La Collection 777

Black Gemstone 2013

LennartS
18.02.2021 - 13:42 Uhr
8
Sehr hilfreiche Rezension
5
Preis
10
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft

Egyptian Space Magic

...so nennt sie ein Parfum-Enthusiast auf Youtube, die Kreationen aus dem Hause Stephane Humbert Lucas.

Und in der Tat, alles, von dem Design der Flakons bis zu der Beschreibung der Düfte, spielt auf eine Verbindung mit dem Transzendenten an. Wird Black Gemstone als Superstar der Marke dieser Erwartungshaltung gerecht?

Der erste Eindruck hat es leicht auf den Probierenden magisch zu wirken, denn einen Duft wie diesen hat man höchstwahrscheinlich noch nicht erlebt. Er sprudelt förmlich vor exotischen Ingredienzen und lässt einen in das Unbekannte abtauchen.

Und so war auch ich kurz nach dem Aufsprühen in seinem Bann. Schließe ich meine Augen, sehe ich weiß-leuchtende Fragmente die sich dynamisch in floralen Mustern wandeln. Sie bewegen sich ruhig und harmonisch auf einem düsteren Hintergrund. Hype-Placebo, Begegnung mit Ägyptischer Magie oder einfach nur angeregte Vorstellungskraft? Man weiß es nicht. :D

Auf jeden Fall war ich begeistert von der Einzigartigkeit des Duftes. Ich nehme beerige Harze (und verbrannte Hölzer) wahr, die könnte man dem düsteren Hintergrund zuschreiben. Eine füllige, raue Zitrone balanciert die Dunkelheit aus. Sie gibt der Komposition Struktur und Kanten.

Ein paar Wochen vergehen und ich rieche immer mal wieder an der Probe. Leider schleichen sich Assoziationen mit Benzin und beerigen Hustenbonbons ein. Auch wenn ich weiß dass das nicht dem Duft entspricht, lindern diese Assoziation meine Faszination und Hinneigung zu Black Gemstone. Er ist damit auch der zweite SHL (nach Mortal Skin) bei dem die Faszination mit der Zeit abnimmt. Die Frage ist nur, ob die eigene Wertschätzung schwindet oder ob die ägyptisch-magische Fassade nach längerer Betrachtung bröckelt. Dennoch gehört er für mich zu den besten Düften die ich bis jetzt probieren durfte! Bis jetzt ist die Dunkelheit in diesem Duft unübertroffen (tief-schwarz). Kreativ, emotional und mysteriös.

BG erhebt einen gewissen Anspruch an seinen Träger und sein Umfeld, denn er ist gerade am Anfang recht bitter und fremd. Im Drydown hingegen wird er sanfter und die Öl/Benzin Komponente verschwindet mehr und mehr. Vor Allem in der Sillage ist BG recht süß, eine Süße die an Kirsche erinnert. Der Einsatz ist für mich aktuell recht begrenzt, bestimmt statte ich ihm in Zukunft noch mal einen Besuch ab. Denn einen Zweiten von der Sorte findet man so leicht nicht.

Es war einmal ein dunkler Stein...
3 Antworten