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27.10.2018 - 14:10 Uhr
Palonera
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Palonera
Top Rezension
24
von Hamburg aus
Es ist schon ein paar Jahre her, seit ich die Düfte von Uli Schneider im Sortiment der Bruchsaler Parfümerie Aus Liebe zum Duft entdeckte, ohne mich freilich näher mit ihnen zu beschäftigen.
Zu unbekannt waren sie mir, zu wenig konnte ich mit dem Namen Uli Schneider anfangen, hinter dem ich – mea culpa! - zunächst einen Mann vermutete, nicht jedoch die Hamburger Designerin Uli Schneider, die, so heißt es auf ihrer Website, "seit 1990 exclusive Damencollectionen weltweit erfolgreich vertreibt."
Es mag meinem modischen Banausentum geschuldet sein, daß mir die Dame bislang kein Begriff war, obwohl sie offensichtlich in der Tradition von Häusern wie Joop und Sander wirkt, die sich von Hamburg aus aufgemacht hatten, die Modewelt zu erobern.
Doch während es in der westlichen Hemisphäre kaum jemanden geben dürfte, dem die erstgenannten Namen kein Begriff sind, scheint die Mode von Uli Schneider einem Kreis von Eingeweihten an Rhein und Elbe vorbehalten zu sein, für die sie Showrooms in Hamburg und Düsseldorf eröffnet hat.
Weitere Dependancen, so lese ich, gibt es in Frankreich, Italien, Belgien, in Asien und der Schweiz.
Zur Ergänzung ihrer "von Understatement und edelsten Materialien, Transparenz und klaren Linien" geprägten Kollektionen lancierte Uli Schneider im Jahr 2009 das von der ebenfalls in Hamburg ansässigen Parfümeurin Kim Weisswange entwickelte Duftkonzept "two of a kind" mit einem "blumig-frischen Tagesbegleiter" und "einer kräftigeren Variante für den großen Auftritt am Abend", mit dem vermutlich der Reihenfolge zum Trotz die "No. 1" gemeint ist, die ich als ersten Schneider-Duft unter die Nase bekam – zu einem Zeitpunkt, als Uli Schneider bei Wuchsa längst nicht mehr gelistet war und ich auch nirgendwo im Netz noch eine Möglichkeit fand, die Düfte der Designerin käuflich zu erwerben.
Seltsam.
Eine olfaktorische Eintagsfliege?
Dabei ist sie ganz gewiß nicht schlecht, Frau Schneiders Nummer 1.
Einem kurzen, beinahe aldehydigen Auftakt folgen sehr schnell noch fast unreife Noten von Pfirsich und Pflaume, die sich alsbald verbinden mit einem warmen, reichhaltigen Bouquet so fein miteinander verwobener Blüten, daß sich kaum eine von ihnen separieren läßt.
Nicht für mich zumindest, nicht für meine Nase.
Ich denke an die opulenten Blütendüfte aus den Achtzigern und Neunzigern, an "Van Cleef" und "Gianni Versace", aber auch an "Enlèvement au Sérail" und die frühen Klassiker, die Francis Kurkdjian mit ihm zitiert.
Dicht und schwer und sehr elegant wirkt die "No. 1" auf meiner Haut, ohne allzu laut zu sein, raumgreifend, mondän.
Tuberose, Gartennelke und Ylang-Ylang verleihen dem Duft seinen eindeutig weiblichen, erwachsenen Charakter, sind hier jedoch so fein justiert, daß kein Raum geflutet wird.
Ein wenig Holz sorgt für Halt und Stabilität, ein Tropfen Harz für Tiefe.
Damit qualifiziert sich die "No.1", moderat dosiert, durchaus als Tagesduft, wenngleich sie ihr ganzes Potential tatsächlich erst am Abend entfalten dürfte, wenn der Anlaß feiner ist, die Kleidung eleganter.
Als Verlängerung der aktuellen Mode von Uli Schneider sähe ich die "No. 1" hingegen nicht - dafür fehlt es ihr an hipper Coolness.
Ich habe keine Ahnung, wer die "No. 1" getragen hat, wer sie vielleicht noch trägt.
Hier scheint sie niemand zu besitzen, scheint niemand sie zu kennen – und auch ich werde sie nicht tragen, nicht über den Test hinaus.
Vielleicht, weil ich nicht an der Elbe wohne, auch nicht direkt am Rhein.
