test-Kandidat für mich, aber leider war ja bis vor ein paar Wochen das Schnuppern gehen immer mit Aufwand verbunden. Da kam mir also das Sharing von Rundreas gerade recht. Nach dem Nachtdienst aus dem Briefkasten gezogen und direkt auf den Arm gesprüht. Der erste Eindruck direkt mmm lecker, ein Amberduft, kurz harzig fast kratzig, dann weich und cremig, Milch nur im Hintergrund in meiner Nase. Es kommt ein Hauch von Vanillekipferln und Zimtsternen dazu, dabei ist es nicht direkt gourmandig sondern schon „parfümig“, wunderbar kuschelig und fluffig.
Ein Flashback katapultiert mich in die 90er ins Chemiestudium, 5. Semester, Analysenkurs organische Chemie. Dreistofftrennung. Weißliche Kristalle in einer transparenten Flüssigkeit. Flugs abfiltrieren. Geruch Lösemittel und Plätzchen. Nach Reinigungsarbeiten ist nach Geruch und Schmelzpunktbestimmung klar, das ist Zimtsäure. Bingo. Eingentlich dachte ich an Feierabend aber der Forscherdrang war erwacht. Also einen Teil der Flüssigkeit in eine Destille und losgelegt. Bei 110 grad kann ich was auffangen. Es riecht nach Nagellackentferner und Bethmännchen. , nochmals nachdestillieren. Die aufgereihte Fraktion kann bestimmt werden. Auch Bingo. Ich glaub es war Toluol. Der Rest roch so krass nach Weihnachten, dass ich mal auf Benzaldehyd tippte. Bingo.
Nun ist es komplett vermessen, diesen wunderbaren Kuschelduft mit einem Chemielabor zu vergleichen, das täte ihm wahrhaft Unrecht. Man verzeihe mir diesen nerdigen Ausflug in die Vergangenheit. War ein echter Erfolgsmoment damals.
Es muss die Benzoe sein, zusammen mit der Tonkabohne, die eine ähnliche Kombi ergeben wie dieses Plätzchen im Kolben.
Milk Musk ist ein echter Kaufkandidat für den nächsten Winter! Danke für die Einladung zu diesem Sharing!
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