Iroquis
14.03.2024 - 04:43 Uhr
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Leider kein glücklicher "halb blind buy"

Ich war diesen Winter einen Freund in Rostock besuchen und bin in der Fußgängerzone an einem wirklich schönen, neu eröffneten Parfumstore vorbeigeschlendert. Als ich die Xerjoff Flakons erspähte, musste ich meinen Kumpel einfach um einen "kurzen Abstecher" bitten.
Der Inhaber, ein wirklich sympatscher Kerl, hat sich viel zeit genommen, mit mir durch sein Sortiment zu schnuppern. Wir waren bei vielen Dingen komplett gegensätzlicher Meinung, das hätte ich mir wohl besser einprägen sollen. Irgendwann landeten wir bei den Nishane Düften, von welchen er mir vornehmlich die neuesten (teuersten) Flagschiffe präsentierte... aber einer ist hängengeblieben, hat mein Herz im Sturm und nachwirkend erobert... jaja, ich weiß, late to the party, sehr, sehr late... aber es war schlicht und ergreifend: Hacivat.. diese unaufgeregte, maskuline Eleganz, einfach total meins. Und dann kam der Satz des Inhabers, der mich zu dieser Review gebracht hat: Ja, der ist schon noch immer sehr fein, aber der Hacivat X ist noch um einiges besser, hab Ihn aber leider nicht zum testen hier.

Und der Satz hat Wochen bei mir nachgewirkt... also habe ich mir gedacht: Vertraue mal auf den Profi, habe mir besagte, bessere Version bestellt... nunja

Zum Duft:

Ich habe, lediglich an diesem einen Tag, das Haus Nishane als ein sehr unaufgeregtes, aber qualitativ hochwertiges Haus kennengelernt, Was hier aber geboten wird, steht doch sehr im Kontrast zu meinem bisherigen Eindruck.

Das Opening kommt für mich sehr synthetisch daher, die Ananas hat eine sehr klebrige Note, fast Sirupartig, wiegt sehr schwer und diese rauchigen Noten haben einen steroidösen Knall und wirken alles andere, als authentisch. Nun muss ich sagen, dass ich doch eher ein Fan von Understatement bin, wenn es um Düfte geht, simple, luxuriöse Qualität catched mich einfach am meisten. Also hier schon mal nicht so meins.

Warten wir mal den Drydown ab, wer weiß, was sich hier nach dieser in Gesicht geschmissenen, verbrannten synth Ananas entwickelt...
Leider nicht allzu viel, der Verlauf ist bei mir recht linear, bei manchen Düften ein Segen, hier leider ganz und garnicht... er wird maximal etwas leichter, die DNA bleibt bestehen... hier knallen für mich zwei Welten aufeinander, die nichts vereinbar sind: Sommerliches Obst, viel zu schwer, fast kopfschmerzerregend interpretiert.... also weder im Sommer, noch im Winter zu Hause. Schade drum, aber da es Nishane wohl jetzt auch im KaDeWe zu schnuppern gibt, werde ich mir dort wohl in Zukunft meine eigene Meinung zu den Düften in Ruhe bilden.
2 Antworten
DeutschADeutschA vor 3 Monaten
Kann deine Rezension nachvollziehen mir ging es genau wie dir. Habe heute zwei Proben bekommen einmal Hacivat X und einmal Kredo bin doppelt geschockt gewesen den Kredo musste ich sogar abwaschen. Hab sonst noch den Ani und Wu Long schau zuhause als Probe und die finde ich toll den Ani auch leicht synthetisch aber der Wu Long Cha ist super wenn man auf Tee Düfte steht.
JFK1XJFK1X vor 1 Jahr
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Ein unbeschreiblich anziehender Duft, der Fröhlichkeit, Wärme und ein vertrautes Gefühl erzeugt. Es ist zeitlos. Im Winter wie Sommer ladet dieser Duft ein und botschaftet sozusagen: "Lass uns Freunde sein, diese Welt ist betrübt genug". Da vergisst man Kulturen, Herkunft, Eigenschaften und verliert sich in diesem einzigartigen Duft! Bravo! Die Kombination von Ananas und dazu gehörige Inhalte harmonieren derart miteinander, dass es einzigartig macht. 17 von 10 Punkten!