Toutes Les Fleurs 1925

Tofuwachtel
28.03.2021 - 09:15 Uhr
18
Top Rezension
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft

Da stand er. Atemstill.

Sein Blick.
Suchte den ihren.

Sie saß an ihrem Tisch.
Zog an ihrer Zigarettenspitze.
Blickte sich um.

Das matte Licht der untergehen Sonne.
Der Saal.
Getaucht in warme Farben.
Braun und seidig dunkelrot.
Schimmernd.

Die Vorhänge.
Hyazinthenblau.
Wie ihre großen Augen.

Prunkvasen.
Große Blütensträuße.
Üppig.
Kunstvoll arrangiert.

Tiefdunkle Rosen.
Freesien.
Ein wenig Blattgrün auch.

Kleine Maiglöckchen.
Auf den Tischen.

Langsam.
Ging er auf sie zu.

„Darf ich bitten?“

Ein Lächeln.
Sie erhob sich.

Ihr Duft.
Tief sog er ihn ein.

Ein wenig fruchtig.
Zitrisch auch.
Die Luft.
Sie schien zu schillern.
Lavendelseife.

Würze.
Fein und aromatisch.
Sie tanzte.
Bewegte sich.
Zwischen weißen Blüten.
Beraubte sie.
Bewahrte sie.
Vor überbordend süßem Nektar.
Schien zu schweben.
Auf und nieder.
Durchwebte das Bouquet.

Ihr Kleid.
Grün wie sattes Moos.
Im sanften Abendlicht.
Seidig raschelnd.

Er spürte ihre Wärme.
Pfirsichgleich die Haut.
Rosenlippenmund.
Zimtwarmer Schimmer.
In ihrem Haar.

Unter ihren Füßen.
Das matte Holzparkett.
Hell. Dunkel.
Wie Tannenhonig.
Verschmelzend.
Changierend.

Katze.
Geschmeidig lauernde Bewegung.
Fließend.
Im Takt der Musik.
Dajos Béla.
Tango Solitario.

Die Erde drehte sich.
Mit ein wenig Wehmut.
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