Ambra Aurea Profumum Roma 1998

Eine Schale voll flüssigem Harz. Warme weiche Wellen wehen süßlich herüber. Verdecken allmählich den anfänglich so dominanten Weihrauch. Fangen ihn ein. Umschließen ihn. Myrrhe würzt dezent und macht das Trio perfekt. Jedes Joule Wärme stärkt die Komposition und schleift winzige Kanten zu wohligem Genuss. Goldfarbene Vision einer alten Tradition. Alter Verbündeter, dem schon so viele verfielen. Nun einer mehr.

Ambra Aurea trägt die Farbe alten baltischen Bernsteins. Fast rot-gold lauert das Elixir im Flakon auf sein nächstes "Opfer". Mag es meiner Hautchemie geschuldet sein, aber die oft beschriebene Opulenz des Weihrauchs erscheint mir sanft und stimmig. Selten habe ich so fokussiert eingesetzte und in ihrer Anzahl überschaubare Ingredienzien gerochen. Feinsinnig komponiert. Die Akkordeliste denkbar alt.

Aktuell mein Platz zwei auf der Amber-Puristen-Liste. Mit 9.5 aber trotzdem von der vergebenen (virtuellen) Zwölf "meines Ó Hira" noch in vornehmem Abstand entfernt. Dieser Duft ist unisex und meiner Meinung nach für so ziemlich jeden Anlass geeignet. Vom First Date, über Arbeit und Ausgehen, bis hin zum Kuscheln mit einem guten Buch.