26.01.2014 - 08:52 Uhr
Kaschima
27 Rezensionen
Kaschima
7
Luxus Liebes! (Aber heb nicht gleich ab!)
Wie früher als Schulfreundinnen sitzen die beiden bei einer cremigen 'Clam Chowder' unter den ausladenden Ästen einer Platane, ihr Stammplatz. Sie nehmen sie nicht wahr, sie war schon immer da. Darunter haben schon ihre Väter und Mütter gesessen, wahrscheinlich auch deren Väter... als dies noch das "Cliff Lawn" von Newport war. Nun glänzt ein täglich poliertes Messingschild mit "The Chanler at Cliff Walk - Hotel&Resort" neben dem Eingang, unter einer säulengestützten Vorhalle. Der Maître des "Spiced Pear" hatte gar nicht erst versucht, sie an den Private Dining Room zu erinnern und selbstverständlich wurde nur für sie gekocht, was nicht auf der Speisekarte steht.
Ganz intim im parkähnlichen Garten, mit Blick bis zum Meer, mitten im Indian Summer und sie ist zurückgekehrt, ihre Freundin zu besuchen, die hier geblieben war, als sie für ihre Karriere nach Rom, Johannesburg und später nach Paris gegangen ist. Sie sind die einzigen Gäste draußen, der Kellner ist nur für sie da, dennoch bemerken sie ihn kaum. Zu spannend ist der Austausch über die vielen Jahre, die sie sich nicht gesehen haben. Träume aus der Jugend überqueren den schweren Tisch aus Gusseisen. "Zwei 'Spiced Pear Martini' bitte!" Ein Kichern läuft ab und an hinüber und zurück. Ansonsten bleibt das Gespräch so gedämpft, als könne man jemanden stören.
"Sieh mal, sie haben einen Wintergarten angebaut! Oder hab' ich den nur nie gesehen?"
"Nein, Liebe, der ist neu. Sie haben ihn erst vor 3 Jahren bauen lassen, weil die Gäste den Blick in den Garten besonders im Spätsommer und Herbst so lieben."
Pastellige Kaschmir-Twinsets werden nochmal an den Schultern nachgezupft, perfekte Fingernägel sind kurz zu sehen, als die Perlenkette wie nebenbei, fast automatsch, wieder "gemittelt" wird. Das Gespräch fließt eloquent dahin. Ab und an tasten zwei Finger nach der einen schimmernden, tropfenförmigen Perle in der Mitte.
Luxury startet mit Pfeffer! Und der hält. Und hält auch die feinen, aber lauten Freesien im Zaun. Das Äpfelchen tut so, als sei Luxus nebenbei gesund, bringt ein wenig hohes C dazu, liefert die Fruchtigkeit eines frischen Kompotts und Vertrautheit.
Etwas Vanille/Heliotrop unterstützt mit einer warmen Unterlage, wie das Extrapolster auf dem herbstlichen Gartenstuhl.
Überhaupt bleibt von der Frühlingsfreesie eher ein herbstlich reicher, dicht komponierter Duft, der mehr die Fülle einer bereits eingefahrenen Ernte signalisiert, als ein flatterhaftes Frühlingsblumenlüftchen.
Fast von Anfang an scheint der Duft "geerdet", will nicht abheben, gibt der Trägerin Glaubhaftigkeit, Körper. Entfernt ist bereits etwas würziger Weihrauch und moderate Zeder zu erahnen.
Zwei 'Cliffhanger' werden gebracht mit artigen Grüßen von der Bar. Man bestellt noch eine Flasche Wasser dazu.
Liebliches Veilchen und pudriger Jasmin mischen nun mit, eine etwas kühlere Rosennote stimmt ein. Und wieder wird der jetzt süßlichere Klang von einer kaum säuerlichen Teenote (Hibiskus?) gehalten. Nach oben begrenzt die maximale Lieblichkeit des Heliotrops, nach unten die zart würzigen Hölzer. Aber der Pfeffer verlängert die "Reichweite", den Raum des Duftes.
Eine große Rosenblüte in einer Schale aus Sandelholz dominiert mittlerweile den Duftcharakter, dazu gesteckt ein winziges wildes Zedernbüschel und ein knorrig gekrümmter und am Ende struppiger Ast, als sei er direkt von einem Weihrauchbaum gebrochen worden. Unzweifelhaft Ikebana, wie von diesem Hotel nicht anders zu erwarten...
Die Jacken werden gebracht, helles, anschmiegsames Wildleder legt sich warm um die geraden Schultern, nimmt dem aufkommenden Abendwind die Frische. Ein zweiter Martini und ein 'French Connection' wird bestellt. Die Vertrautheit aus gemeinsamen Wurzeln ihrer Erziehung dehnt sich weiter aus, das Lachen kommt nun wirklich von Herzen.
Der Feuerkorb wird näher gestellt und angezündet, es ist spät geworden, aber 20 Jahre erzählen sich auch nicht so schnell. Harziger Rauch liegt in der Luft, aber die beiden werden von ihrer Rose cremig zart umschmeichelt.
Noch immer steht "er" in der Nähe, aufmerksam, das kleinste Handzeichen erwartend.
Edle Taschen werden aufgenommen, langsam die Kreditkarten aus den exquisiten Portemonnaies gezogen: "Lass mich das machen, Liebes!"
