Luce di Segantini 2016

Luce di Segantini von Segantini Parfum
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7.8 / 10 15 Bewertungen
Ein beliebtes limitiertes Parfum von Segantini Parfum für Damen, erschienen im Jahr 2016. Der Duft ist würzig-harzig. Die Haltbarkeit ist überdurchschnittlich. Es wird von Art Parfum vermarktet.
Limitierte Edition
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Duftrichtung

Würzig
Harzig
Erdig
Grün
Blumig

Duftnoten

Lack-ZistroseLack-Zistrose SchafgarbeSchafgarbe ZirbelkieferZirbelkiefer Jasminum grandiflorumJasminum grandiflorum DuftveilchenDuftveilchen Bleiche SchwertlilieBleiche Schwertlilie

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.815 Bewertungen
Haltbarkeit
8.213 Bewertungen
Sillage
6.813 Bewertungen
Flakon
7.49 Bewertungen
Eingetragen von Turandot, letzte Aktualisierung am 21.02.2020.
Wissenswertes
Es wurden 99 Exemplare hergestellt.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
8
Flakon
6
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 25  
Sich einfach verlieren
Aus dem Röhrchen riecht es vor allem nach mild-würzigem Nadelbaum. Gleich nach dem Auftragen duftet es ähnlich, nur mit deutlicher wächsernem Untergrund. Ätherische Öle kitzeln die Nase. Außerdem bilde ich mir irgendwas Sanft-Fruchtiges ein, bloß einen Hauch. Ständig pendele ich diesbezüglich gedanklich hin und her zwischen sehr reifer Mandarine und stark gesüßter, also jeglicher Spitze beraubter Heißer Zitrone. Doch Luce di Segantini ist kein Zitrusduft, es bleibt bei einer Andeutung. Nach einer halben Stunde fabuliere ich einen Moment lang gar Dunkel-Schokoladiges hinein.

Auf Schafgarbe wäre ich niemalsnicht von allein gekommen. Ich erinnere mich lediglich nebulös an Schafgarbensaft aus dem Reformhaus. Ewig her, hatte meine Mutter mal gekauft. Bitteres Zeug, wenn ich mich recht entsinne. Joah, passt, da ist definitiv was Bitteres direkt auf der Haut. Alles Weitere wäre Spekulation.

Mittags ist der Duft harzig-wächsern und süß-cremig gleichermaßen. Auf der Herstellerseite heißt es, die Zistrose zeige süße wie auch erdige Aspekte. Letztere würden erklären, warum ich vorne spontan an Patchouliähnliches (als sozusagen Schokoladen-Quelle) gedacht hatte. Mittlerweile finde ich den Duft eher süß, und würde den Eindruck duftig-karamellig-vanillig nennen. Aber dennoch ist er keineswegs ein Gourmand. Und wieder mehr staubig-harzig-hauchfruchtig, dabei reich an Details und Nuancen, geht es durch den Abend.

Völlig auf dem Schlauch stehe ich hinsichtlich der genannten Blüten. Nicht einmal in Kenntnis der Angaben gelingt mir eine Identifikation, die ich sicher vom Herum-Phantasieren abgrenzen kann. Mit knapper Not mag ich einen unstinkigen Jasmin bestätigen.

Ohnehin bringt (da bin ich ganz bei der werten Turandot) ein Aufdröseln von Noten mich nicht voran. Luce di Segantini ist ein charakterlich ziemlich stiller Stimmungsduft, in dem es sich einfach verlieren lässt. Ich mag ihn gerne riechen, es bleibt jedoch leider ein Gedanke an Duftkerzen-Öl oder Raumduft nicht aus. Trotzdem: Ja, er leuchtet in innerer Ruhe, als wisse er, dass Dunkelheit die Abwesenheit von Licht ist – und nicht umgekehrt.

Meine im Parfüm-Bereich bisher nächsten Erlebnisse hatte ich mit den Düften von Annette Neuffer, nicht zuletzt wegen des wachsig-harzigen Untergrunds liegt ein Vergleich nahe. Die Neuffer-Kreationen sehe ich in ihrer breiteren und, pointiert gesagt, „parfümigeren“ Aufstellung allerdings per saldo eine Nasenlänge vorn. Wobei Frau Segantini mit ihrem „Luce“ erklärtermaßen eben einzig eine Stimmung einfangen wollte. Insofern wäre es spannend, ob weitere Düfte folgen, die möglicherweise anderer Art sind.

Ungeachtet meiner kleinen Vorbehalte geht es mir wie immer mit derlei: Obwohl die schiere Anzahl der zur Verfügung stehenden Gerüche geringer ist, wenn komplett auf Chemie verzichtet wird - der Nuancen-Reichtum natürlicher Zutaten macht das für mich zumeist mehr als wett. Stets berühren solche Mixturen mich und oft scheinen mir konventionelle Parfüms daneben geradezu bestürzend flach und reizarm. Es kommt nicht von ungefähr, dass ich bei Natur-Düften bedenkenlos etwa die obige Schokoladen-Assoziation wage.

Ich bedanke mich bei Derailroaded, dass ich dieses Schätzchen testen durfte.