Weil ich nicht zu der Klientel gehöre, für die Frau Schneider ihre Kleider näht.
Und das ist ganz ok.
Zu unbekannt waren sie mir, zu wenig konnte ich mit dem Namen Uli Schneider anfangen, hinter dem ich – mea culpa! - zunächst einen Mann vermutete, nicht jedoch die Hamburger Designerin Uli Schneider, die, so heißt es auf ihrer Website, "seit 1990 exclusive Damencollectionen weltweit erfolgreich vertreibt."
Es mag meinem modischen Banausentum geschuldet sein, daß mir die Dame bislang kein Begriff war, obwohl sie offensichtlich in der Tradition von Häusern wie Joop und Sander wirkt, die sich von Hamburg aus aufgemacht hatten, die Modewelt zu erobern.
Doch während es in der westlichen Hemisphäre kaum jemanden geben dürfte, dem die erstgenannten Namen kein Begriff sind, scheint die Mode von Uli Schneider einem Kreis von Eingeweihten an Rhein und Elbe vorbehalten zu sein, für die sie Showrooms in Hamburg und Düsseldorf eröffnet hat.
Weitere Dependancen, so lese ich, gibt es in Frankreich, Italien, Belgien, in Asien und der Schweiz.
Zur Ergänzung ihrer "von Understatement und edelsten Materialien, Transparenz und klaren Linien" geprägten Kollektionen lancierte Uli Schneider im Jahr 2009 das von der ebenfalls in Hamburg ansässigen Parfümeurin Kim Weisswange entwickelte Duftkonzept "two of a kind" mit einem "blumig-frischen Tagesbegleiter" und "einer kräftigeren Variante für den großen Auftritt am Abend", mit dem vermutlich der Reihenfolge zum Trotz die "No. 1" gemeint ist, die ich als ersten Schneider-Duft unter die Nase bekam – zu einem Zeitpunkt, als Uli Schneider bei Wuchsa längst nicht mehr gelistet war und ich auch nirgendwo im Netz noch eine Möglichkeit fand, die Düfte der Designerin käuflich zu erwerben.
Seltsam.
Eine olfaktorische Eintagsfliege?
Dabei ist sie ganz gewiß nicht schlecht, Frau Schneiders Nummer 1.
Einem kurzen, beinahe aldehydigen Auftakt folgen sehr schnell noch fast unreife Noten von Pfirsich und Pflaume, die sich alsbald verbinden mit einem warmen, reichhaltigen Bouquet so fein miteinander verwobener Blüten, daß sich kaum eine von ihnen separieren läßt.
Nicht für mich zumindest, nicht für meine Nase.
Ich denke an die opulenten Blütendüfte aus den Achtzigern und Neunzigern, an "Van Cleef" und "Gianni Versace", aber auch an "Enlèvement au Sérail" und die frühen Klassiker, die Francis Kurkdjian mit ihm zitiert.
Dicht und schwer und sehr elegant wirkt die "No. 1" auf meiner Haut, ohne allzu laut zu sein, raumgreifend, mondän.
Tuberose, Gartennelke und Ylang-Ylang verleihen dem Duft seinen eindeutig weiblichen, erwachsenen Charakter, sind hier jedoch so fein justiert, daß kein Raum geflutet wird.
Ein wenig Holz sorgt für Halt und Stabilität, ein Tropfen Harz für Tiefe.
Damit qualifiziert sich die "No.1", moderat dosiert, durchaus als Tagesduft, wenngleich sie ihr ganzes Potential tatsächlich erst am Abend entfalten dürfte, wenn der Anlaß feiner ist, die Kleidung eleganter.
Als Verlängerung der aktuellen Mode von Uli Schneider sähe ich die "No. 1" hingegen nicht - dafür fehlt es ihr an hipper Coolness.
Ich habe keine Ahnung, wer die "No. 1" getragen hat, wer sie vielleicht noch trägt.
Hier scheint sie niemand zu besitzen, scheint niemand sie zu kennen – und auch ich werde sie nicht tragen, nicht über den Test hinaus.
Vielleicht, weil ich nicht an der Elbe wohne, auch nicht direkt am Rhein.
Weil ich nicht zu der Klientel gehöre, für die Frau Schneider ihre Kleider näht.
Und das ist ganz ok.
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Ergoproxy
