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Sehr hilfreiche Rezension
Kirsche über Bord
Acht Uhr morgens, Flughafen München, DutyFree-Shop:
Das ist doch das Beste am Fliegen- die Wartezeit, die man optimal in der Parfumabteilung überbrücken kann, um daraufhin mit einem teuren Duft am Handgelenk in den Urlaub zu starten.
Was kann es besseres geben!
Dieses Mal hatte ich Tom Ford im Visier. „Lost Cherry“ sollte es sein, der zur Zeit doch so gehypte Duft in der Szene.
Also näherte ich mich dem heiligen Gral- sprühte- und realisierte- DAS ist er! Eine Perfektion! Ein Wunder! Ein intensiver Duft, der fruchtiger und sinnlicher nicht sein könnte! Eine pralle, saftige Kirsche mit etwas Bittermandel und Marzipan.
Zufrieden und ein klein wenig stolz verbrachte ich die restliche Zeit auf den Wartesitzen, die Hand unter der Nase, um diesen göttlichen Duft mehrmals tief zu inhalieren, ehe ich ins Flugzeug einstieg.
Im Flieger angekommen, setze ich mich auf meinen Platz, und MUSS unbedingt wieder diesen perfekten Duft schnüffeln!
Doch oh Schreck, was ist das? - Wo ist die Kirsche, die meine Mitmenschen und mich gerade doch noch so saftig und kräftig umhüllt hat? Die mich gleich in der ersten Sekunde gnadenlos von sich überzeugt hat? Die mir zugeschrien hat, ich solle sie mitnehmen- und zwar sofort- und mich um jegliches Geld bringen wollte? Die mich jede Vernunft vergessen lies? Wo ist sie? Ist sie etwa über Bord gesprungen?
Nein, das kann nicht sein! Sie hat vorhin doch den ganzen Raum gefüllt, dieses pralle Kirsche! Ich rieche nochmals an meinem Handgelenk: Doch ich rieche nichts mehr, nichts! Nur einen Hauch einer unbedeutenden Basis, die jedes erdenkliche Parfum haben könnte.
Fassungslos bleibe ich zurück. In ganzen 15 Minuten meiner Lebenszeit hat die saftige, dunkle Kirsche mich jeglicher Vernunft beraubt, mich zu einer Abhängigen gemacht, gewillt, alles zu tun, um diese „Cherry“ noch und nochmal riechen zu dürfen.
Nur um sich dann so schnell und endgültig zu verabschieden.
Aber vielleicht macht genau das diese kurze, intensive- aber auch die einzige- Begegnung „Lost Cherry“ so besonders.
Denn nach diesen 15 Minuten ist die Kirsche es wirklich: Lost.
Was bleibt, ist die gierige Sehnsucht.
Das ist doch das Beste am Fliegen- die Wartezeit, die man optimal in der Parfumabteilung überbrücken kann, um daraufhin mit einem teuren Duft am Handgelenk in den Urlaub zu starten.
Was kann es besseres geben!
Dieses Mal hatte ich Tom Ford im Visier. „Lost Cherry“ sollte es sein, der zur Zeit doch so gehypte Duft in der Szene.
Also näherte ich mich dem heiligen Gral- sprühte- und realisierte- DAS ist er! Eine Perfektion! Ein Wunder! Ein intensiver Duft, der fruchtiger und sinnlicher nicht sein könnte! Eine pralle, saftige Kirsche mit etwas Bittermandel und Marzipan.
Zufrieden und ein klein wenig stolz verbrachte ich die restliche Zeit auf den Wartesitzen, die Hand unter der Nase, um diesen göttlichen Duft mehrmals tief zu inhalieren, ehe ich ins Flugzeug einstieg.
Im Flieger angekommen, setze ich mich auf meinen Platz, und MUSS unbedingt wieder diesen perfekten Duft schnüffeln!
Doch oh Schreck, was ist das? - Wo ist die Kirsche, die meine Mitmenschen und mich gerade doch noch so saftig und kräftig umhüllt hat? Die mich gleich in der ersten Sekunde gnadenlos von sich überzeugt hat? Die mir zugeschrien hat, ich solle sie mitnehmen- und zwar sofort- und mich um jegliches Geld bringen wollte? Die mich jede Vernunft vergessen lies? Wo ist sie? Ist sie etwa über Bord gesprungen?
Nein, das kann nicht sein! Sie hat vorhin doch den ganzen Raum gefüllt, dieses pralle Kirsche! Ich rieche nochmals an meinem Handgelenk: Doch ich rieche nichts mehr, nichts! Nur einen Hauch einer unbedeutenden Basis, die jedes erdenkliche Parfum haben könnte.
Fassungslos bleibe ich zurück. In ganzen 15 Minuten meiner Lebenszeit hat die saftige, dunkle Kirsche mich jeglicher Vernunft beraubt, mich zu einer Abhängigen gemacht, gewillt, alles zu tun, um diese „Cherry“ noch und nochmal riechen zu dürfen.
Nur um sich dann so schnell und endgültig zu verabschieden.
Aber vielleicht macht genau das diese kurze, intensive- aber auch die einzige- Begegnung „Lost Cherry“ so besonders.
Denn nach diesen 15 Minuten ist die Kirsche es wirklich: Lost.
Was bleibt, ist die gierige Sehnsucht.