Black Label Women 2018

Schnuffmaus
12.09.2019 - 15:47 Uhr
7
Sehr hilfreiche Rezension
8
Flakon
7
Sillage
6
Haltbarkeit
7.5
Duft

Black smoke.

Diesen Duft kann man nur mit dem Wort "eigenartig" zusammenfassen. Und das ist nicht unbedingt negativ zu verstehen. Im Einzelnen: Kaum hat man ihn aufgesprüht, knallt einem mit Kawumms ein riesiger Lufterfrischer der Marke "Blumenladen" um die Ohren. Kennt ihr diesen feinen, lilienartigen Duft, wenn man im Sommer in einen gut geführten Blumenladen hinein läuft? Genau diese Assoziation habe ich hier. Ich rieche einen zarten Anklang von Flieder heraus, ein bisschen softes Pfirsichshampoo, ein bisschen Zederbleistiftholz, einen Hauch Rose, und, auch das finde ich speziell an diesem gar nicht teuren Parfum, einen Unterton von Callas und Lilien. Auch wenn diese hier nicht offiziell in den Duftnoten stehen. Das ist bis hier hin ungewöhnlich, aber richtig strange wird die ganze Sache erst im Verlauf, denn ich rieche auch - Rauch. Weniger im Sinne von rauchigem Jasmin, sondern tatsächlich im Sinne von "irgendwo kokelt hier ein ganz kleiner, feiner Draht gerade durch." Nun kann sich ja "Black Smoke" auch ganz ruckzuck zur ausgewachsenen Katastrophe entwickeln, wie die Schlagersängerin Ann Sophie beim Eurovision Song Contest bewiesen hat, denn soweit ich weiß, hat es außer dieser bedauernswerten Person bisher selten jemand geschafft, mit exakt null Punkten von diesem fragwürdigen Gesangswettbewerb nach Hause zu fahren. Aber aufgrund der Tatsache, dass dieser Draht genauso schnell verglüht, wie er Funken geschlagen hat, und des sich gegen Ende doch noch durchsetzenden rosawolkenweichen Blumenmeeres bleibt dieser Duft im Gedächtnis. Irgendwie edgy, même si: mit Stil.
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