Divergent * trop *

trop

Malers Traum

Auf der Staffelei eine junge Leinwand. Die vielen Zutaten sind angerichtet, im kleinen Fläschchen, auf breiter Palette, trop.

Mit einem beherzten Griff zu Minzgrün, Kaugummigrün und grau-grünem Fenchelkrautgrün liegt dann die erste Lage vor. Öl und Firnis fliegen mir um die Sinne. Und wie das drin hängt. Luft holen. Doch wo kommt der Fensterkitt her?

Die Katze schnurrt mir über die Schulter.

Bald haben wir es mit farbigem Abklebeband, Tupfern und Fetzen von animalischem Fußballleder zu tun. Das Öl ist nicht mehr so deutlich und der helle Holzrahmen bringt etwas Aroma ein. Harzgallen sorgen für zarte Belebung.

Und die Katze schnurrt.

Etwas Walnussartiges drängt auf die Leinwand und das auf Sumpfgrün aufschwimmende Öl verflüchtigt sich immer mehr, bleibt noch in den getränkten Sägespänen des bearbeiteten Rahmens; wird weicher und nimmt eine Tendenz an nach Kokos zu riechen.

Doch die Katze schnurrt.

Ein leichter Rauch und eine helle Süße begleiten die Leinwand, den Maler und das Tier. Für das Abtrocknen von Firnis und Öl bleiben einige Stunden, es ist ein feiner Duft geworden. Pas trop. Den hätte ich gerne schon früher gefunden.

Dieses Tier hatte leider kein gutes Verhältnis zu meiner Leinwand.

So bleiben Geheimnisse unentdeckt und langsam legt sich auch die Zibetkatze schlafen.

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