Scheeheratze
08.02.2015 - 11:55 Uhr
13
Top Rezension
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft

Ein Couchpotato?

Nanu! Ein Flakon, der aussieht wie Shalimar mit bernsteinfarbenem Kopf?
Ein Name der Gemütlichkeit verspricht? Früher, also richtig Früher, nannte man dieses niedrige Möbel, auf dem man so herrlich rumfläzen kann, Ottomane, später Sofa und nun Couch.

Rein von den Farbtönen des Flakons und dem Kuschelnamen nach, dachte ich an eine wärmere, dunklere, süffigere vanilleärmere patchouligere Variante von Sahlimar. Ein kräftiger Brummer also.

Im hautnahen Test wurde dann jede Ähnlichkeit zu Shalimar mit einem einzigen Sprühstoß zunichte gemacht.

Ottomane - das ist ein Hauch von Frühling! Zarte Blumen, und nochmal zarte Blumen, mit einem Tröpfchen süßen hellen Honig versehen - die Basisnoten sparsamst dosiert, kaum zu erkennen. Die Kokosnuss wurde geklaut, der Pfrisich rollte mal kurz durchs Bild und dann immer wieder die Blumen.

Keine bombastische Sillage, man muß schon nahe zusammenrücken auf der Ottomane.
Kein Kracher, wie der blauköpfige Flakonkollege aus dem Hause G. - sondern ein sanfter und doch subtiler Blumenduft, gerade richtig, um sich an einem Wintertag auf der Ottomane einzurollen, dem Schnarchen der Katze zu lauschen, in die tanzenden Schneeflocken zu schauen und vom Frühling träumen und hoffen, ihn mit diesem Duft ein wenig locken zu können.

Nur als Sofaduft jedoch ist er zu schade. Ein idealer Duft, um ihn kräftig aufzutragen und als wandelnder Frühlingsblumenstrauß durch die Fußgängerzone zu gehen, um die mürrischen Mienen der Menschen aufzuhellen, weil sie denken, daß Frühling sein blaues Band jetzt schon flattern läßt durch die Lüfte.

Ein Duft, der heiter stimmt, jedoch nicht albern grinsend.
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