Cuirs Nomades

Eau de Memo 2017

Philosopher
29.12.2023 - 09:32 Uhr
7
10
Preis
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft

Birds flyin' high, you know how I feel?

Ich assoziiere die fein und süß geprägten Damen-Lederhandschuhe einer Audrey Hepburn, sonnenbeschienene Zitrusfrüchte an der Costa Amalfitana. Vögel zwitschern in den Zweigen. Ein Hauch von grünem Tee liegt in der Luft. Ich bekomme Eindrücke von Grün und Weite. Es duftet moosig und ein wenig verrucht-blumig. Durch die moderate Silage ist der Duft dezent, aber präsent. Geheimnisvoll.

Besonders reizvoll wird Eau de Memo für mich aber durch etwas Dunkles, ein wenig Mysteriöses, Ledriges, einen Hauch von moschus-grüner Verruchtheit. Und das Goldfarbige des zauberhaften Flakons, auf dem Vögel in Zweigen abgebildet sind, lässt mich an einen Vorhang in eine andere Welt denken, der sich langsam hebt, wenn der Duft sich entfaltet. Jazzclub-Atmosphäre pur.

Womit ich bei Billy Holiday angekommen bin, in deren Intonation auch immer etwas Schweres mitschwang, selbst wenn es ums Glücklichsein ging:

Feeling Good (Billy Holiday)
Birds flyin' high, you know how I feel
Sun in the sky, you know how I feel
Breeze driftin' on by, you know how I feel

Kopfkino ist natürlich sehr subjektiv. Aber wunderbar ist es, wie Düfte uns in andere Welten entführen. Eau de Memo schafft das bei mir immer wieder. Und das seit dem ersten Sniff, bei dem ich mich jugendsprachlich „schockverliebt“ habe. Möge der Traum nie enden.

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