Vorweg: Vielleicht ist parfumdreams.de der beste Duftversender des Planeten. Und schließlich passieren Fehler ja überall. Entscheidend ist aber, wie man damit umgeht.
Ich war mal wieder auf der Suche nach einem Nur-Vanille-Duft und landetet durch parfumo.de bei Village Cosmetics Exotic Vanilla. Auf parfumdreams.de hatte ich den Duft gefunden, bestellt und per Kreditkarte bezahlt. Die Lieferung war superschnell, also bis dahin alles OK.
Ich packte den Flacon aus, sprühe etwas in die Luft - glücklicherweise nicht auf ein Lebewesen - und erschreckte: Das kann nicht der vielversprechend rezensierte Duft sein. War er auch nicht. Im Karton von Exotic Vanilla steckte ein Flacon von Barony Brazil Vanilla. Immerhin: Auf die Schwarmnase von parfumo.de scheint Verlass. Der Barony kam da nämlich gar nicht gut weg.
Ich schickte eine eMail an parfumdreams.de und reklamierte. Bei einem Duft von etwas über zehn EUR hätte ich zwar erwartet, dass man einfach Ersatz schickt. Meine Arbeitszeit ist teurer. Aber gut, ich füllte den Retourenschein aus, verpackte das ekle Gebräu und übergab das Paket dem blauen Götterboten. Man würde eine Ersatzlieferung auf Rechnung schicken.
Ich bat ausdrücklich darum, vor dem Versand noch einmal in die Umverpackung zu schauen - nicht dass dieser Fehler bei einer ganzen Charge bestehe.
Ein paar Tage später waren Kaufpreis und Versandkosten wieder auf meinem Konto. Et hätt noch immer jotjejange.
Inzwischen war die Ersatzlieferung angekommen. Und auch diesmal war es der falsche Duft in der richtigen Verpackung. Diesmal reklamierte ich telefonisch. Ich war sauer, und das wollte raus. Nein, man habe nicht in den Karton sehen dürfen, denn dann sei die Ware nicht mehr originalverpackt. Dabei ist der Karton nicht eingeschweißt. (!!) Und sie würden ja nicht im ernst glauben, dass ich jetzt noch einmal eine Fehllieferung verpacke und durch die Gegend trage.
Nein, man werde den Betrag ausbuchen, ich solle den Duft behalten. Ich habe ihn verschenkt - nicht ohne Vorwarnung.
Am Karsamstag erhalte ich eine Mahnung. Ich erkläre den Sachverhalt noch mal per eMail und bitte erneut um Rechnungskorrektur/Ausbuchung. Stattdessen erhalte ich heute am Osterdienstag die Antwort, der Hersteller habe mitgeteilt, es sei normal, dass unterschiedliche Parfüms in ähnlichen Flacons seien. Das Problem hätten sie mit dem Duft Coconut auch gehabt. (!!) Dann müsse ich den Duft (den ich aufgrund der Zusage ja gar nicht mehr habe) zurückschicken
Da ist dann mein Temperament mit mir durchgegangen:
- Ich habe keinen Vertrag mit dem Hersteller, sondern mit dem Händler.
- Es ist die Form des Flacons identisch, nicht aber die Aufschrift.
- Warum ist dann die Bestellung beim Mitbewerber Bayerschmidt richtig geliefert worden? Dort konnte man mir sogar vorher ein Foto von Flacon und Verpackung schicken. Da war alles bestens.
Ende vom Lied: Ich hatte eine halbe Stunde später eine Gutschrift im Postfach. Wenn etwas schiefgeht, ist das OK - auch noch beim zweiten Mal. Aber der Versuch, den Endkunden an den Hersteller zu verweisen, heißt: Der Händler redet sich raus. Und da kann es mir egal sein, ob der Fehler ursprünglich beim Hersteller liegt, oder nicht.
Dass es diesmal nicht um einen teuren Duft ging, macht die Sache nicht besser.