Das 3 Wetter-Taft unter den Parfums

„Oh mein Gott, was ist das?????!!!!“

Ich stürmte ins Gäste-WC, mein Mann wusch sich dort gerade die Hände nach dem Nachhausekommen von der Arbeit. Es war ein kleines WC, das Waschbecken war ungefähr so breit wie ein DIN A4-Blatt.
Aber der Duft, der dort drin regierte, war nicht die Mango-Seife aus dem Spender, sondern…

Valaya, die Göttliche. Mein perfekter sauberer Wohlgeruch, nach dem ich schon immer gesucht habe. Wenn ich diesen Duft rieche springe ich in weißer Kleidung über eine Frühlingswiese, Pfirsiche fliegen mit Engelsflügeln bestückt an mir vorbei, es wird wärmer, und alles riecht nach…

„Sag mir bitte, dass du von dem keinen ganzen Flakon hast!“, keifte eine entsetzte Stimme.
„Mir ist eine Abfüllung davon auf den Boden gefallen, hab schon alles sauber gemacht.“
„Gut, dann ist das Zeug endlich weg.“
Sprachs und ging wieder in die Wohnung. Nur um sich die nächsten drei Wochen in Folge über den Geruch im WC zu beschweren, der sich laut ihm noch immer in den nach dem Unfall blank geputzten Fliesen befand.

"Was ist das für ein Zeug? Das riecht so künstlich!“
„Das ist ein ganz tolles Parfum, nach so etwas habe ich ewig gesucht. Valaya von Parfums de Marly.“
Sein Blick schien mir sagen zu wollen, dass ich wohl ewig nach dem falschen Duft gesucht haben musste, wenn das die Erfüllung meiner Träume war.
„Eher Najasolala anstatt Valaya.“
„Hmpf“, machte ich, als mein Mann den Geniestreich des lieben Quentin Bisch nicht annähernd so gebührend feiern wollte wie ich.
Nicht nur, dass das Ding meinen Mann nicht so glücklich machte wie mich, nein, der Duft der zerbrochenen
Herstellerprobe hielt sich fast ein ganzes Jahr lang (!) in der Kehrschaufel. Bei jeder Benutzung ebendieser brannte es meinem Mann fast die Nasenhaare weg, während er manches Mal noch darüber herzog.

Seither nenne ich es das 3 Wetter-Taft der Parfums.

Hält ewig und riecht angeblich wie Haarspray – sagt mein Mann.