Lampblack von Fzotic

Lampblack 2013

HerrKatz
03.01.2020 - 14:18 Uhr
5

Dr. John Hamish Watson

Unmittelbar führt mich der vom vorhergehenden Rezensenten assoziierte Benedict Cumberbatch zu Martin Freeman alias Dr. Watson. Ja, ich erlebe einen Exzentriker, aber einen, der nichts manisches hat, nicht wegtritt, sondern auf eine stille Weise präsent ist (und bleibt), auch auf jene melancholisch, beharrliche Weise, die ich in dieser Interpretation des Dr. Watson so mochte - der loyale Held im Schatten, einer der bei aller Zuverlässigkeit sein eigenes Drama nicht verbergen kann. Er wird zuverlässig sich jene Menschen vom Leibe halten, welche keinen Zugang zum Drama haben, mit zart metallischem Grau über einer würzigen Süße bleibt er so mysteriös wie doch potenziell populär (also mit genannter "Drama" Einschränkung). Die Stillosigkeit, daß der "Sherlock" TV Serien Watson einen Blog schreibt, korrigiert jene vom Grau ins Schwarzblau und wieder zurück changierende Tinte. Bitter ist die Grapefruit und sehnsuchtsvoll (zumindest für alle Simvastatin Schlucker, denen der Kampf gegen den Cholesterinwert den bitteren Genuss auf der Zunge verbietet). Ja, ich würde behaupten, "Lampblack" versteht sich darauf Verbote zu formulieren und aus Disziplin einen Zustand innerer Ruhe zu formen, nächtliches Schaben des Füllfederhalters auf unliniertem Papier im tanzenden Licht einer Petroleumlampe - ihre Wärme umhüllt den still Entschlossenen, ein Begleiter des Begleiters. Die Worte auf dem Papier, es sind keine Liebesbriefe, sie haben etwas Abschreckendes, zugleich Nostalgisches, alte Desinfektionsmittel, wie sie heute nicht mehr gebraucht werden, in Behandlungsräumen, vielleicht ist es das stolze Benzoin, welches als Schleier über die klassisch zypressige Nagarmotha Grundierung weht. Kein einfacher Charakter, aber ein guter Freund.
1 Antwort
M3000M3000 vor 6 Jahren
Oh, äh, what?! Starker Kommentar, der mir Mut macht, meinen Travelzerstäuber wieder hervor zu nehmen.