Cielo Napa Valley 1998

Auf diesen Duft bin ich durch die Geißblattnote gestoßen, nach der ich mal einige Proben bestellt hatte.
Früher vor Dekaden, als ich noch jung war, bin ich oft in Spätsommernächten Moped gefahren und habe den dabei wahrnehmbaren Duft wirklich über alles geliebt - dieses Parfum schafft es, mir dieses Gefühl in Erinnerung zu rufen; auch wenn ich das Geißblatt nicht sofort wahrnehme denke ich dass die Assoziation daher rührt. :-)

Ich finde ihn sehr sehr weiblich, warm, tröstlich, honigsüß, er erinnert mich etwas an Jailia, ist aber nicht ganz so 'gourmand' und auch weniger zitrisch.
Er riecht (neben der Rollersache) nach in einer Blütenwiese liegen an einem ganz ganz warmen, verträumten Spätsommertag ganz kurz vor der Ernte, so einem an dem schon etwas Wehmut aufkommt, weil der Winter
in all der Duftfülle schon ahnbar wird (hat das wer verstanden...?). Dementsprechend für mich ein Herbstduft (für den Sommer wäre er für mich persönlich zu süß) und ein Winterduft, wenn man sich mal an Sonne und Wärme und ... erinnern möchte.
Beim Aufsprühen und Schnuppern habe ich immer eine Assoziation zu Kokos, obwohl nichts in der Richtung aufgeführt ist. Nach einer Weile wird das ganze frischer, eventuell durch die Weinblätter. Dann beginne ich auch das Geißblatt ganz leicht wahrzunehmen, dem (oder der) Daphne Odora (Seidelbast) wird wie auch dem Geißblatt ein markanter Duft nachgesagt, diesen kenne ich aber leider nicht.
Dann kommt zunehmend die Basis dazu und verleiht dem ganzen etwas mehr Tiefe und eine ganz leichte, warme Würze.