Kopfnote 
Herznote 
Basisnote 
22.02.2011 - 16:38 Uhr
Apicius
1106 Rezensionen
Apicius
Sehr hilfreiche Rezension
7
Eine gängige Kombination, geschickt erweitert
Was kommt raus, wenn Leute, die keine Ahnung von Parfum haben, eins für ihr Geschäft in Auftrag geben? - Genau, das nennt man dann Designerduft!
Pony for Him ist ein ebensolches, und die Duftpyramide gibt vor allem Auskunft über den Bären, den man der Firma Pony aufgebunden hat, und dessen Fell sie nun an uns weiterverkaufen will.
Weder von Caipirinha, noch von irgendeiner „Rum-Absolue“ ist irgendetwas zu merken, stattdessen präsentiert sich die Kopfnote als bitteres, chaotisches Durcheinander. Eine gewisse Kratzigkeit ist da und erinnert an den schlechteren Teil des Douglas-Sortiments.
Immerhin entwickelt sich der Duft recht baldg in eine ruhige, orientalische Richtung. Tonkabohne und Zedernholz geben den Ton an - das lässt sich als holzig-vanillig beschreiben. Das ist eine angenehme und derzeit beliebte Duftrichtung, man findet Vergleichbares bei Bang von Marc Jacobs und Michalski pour Homme, bei J'S Extè Man bis hin zum teuren Arsène Lupin Voyou von Guerlain!
Tonka und Holz alleine wäre freilich etwas wenig, und so weist Pony for Him drei weitere Aspekte auf. Zum einen rieche ich da eine nachvollziehbare Würze von Kardamom, die durchaus die Kopfnote überdauert. Meinetwegen ist da zweitens auch noch eine maritime Note mit im Spiel, aber angenehm dezent. Vor allem aber zeigt sich drittens in der Basis eine schöne, maskuline Moschusnote: nicht der übliche „White Musk“, oder jedenfalls nicht nur. Es gibt hier auch diese von mir als leicht alkoholisch empfundene, etwas dunklere Tönung. Im Zusammenspiel mit der Tonkabohne erlangt Pony for Him dann aber doch eine gewisse Breite und Opulenz. Trotzdem: Würze und der dunklere Teil der hier verwendeten Moschusnoten verschlanken das dann wieder - im Ergebnis ein sehr passables Zusammenspiel.
Na ja, schlecht ist das nicht - der Anfang ließ Schlimmeres befürchten. Der Parfumeur hat geschickt agiert: Die gängige und gefällige Tonka-Holz-Kombination wurde vorsichtig in die genannten Richtungen erweitert: Würze, maritime Frische und maskuliner Moschus, wie man ihn von früher kennt. Das ist geschickt gemacht und wird seine Käufer finden.
Trotzdem: Pony for Him kann man verwenden, muss man aber nicht. Denn es gibt doch viel ähnliches, das wenigstens genauso gut ist. Ich persönlich finde, die Idee, diesen altmodischen Moschus mit einer maritimen Note zu kombinieren, das hat was, und davon hätte ich mir mehr gewünscht als nur eine Nebenlinie.
Ein Dank an den Spender der Probe!
Pony for Him ist ein ebensolches, und die Duftpyramide gibt vor allem Auskunft über den Bären, den man der Firma Pony aufgebunden hat, und dessen Fell sie nun an uns weiterverkaufen will.
Weder von Caipirinha, noch von irgendeiner „Rum-Absolue“ ist irgendetwas zu merken, stattdessen präsentiert sich die Kopfnote als bitteres, chaotisches Durcheinander. Eine gewisse Kratzigkeit ist da und erinnert an den schlechteren Teil des Douglas-Sortiments.
Immerhin entwickelt sich der Duft recht baldg in eine ruhige, orientalische Richtung. Tonkabohne und Zedernholz geben den Ton an - das lässt sich als holzig-vanillig beschreiben. Das ist eine angenehme und derzeit beliebte Duftrichtung, man findet Vergleichbares bei Bang von Marc Jacobs und Michalski pour Homme, bei J'S Extè Man bis hin zum teuren Arsène Lupin Voyou von Guerlain!
Tonka und Holz alleine wäre freilich etwas wenig, und so weist Pony for Him drei weitere Aspekte auf. Zum einen rieche ich da eine nachvollziehbare Würze von Kardamom, die durchaus die Kopfnote überdauert. Meinetwegen ist da zweitens auch noch eine maritime Note mit im Spiel, aber angenehm dezent. Vor allem aber zeigt sich drittens in der Basis eine schöne, maskuline Moschusnote: nicht der übliche „White Musk“, oder jedenfalls nicht nur. Es gibt hier auch diese von mir als leicht alkoholisch empfundene, etwas dunklere Tönung. Im Zusammenspiel mit der Tonkabohne erlangt Pony for Him dann aber doch eine gewisse Breite und Opulenz. Trotzdem: Würze und der dunklere Teil der hier verwendeten Moschusnoten verschlanken das dann wieder - im Ergebnis ein sehr passables Zusammenspiel.
Na ja, schlecht ist das nicht - der Anfang ließ Schlimmeres befürchten. Der Parfumeur hat geschickt agiert: Die gängige und gefällige Tonka-Holz-Kombination wurde vorsichtig in die genannten Richtungen erweitert: Würze, maritime Frische und maskuliner Moschus, wie man ihn von früher kennt. Das ist geschickt gemacht und wird seine Käufer finden.
Trotzdem: Pony for Him kann man verwenden, muss man aber nicht. Denn es gibt doch viel ähnliches, das wenigstens genauso gut ist. Ich persönlich finde, die Idee, diesen altmodischen Moschus mit einer maritimen Note zu kombinieren, das hat was, und davon hätte ich mir mehr gewünscht als nur eine Nebenlinie.
Ein Dank an den Spender der Probe!
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