Manogi
23.11.2020 - 05:49 Uhr
5
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft

Liebestrunken

"Oud For Love" macht besoffen. Die Whiskynote kommt zumindest anfangs doch sehr stark zum Vorschein. Für meinen Geschmack zu stark. Zum Glück legt sich das nach einiger Zeit. Daneben finde ich den Kreuzkümmel sehr dominant, was mich aber keineswegs stört. Auch das Tolubalsam kommt für mich deutlich zum Vorschein, was ich sehr angenehm finde.

Apropos Liebe. Mein geliebtes laotisches Oud macht sich im Verlauf durchaus bemerkbar. Allerdings ist es - wie in allen Parfums, die ich bisher kenne - doch sehr gezähmt. Von dem leichten animalischen Touch, den alle meine reinen laotischen Ouds haben, ist leider nichts zu spüren. Auch die anderen animalischen Noten Castoreum, Hyraceum und Moschus zeigen sich nicht wirklich. Man muss also keine Angst vor wilden Tieren haben, wenn man "Oud For Love" ausprobiert. Sie sind ganz lieb. Für mich, der ich gern mit ihnen spiele, zu lieb.

Auch vom Vetiver hätte ich mir mehr erwartet. Pur ist er einer meiner Lieblingsdüfte. Hier kommt er nicht zur Geltung. Aber vielleicht ist das in diesem Feuerwerk an Noten auch zu viel verlangt.

Alles in allem finde ich den Duft gut tragbar, aber ich habe mir beim Betrachten der Noten teilweise mehr - und im Falle des Whisky etwas weniger - erhofft. Deswegen wird es für mich mit dem Duft keine Liebesaffaire geben, auch wenn ich ihn im Verlauf recht schön finde.
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