Arm in Arm schlendern sie durch die Lobby auf den Vordereingang zu, ziehen diesen köstlichen Hauch aus vollen Rosen und süßem Holz hinter sich mit hinein.
Als er ihnen die Tür des bereitgestellten Buick aufhält, erhascht er nicht nur noch einmal diesen wundervollen Luxusduft...
Ladys ohne Alter, ohne Makel.
(Vintage Version, hält deutlich ca. 12 Stunden)
Ganz intim im parkähnlichen Garten, mit Blick bis zum Meer, mitten im Indian Summer und sie ist zurückgekehrt, ihre Freundin zu besuchen, die hier geblieben war, als sie für ihre Karriere nach Rom, Johannesburg und später nach Paris gegangen ist. Sie sind die einzigen Gäste draußen, der Kellner ist nur für sie da, dennoch bemerken sie ihn kaum. Zu spannend ist der Austausch über die vielen Jahre, die sie sich nicht gesehen haben. Träume aus der Jugend überqueren den schweren Tisch aus Gusseisen. "Zwei 'Spiced Pear Martini' bitte!" Ein Kichern läuft ab und an hinüber und zurück. Ansonsten bleibt das Gespräch so gedämpft, als könne man jemanden stören.
"Sieh mal, sie haben einen Wintergarten angebaut! Oder hab' ich den nur nie gesehen?"
"Nein, Liebe, der ist neu. Sie haben ihn erst vor 3 Jahren bauen lassen, weil die Gäste den Blick in den Garten besonders im Spätsommer und Herbst so lieben."
Pastellige Kaschmir-Twinsets werden nochmal an den Schultern nachgezupft, perfekte Fingernägel sind kurz zu sehen, als die Perlenkette wie nebenbei, fast automatsch, wieder "gemittelt" wird. Das Gespräch fließt eloquent dahin. Ab und an tasten zwei Finger nach der einen schimmernden, tropfenförmigen Perle in der Mitte.
Luxury startet mit Pfeffer! Und der hält. Und hält auch die feinen, aber lauten Freesien im Zaun. Das Äpfelchen tut so, als sei Luxus nebenbei gesund, bringt ein wenig hohes C dazu, liefert die Fruchtigkeit eines frischen Kompotts und Vertrautheit.
Etwas Vanille/Heliotrop unterstützt mit einer warmen Unterlage, wie das Extrapolster auf dem herbstlichen Gartenstuhl.
Überhaupt bleibt von der Frühlingsfreesie eher ein herbstlich reicher, dicht komponierter Duft, der mehr die Fülle einer bereits eingefahrenen Ernte signalisiert, als ein flatterhaftes Frühlingsblumenlüftchen.
Fast von Anfang an scheint der Duft "geerdet", will nicht abheben, gibt der Trägerin Glaubhaftigkeit, Körper. Entfernt ist bereits etwas würziger Weihrauch und moderate Zeder zu erahnen.
Zwei 'Cliffhanger' werden gebracht mit artigen Grüßen von der Bar. Man bestellt noch eine Flasche Wasser dazu.
Liebliches Veilchen und pudriger Jasmin mischen nun mit, eine etwas kühlere Rosennote stimmt ein. Und wieder wird der jetzt süßlichere Klang von einer kaum säuerlichen Teenote (Hibiskus?) gehalten. Nach oben begrenzt die maximale Lieblichkeit des Heliotrops, nach unten die zart würzigen Hölzer. Aber der Pfeffer verlängert die "Reichweite", den Raum des Duftes.
Eine große Rosenblüte in einer Schale aus Sandelholz dominiert mittlerweile den Duftcharakter, dazu gesteckt ein winziges wildes Zedernbüschel und ein knorrig gekrümmter und am Ende struppiger Ast, als sei er direkt von einem Weihrauchbaum gebrochen worden. Unzweifelhaft Ikebana, wie von diesem Hotel nicht anders zu erwarten...
Die Jacken werden gebracht, helles, anschmiegsames Wildleder legt sich warm um die geraden Schultern, nimmt dem aufkommenden Abendwind die Frische. Ein zweiter Martini und ein 'French Connection' wird bestellt. Die Vertrautheit aus gemeinsamen Wurzeln ihrer Erziehung dehnt sich weiter aus, das Lachen kommt nun wirklich von Herzen.
Der Feuerkorb wird näher gestellt und angezündet, es ist spät geworden, aber 20 Jahre erzählen sich auch nicht so schnell. Harziger Rauch liegt in der Luft, aber die beiden werden von ihrer Rose cremig zart umschmeichelt.
Noch immer steht "er" in der Nähe, aufmerksam, das kleinste Handzeichen erwartend.
Edle Taschen werden aufgenommen, langsam die Kreditkarten aus den exquisiten Portemonnaies gezogen: "Lass mich das machen, Liebes!"
Arm in Arm schlendern sie durch die Lobby auf den Vordereingang zu, ziehen diesen köstlichen Hauch aus vollen Rosen und süßem Holz hinter sich mit hinein.
Als er ihnen die Tür des bereitgestellten Buick aufhält, erhascht er nicht nur noch einmal diesen wundervollen Luxusduft...
Ladys ohne Alter, ohne Makel.
(Vintage Version, hält deutlich ca. 12 Stunden)
2 Antworten