08.05.2010 - 09:07 Uhr
Apicius
1106 Rezensionen
Apicius
2
Klebstoff macht süchtig
Für kleine Nischenfirmen gelten wohl doch andere Regeln als für die großen Marken, die ein Massenpublikum zufrieden stellen wollen. Sie nehmen sich vielleicht eher die Freiheit, ausgetretene Pfade zu verlassen oder mit Duftgewohnheiten zu brechen. Das Ergebnis kann manchmal scheußlich sein, manchmal kann ein großer Wurf gelingen. Bei O Alquemista fällt die Entscheidung schwer.
Der Duft beginnt und endet mit einem umgewöhnlichen und doch vertrauten Geruch – Bienenwachs. Ich fühle mich in den Bastelunterricht der ersten Klasse Grundschule zurückversetzt, wo aus Docht und geriffelten Wachsplatten so genannte Honigkerzen zusammengedreht wurden. Auf jedem Weihnachtsmarkt gibt es mindestens einen Honig- und Honigkerzenstand, an dem man diesen Duft einfangen kann. Diese Honigwachsnote ist sehr prominent. Das Thema des Duftes lautet:Harze und Wachse!
Im weiteren Verlauf wandelt sich die Honigwachsnote etwas. Sie wird dunkler, auch irgendwie synthetischer und gummiartiger. Es tritt anderes hinzu, vielleicht Baumharze und allerlei sonstiges Geheimnisvolles. Sehr interessant, was der Alchemist da zusammenfügt. Doch kommt es hier auch zum so genannten alchemistischen Augenblick, der magischen Verwandlung von profanen Dingen in Gold?
Ich glaube nicht – der Prozeß wurde durch irgendetwas gestört, die Geister sind verflogen und nach etwa zwei Stunden ist da wieder nicht weiteres als Bienenwachs!
Dass man sich bei Parfum d’Imperfiction für einen Bezug zur Alchemie entschieden hat, zeugt nicht gerade von Bescheidenheit. So mancher Alchemist wird sich wohl die Gesundheit ruiniert haben. Und sind Harze und Wachse nicht auch Bestandteil von Klebstoff? Und macht so was nicht süchtig?
Vielleicht hat O Alquimista kein Suchtpotential, aber ein besonderes Dufterlebnis ist es schon. Ich habe gewagt, es einen Tag lang zu tragen. Am Ende hat mich das viele Bienenwachs aber doch sehr gestört und ich kam mir ziemlich blöd damit vor.
Übrigens stellt Parfum d’Imperfiction diesen Duft in Zusammenhang mit einem gleichnamigen Buch von Paulo Coelho, einem wohl etwas esoterisch-gefühligen Erfolgsautor, der regelmässig von Dennis Scheck verrissen wird.
Ach ja, an der Honigwachsnote irritiert mich, dass sie in der Pyramide nicht vorkommt. Ist vielleicht beim Abfüllen ein Versehen passiert und ich habe in Wirklichkeit Eleven Minutes getestet?
Der Duft beginnt und endet mit einem umgewöhnlichen und doch vertrauten Geruch – Bienenwachs. Ich fühle mich in den Bastelunterricht der ersten Klasse Grundschule zurückversetzt, wo aus Docht und geriffelten Wachsplatten so genannte Honigkerzen zusammengedreht wurden. Auf jedem Weihnachtsmarkt gibt es mindestens einen Honig- und Honigkerzenstand, an dem man diesen Duft einfangen kann. Diese Honigwachsnote ist sehr prominent. Das Thema des Duftes lautet:Harze und Wachse!
Im weiteren Verlauf wandelt sich die Honigwachsnote etwas. Sie wird dunkler, auch irgendwie synthetischer und gummiartiger. Es tritt anderes hinzu, vielleicht Baumharze und allerlei sonstiges Geheimnisvolles. Sehr interessant, was der Alchemist da zusammenfügt. Doch kommt es hier auch zum so genannten alchemistischen Augenblick, der magischen Verwandlung von profanen Dingen in Gold?
Ich glaube nicht – der Prozeß wurde durch irgendetwas gestört, die Geister sind verflogen und nach etwa zwei Stunden ist da wieder nicht weiteres als Bienenwachs!
Dass man sich bei Parfum d’Imperfiction für einen Bezug zur Alchemie entschieden hat, zeugt nicht gerade von Bescheidenheit. So mancher Alchemist wird sich wohl die Gesundheit ruiniert haben. Und sind Harze und Wachse nicht auch Bestandteil von Klebstoff? Und macht so was nicht süchtig?
Vielleicht hat O Alquimista kein Suchtpotential, aber ein besonderes Dufterlebnis ist es schon. Ich habe gewagt, es einen Tag lang zu tragen. Am Ende hat mich das viele Bienenwachs aber doch sehr gestört und ich kam mir ziemlich blöd damit vor.
Übrigens stellt Parfum d’Imperfiction diesen Duft in Zusammenhang mit einem gleichnamigen Buch von Paulo Coelho, einem wohl etwas esoterisch-gefühligen Erfolgsautor, der regelmässig von Dennis Scheck verrissen wird.
Ach ja, an der Honigwachsnote irritiert mich, dass sie in der Pyramide nicht vorkommt. Ist vielleicht beim Abfüllen ein Versehen passiert und ich habe in Wirklichkeit Eleven Minutes getestet?