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Top Rezension
Bester sanfter Lederduft mit Twist?
Als bekennender AJ Arabia / Widian Fan habe ich das Problem, dass die Düfte für meinen Geschmack meist grosse Klasse sind, aber für auch etwas schwierig im Allgemeineinsatz wie z.B. der Arbeit. Sie haben oft eine tolle Cremigkeit, aber auch eine gewisse "Funkyness" durch die Oudnoten oder eine zu starke Süsse in der Velvet Collection. Das schränkt sie leider für den Arbeitsalltag ein.
Nun kommt mit London ein Duft daher der die Sapphire Collection startet und eine andere Richtung einschlägt. Im Gegensatz zu den anderen Serien hält sich hier das Oud offenbar mehr im Hintergrund und entfernt sich nach der Velvet Collection noch ein wenig mehr von den eher orientalischen Düften dere Black und Gold Collection. Ich bin gespannt auf die weiteren Düfte.
Nun aber zum Duft.
Hier wird besonders der Vergleich zu Tuscan Leather gezogen durch die Kombination Leder + Frucht. Es ist schon eine Weile her dass ich den als Probe hatte, aber ich meine trotzdem behaupten zu können dass der Vergleich nicht allzu zutreffend ist. Zudem nenne ich auch La Yuqawam pour Homme mein eigen der doch sehr TL ähnlich ist. Beide Düfte sind deutlich kantiger als London.
Andere Lederdüfte auf dem Markt sind auch schwer direkt zu vergleichen, denn entweder gehen sie in die robuste Richtung "Lederjacke" in verschiedenen Eleganzversionen (Motoradjacke bei Dark Rebel Rider vs. feines aber noch ziemlich cooles Lederjacket bei Bottega Veneta pour Homme Extreme) oder in die Richtung "Opas Ledersessel". Das ist sicher verallgemeinert, aber ihr versteht sicher was ich ausdrücken will.
Ein Lederduft, der leider zu wenig Beachtung findet und das Thema Leder + Frucht sehr fein aufnimmt ist "Royal Leather" von Charriol. Ein sehr feiner Lederduft, super bürotauglich aber nicht langweilig.
London geht nun eine etwas andere Richtung. Er startet mit einer kräftigen Dosis Leder und Himbeere, nicht sehr subtil aber durchaus angenehm. Kann der ein oder andere sicherlich auf den ersten Riecher unter "langweilig, kenne ich schon" ablegen. Oud spielt eine Hintergrundrolle, ist aber merkbar.
Nach nicht allzu langer Zeit schlägt er aber eine Richtung ein die ich bisher so von anderen Lederdüften nicht kenne. Es bleibt eine sehr weiche Lederbasis, die Frucht auch, dazu gesellen sich ganz leichte florale Komponenten. Aber der Duft bekommt eine angenehme moderne unklebrige Süsse.
Und diese Süsse ist schwer zu beschreiben. Kein Gourmand, auch nicht fu**trocken, sehr modern. Die Vanille macht hier sicherlich die Hauptarbeit, unterstützt von Amber und Moschus. Mir kam in den Sinn, dass ich den Duft in der Form vielleicht eher von Geza Schön komponiert bei Ormonde Jayne erwarten würde als Schwesterduft zu Nawab of Oudh oder Montabaco. Wer den Stil von Geza Schön kennt kann vielleicht verstehen was ich hier mit modern meine. Vermutlich wird auch bei London kräftig mit Iso-E-Super, Ambroxan oder anderen Komponenten gearbeitet, was für mich aber auch völlig in Ordnung geht denn es funktioniert sehr gut.
Nach dem ledrig-fruchtigen Auftakt bleibt nach ca. 30-60 Minuten also ein Duft der eine tolle Balance findet mit zurückhaltendem Leder, etwas (Himbeer)Frucht und zarten Blumen und einer sehr angenehmen Süsse. Diese Kombination hält sich wirklich sehr lange, nach 12 Stunden kann ich sie immer noch auf der Haut gut wahrnehmen auch wenn sie sicherlich nicht mehr weit ausstrahlt.
Ein sehr angenehmer und allgemeinverträglicher Duft, trotzdem ohne Langeweile mit eigener Ausstrahlung an feinen Noten. Modern. Gefällt mir ausserordentlich gut. Was mir besonders gut gefällt: London kann ich mir vorsichtig dosiert sehr gut als Büroduft vorstellen, mit zwei Spritzern mehr wird er dann im Privateinsatz präsenter und in den ersten Stunden durchaus etwas lauter bist die weiche Kombi übernimmt.
Für sicherlich nicht wenige Parfumos dürfte der Duft zu untraditionell wirken, vielleicht sogar designerisch. Ich finde ihn trotzdem eher nischig. Gerade für Fans von Geza Schön mit seinem etwas anderen Konzept der Duftkreation sicherlich einen Test wert. *KlickAufWarenKorb*
Nun kommt mit London ein Duft daher der die Sapphire Collection startet und eine andere Richtung einschlägt. Im Gegensatz zu den anderen Serien hält sich hier das Oud offenbar mehr im Hintergrund und entfernt sich nach der Velvet Collection noch ein wenig mehr von den eher orientalischen Düften dere Black und Gold Collection. Ich bin gespannt auf die weiteren Düfte.