PS: Die Entstehungsgeschichte und auch die Presseberichte dazu zu lesen, macht übrigens Spaß. Ich vermute, es handelt sich zur Abwechslung nicht um ein reines Marketing-Märchen. Ich zumindest habe etwas über einen mir bis dato unbekannten Künstler erfahren.
16 Antworten
7
Sillage
10
Haltbarkeit
8.5
Duft
Turandot

834 Rezensionen
Turandot
Turandot
Top Rezension 29  
Giovanni Segantini, ein Maler des Lichts
Wer sich für Malerei interessiert, wird beim Namen Segantini vielleicht das Gemälde „Ave Maria a trasbordo“ vor Augen haben. Ave Maria bei der Überfahrt zeigt ein Boot, das die Muttergottes gemeinsam mit einem Hirten und seinen Schafen über einen See trägt. Es ist offensichtlich Abend und die Szenerie ist in goldenes Licht getaucht. Dieses Licht, das der italienisch-schweizer Maler Giovanni Segantini so trefflich darstellen konnte, veranlasste seine Enkelin Gioconda Segantini einen Parfümeur zu finden, der das strahlende Licht des Engadins, das so typisch für Segantinis Bilder ist, in einen Duft umsetzt.

Beate T.M. Nagel, eine Parfumeurin, die mir bisher völlig unbekannt war, verwendete nach ihrer eigenen Aussage nur natürliche Duftstoffe in Extrait-Intensität und so entstand ein kraftvoller strahlender Duft, der in mir zwar die Erinnerung an viele Bergwanderungen aufleben lässt, gleichwohl aber Eleganz und Noblesse ausdrückt. Der Duft erinnert eben nicht (nur) an die grandiose Bergwelt, eingefangen durch die Duftnoten, bei denen in der Pyramide noch die Arve, also die Zirbelkiefer fehlt, sondern er vermittelt die Ergriffenheit, die Berührtheit und Demut, die uns beim Anblick solcher Stimmungen befällt, wie sie Giovanni Segantini in seinem unverwechselbaren Malstil einfangen konnte.

Dem Duft der Arve wird in der Aromatherapie nachgesagt, dass er den Herzschlag reduziert und den Tiefschlaf fördert. In einem Artikel über Zirbenholz, also die Arve wird Andy Tauer zitiert: „mild, rund, warm vibrierend, wie trockene Nadeln in der Herbstsonne. Für mich ist der Duft der Weihrauch der Alpen.“ Ich kann das gut verstehen.

Kann ich den kraftvollen Duft des Nadelholzes noch nachvollziehen, so glaube ich einfach, dass auch die blumigen Noten so enthalten sind, wie sie in dem kleinen Booklet aufgeführt sind, das der Probe beiliegt. Luce di Segantini ist kein Parfum, dem man anhand der Pyramide auf die Schliche kommen möchte, genauso wenig wie man all die Farbpigmente kennen muss, die Giovanni Segantini für seine Gemälde verwendet hat. Mir gefällt der Duft sehr gut, ist er doch so ganz anders als die derzeit meist am Orient angelehnten Parfums und erst recht völlig abseits vom Sortiment, das in unseren Einkaufstempeln zu haben ist. Wenn man Licht in einem Duft einfangen kann, ohne zitrische, synthetische und schreiende Akkorde zu verwenden, wie das in „hellen“ Düften oftmals der Fall ist, so ist das hier aufs Schönste gelungen.

Es kommt meiner Freude an der Vielfalt von Düften auch sehr entgegen, dass Luce di Segantini nicht versucht, Sinnlichkeit und Erotik im Flakon zu verkaufen, sondern eben einen völlig neuen Ansatz gefunden hat, um Stimmungen einzufangen, die die Natur vorgibt, die aber bereits ein anderer Künstler vor über 100 Jahren mit Pinsel und Farbe für die Nachwelt festgehalten hat.

Bisher ist Luce di Segantini nur an drei Verkaufsstellen zu haben, wovon zwei in der Schweiz liegen. Allerdings gibt es ihn online, leider für mein Budget relativ kostspielig, aber dort auch als Probe zu bestellen. Einen Flakon für stattliches Geld werde ich mir vorläufig nicht leisten können, aber das Testmuster für 6 Euro zusammen mit der Beschäftigung sowohl mit dem Maler, als auch mit dem Duft, hat mir viel Freude gemacht.
9 Antworten

Statements

5 kurze Meinungen zum Parfum
YataganYatagan vor 7 Jahren
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Luce wirkt auf mich animalisch, ohne unangenehm zu sein: harzig, holzig, floral, eher feminin, leicht urinös, mystisch, aus Waldestiefen!
1 Antwort
ErgoproxyErgoproxy vor 7 Jahren
5
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Ein eigenwilliger Duft. Leicht aromatisch, erdig blumig mit einer schönen Nadelholznote. Recht zrückhaltend, wie ich finde.
3 Antworten
SerenissimaSerenissima vor 6 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Schafgarbe und krautige Zistrose eröffnen vor großblütigem Jasmin, Duftveilchen und eigensinniger Schwertlilie: Zirbelkiefer setzt Akzente.
1 Antwort
MorgainaMorgaina vor 5 Jahren
7
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Könnte auch ein Hiram Green sein. Dickflüssig ölig, harzig, etwas Jasmin mildert das Herbe und sorgt für sanfte Pudrigkeit.
0 Antworten
LilienfeldLilienfeld vor 7 Jahren
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8.5
Duft
Mandarine, Jasmin, Idee Röslein, denk an Lindenblüte, Schafgarbe würzige Zistrose, Ginster, Lavendl + d' Pühringerhüttn auf da Trisselwand.
4 Antworten

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So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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