13.04.2025 - 04:40 Uhr

Rosalie234
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Rosalie234
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11
Füßelein im Sommerwind
―Schon wird was eng uns umzirkt
heilig in schweigendem Gruß;
schon immortellendurchwirkt
küßt ihr die Wiese den Fuß.―
(aus: Rudolf G. Binding Die Gedichte Gesamtausgabe 1937)
Der Sommer startet langsam und wir sitzen nichtsahnend an der Promenade. Die sanfte Meeresbriese streichelt unser Gesicht und unsere Füße baumeln plätschernd im blau schimmerndem Wasser.
Doch was kitzelt uns da an unseren kleinen Füßeleinen?
Die emotional durchschossene Achterbahn durchläuft viele Facetten, stoppt zuerst bei einem Korb voller exotischen Früchten, die mit Nelken durchdrungen und von Rosen aufgespießt wurden. Kein Leid, sondern eine Belohnung der kleinen Tiere, die uns Gesellschaft leisten.
Wir erinnern uns. Wir erinnern uns an die Kindheit, die uns geprägt hat. Erdig warme Lakritz-BonBons, sauer verfärbte Zungen und feuchter Schlamm, der unsere Lippen berührt. Sanft hinterlässt der vom Eise umflossene, salzige Meeresrhythmus einen Hauch von Zärtlichkeit, sobald geschmolzenes Holz an die Küste gespült wird.
Hier sind wir unberührt. Hier findet sich kein Kunststoff zwischen den Trümmern wieder - hier ist die Natur von keinem Menschen hinterzogen worden.
Die kleinen Biber haben sich durch das salzerne Wasser gekämpft. Die kleinen Biber knuspern. Die kleinen Biber nargen sich durch die bunt gemischte Wiese. Dieses Unkraut hinterlässt Spuren zwischen den Zähnen, es lässt sich nicht durchdringen. Es bedeckt das brodelnde Wasserchen vollständig und hinterlasst Wehmut voller Freude.
Ich senke meinen Blick zum Himmel, hebe meine Füßerle und lasse mich berieseln. Der Boden ist verschlossen, das Wasser umflossen - doch die Winde bändigen mich.
Schwarze Wolken peitschen, eröffnen eine Lichtung über mich und lassen fallen zarte Vanilleflocken.
°°Die traurige Geschichte
Bewegt zu Thränen dich?
Du fühlst des Mitleids Züge;
Nur, Chloe, nicht für mich!°°
(aus: Daniel Schiebelers Auserlesene Gedichte 1773)
heilig in schweigendem Gruß;
schon immortellendurchwirkt
küßt ihr die Wiese den Fuß.―
(aus: Rudolf G. Binding Die Gedichte Gesamtausgabe 1937)
Der Sommer startet langsam und wir sitzen nichtsahnend an der Promenade. Die sanfte Meeresbriese streichelt unser Gesicht und unsere Füße baumeln plätschernd im blau schimmerndem Wasser.
Doch was kitzelt uns da an unseren kleinen Füßeleinen?
Die emotional durchschossene Achterbahn durchläuft viele Facetten, stoppt zuerst bei einem Korb voller exotischen Früchten, die mit Nelken durchdrungen und von Rosen aufgespießt wurden. Kein Leid, sondern eine Belohnung der kleinen Tiere, die uns Gesellschaft leisten.
Wir erinnern uns. Wir erinnern uns an die Kindheit, die uns geprägt hat. Erdig warme Lakritz-BonBons, sauer verfärbte Zungen und feuchter Schlamm, der unsere Lippen berührt. Sanft hinterlässt der vom Eise umflossene, salzige Meeresrhythmus einen Hauch von Zärtlichkeit, sobald geschmolzenes Holz an die Küste gespült wird.
Hier sind wir unberührt. Hier findet sich kein Kunststoff zwischen den Trümmern wieder - hier ist die Natur von keinem Menschen hinterzogen worden.
Die kleinen Biber haben sich durch das salzerne Wasser gekämpft. Die kleinen Biber knuspern. Die kleinen Biber nargen sich durch die bunt gemischte Wiese. Dieses Unkraut hinterlässt Spuren zwischen den Zähnen, es lässt sich nicht durchdringen. Es bedeckt das brodelnde Wasserchen vollständig und hinterlasst Wehmut voller Freude.
Ich senke meinen Blick zum Himmel, hebe meine Füßerle und lasse mich berieseln. Der Boden ist verschlossen, das Wasser umflossen - doch die Winde bändigen mich.
Schwarze Wolken peitschen, eröffnen eine Lichtung über mich und lassen fallen zarte Vanilleflocken.
°°Die traurige Geschichte
Bewegt zu Thränen dich?
Du fühlst des Mitleids Züge;
Nur, Chloe, nicht für mich!°°
(aus: Daniel Schiebelers Auserlesene Gedichte 1773)
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