Nun aber zum Duft.
Hier wird besonders der Vergleich zu Tuscan Leather gezogen durch die Kombination Leder + Frucht. Es ist schon eine Weile her dass ich den als Probe hatte, aber ich meine trotzdem behaupten zu können dass der Vergleich nicht allzu zutreffend ist. Zudem nenne ich auch La Yuqawam pour Homme mein eigen der doch sehr TL ähnlich ist. Beide Düfte sind deutlich kantiger als London.
Andere Lederdüfte auf dem Markt sind auch schwer direkt zu vergleichen, denn entweder gehen sie in die robuste Richtung "Lederjacke" in verschiedenen Eleganzversionen (Motoradjacke bei Dark Rebel Rider vs. feines aber noch ziemlich cooles Lederjacket bei Bottega Veneta pour Homme Extreme) oder in die Richtung "Opas Ledersessel". Das ist sicher verallgemeinert, aber ihr versteht sicher was ich ausdrücken will.
Ein Lederduft, der leider zu wenig Beachtung findet und das Thema Leder + Frucht sehr fein aufnimmt ist "Royal Leather" von Charriol. Ein sehr feiner Lederduft, super bürotauglich aber nicht langweilig.
London geht nun eine etwas andere Richtung. Er startet mit einer kräftigen Dosis Leder und Himbeere, nicht sehr subtil aber durchaus angenehm. Kann der ein oder andere sicherlich auf den ersten Riecher unter "langweilig, kenne ich schon" ablegen. Oud spielt eine Hintergrundrolle, ist aber merkbar.
Nach nicht allzu langer Zeit schlägt er aber eine Richtung ein die ich bisher so von anderen Lederdüften nicht kenne. Es bleibt eine sehr weiche Lederbasis, die Frucht auch, dazu gesellen sich ganz leichte florale Komponenten. Aber der Duft bekommt eine angenehme moderne unklebrige Süsse.
Und diese Süsse ist schwer zu beschreiben. Kein Gourmand, auch nicht fu**trocken, sehr modern. Die Vanille macht hier sicherlich die Hauptarbeit, unterstützt von Amber und Moschus. Mir kam in den Sinn, dass ich den Duft in der Form vielleicht eher von Geza Schön komponiert bei Ormonde Jayne erwarten würde als Schwesterduft zu Nawab of Oudh oder Montabaco. Wer den Stil von Geza Schön kennt kann vielleicht verstehen was ich hier mit modern meine. Vermutlich wird auch bei London kräftig mit Iso-E-Super, Ambroxan oder anderen Komponenten gearbeitet, was für mich aber auch völlig in Ordnung geht denn es funktioniert sehr gut.
Nach dem ledrig-fruchtigen Auftakt bleibt nach ca. 30-60 Minuten also ein Duft der eine tolle Balance findet mit zurückhaltendem Leder, etwas (Himbeer)Frucht und zarten Blumen und einer sehr angenehmen Süsse. Diese Kombination hält sich wirklich sehr lange, nach 12 Stunden kann ich sie immer noch auf der Haut gut wahrnehmen auch wenn sie sicherlich nicht mehr weit ausstrahlt.
Ein sehr angenehmer und allgemeinverträglicher Duft, trotzdem ohne Langeweile mit eigener Ausstrahlung an feinen Noten. Modern. Gefällt mir ausserordentlich gut. Was mir besonders gut gefällt: London kann ich mir vorsichtig dosiert sehr gut als Büroduft vorstellen, mit zwei Spritzern mehr wird er dann im Privateinsatz präsenter und in den ersten Stunden durchaus etwas lauter bist die weiche Kombi übernimmt.
Für sicherlich nicht wenige Parfumos dürfte der Duft zu untraditionell wirken, vielleicht sogar designerisch. Ich finde ihn trotzdem eher nischig. Gerade für Fans von Geza Schön mit seinem etwas anderen Konzept der Duftkreation sicherlich einen Test wert. *KlickAufWarenKorb*
4 Antworten
Delijafrag33 vor 4 Jahren
Deine Beschreibung ist toll und du bringst es auf den Punkt. Geza Schön und Ormonde Jayne sind mir auch in den Sinn gekommen, weil London irgendwie luftig ist, obwohl man einen wuchtigen und schweren Duft erwarten könnte. Ein toller Duft ist das und für dich gibt es einen Pokal!
Dawid vor 6 Jahren
Selten so eine schöne Beschreibung gelesen, die gut auf den Punkt bringt und Mehrwert bietet. Kompliment
MrGaunt vor 7 Jahren
@Alöx: Himbeer-Mousse klingt passend und gibt die Süsse wieder. Mit dem Oud im Duft bin ich mir nicht ganz klar. Für einen Widian ist er sehr zurückhaltend und wenig animalisch, kommt für mich wie in den Noten dargestellt eher im Kopf vor. Es kann aber auch gut sein dass er zusätzlich die Süsse der Basis etwas abmildert und damit den modernen Charakter des Duftes unterstützt.
ExUser vor 7 Jahren
Sehr schön beschrieben hast Du den London. Ich beschreibe die Noten als Himbeer-Mousse, Leder und etwas Oud, wobei ich davon ausgehe, dass echter Oud neueren Datums ist, jedenfalls kein artifizieller Oud.

