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Hilfreiche Rezension
Wild At Heart
Lange habe ich auf den neuen Spiritica gewartet - und als hätte es einen tragisch-göttlichen Plan bei der Veröffentlichung gegeben, passt der Zeitpunkt auf das traurige Ableben des Ausnahmetalents David Lynch.
Es ist immer wieder faszinierend wie Spiritica es schafft, perfekt zwischen spezieller Nische und Tragbarkeit - gar unfassbarer Schönheit - zu balancieren.
Die ersten 5 Minuten sind klassischster Retro-Old-Elegant-Man-Vibe (Great Northern Hotel), um sich dann immer weiter in etwas Unheimliches zu verwandeln. Als würde die Kamera auf den fleckigen Teppichboden des Hotels zoomen und der Kameramann dicht mit der Nase den Mikrostaub einatmen.
Wenn die Kamera zurückfährt, sind wir in der Wüste. Und zwar exakt in dieser einen wichtigen Szene in Wild At Heart, wo Lula und Sailor inmitten von verlorenen Klamotten diesem verzweifelten Mädchen begegnen. Staubig, aber auch metallisch wie ein Autounfall (Mulholland Drive).
Irgendwas brennt im Hintergrund (Lost Highway) - eine ganz subtile samtige Vanille-Note surrt wie TV-static im Hintergrund (Fire Walk With Me).
Der gesamte Verlauf verströmt dieses ganz spezielle Suspense-Feeling aller seiner Filme. Etwas lauert, aber man bekommt es nie zu Gesicht.
Ich bin wirklich ein riesiger Lynch-Fan - und ich war mir fast sicher, dass der neue Spiritica meine Erwartungshaltung nur enttäuschen kann - gar Blasphemie betreibt.
Was wir hier haben, ist vermutlich die perfekteste und respektvollste olfaktorische Umsetzung seines Schaffenswerkes, wenn es um die Darstellung der Nacht in seinen Filmen geht.
Ganz großes Kino. Ein Meisterwerk.
Es ist immer wieder faszinierend wie Spiritica es schafft, perfekt zwischen spezieller Nische und Tragbarkeit - gar unfassbarer Schönheit - zu balancieren.
Die ersten 5 Minuten sind klassischster Retro-Old-Elegant-Man-Vibe (Great Northern Hotel), um sich dann immer weiter in etwas Unheimliches zu verwandeln. Als würde die Kamera auf den fleckigen Teppichboden des Hotels zoomen und der Kameramann dicht mit der Nase den Mikrostaub einatmen.
Wenn die Kamera zurückfährt, sind wir in der Wüste. Und zwar exakt in dieser einen wichtigen Szene in Wild At Heart, wo Lula und Sailor inmitten von verlorenen Klamotten diesem verzweifelten Mädchen begegnen. Staubig, aber auch metallisch wie ein Autounfall (Mulholland Drive).
Irgendwas brennt im Hintergrund (Lost Highway) - eine ganz subtile samtige Vanille-Note surrt wie TV-static im Hintergrund (Fire Walk With Me).
Der gesamte Verlauf verströmt dieses ganz spezielle Suspense-Feeling aller seiner Filme. Etwas lauert, aber man bekommt es nie zu Gesicht.
Ich bin wirklich ein riesiger Lynch-Fan - und ich war mir fast sicher, dass der neue Spiritica meine Erwartungshaltung nur enttäuschen kann - gar Blasphemie betreibt.
Was wir hier haben, ist vermutlich die perfekteste und respektvollste olfaktorische Umsetzung seines Schaffenswerkes, wenn es um die Darstellung der Nacht in seinen Filmen geht.
Ganz großes Kino. Ein Meisterwerk.
2 Antworten

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Klingt nach einem Duft für Bob.

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Wow.... das klingt natürlich großartig und nach ML:-)