Testing before investing ...Beispiel Guerlain

Monsieur Guerlain hat es neulich in seinem blog schon angesprochen: Guerlain betreibt in grossem Stil das, was wir Parfumos im Kleinen machen: Erstmal vorsichtig das Eis prüfen, bevor wir uns in (finanzielle) Risiken stürzen. Wer von uns kennt das nicht? Nach ein paar kostspieligen Blindkäufen, die nicht das Gelbe vom Duftei waren, ist man vorsichtig geworden und betreibt erstmal Recherchen, liest Kommentare und versucht dann an Proben oder Abfüllungen des teuren Nasses zu kommen. Blindkäufe tätige ich z.B. nur noch im Souk oder für Nüsse, also wenn es kein grosses Investment darstellt. Guerlain hat da eine leicht andere Vorgehensweise: Man lanciert einen Maison-Duft, wartet ab, ob er ankommt, und macht ihn dann, in evtl. minimal massenkompatibel veränderter Form eben dem Mainstream, d.h. den Dougis, Müllers und wie sie alle heissen, zugänglich. So weit, so schlau. Monsieur Wasser kreiert ja auch Flanker, um Guerlain die Butter auf dem Brot zu erhalten. Finde ich auch ok! Aber in mir hat sich eine gewisse Ablehnung gegen die Folge dieser Marktstrategie aufgebaut. Als zB LPRN 2009 das Licht der Welt erblickte, wurde er meine grosse Liebe. Bis 2012. Dann fing die Mainstream-Neuauflage an, ganz Düsseldorf in eine LPRN2012-Wolke zu hüllen und ich wurde ihn ein wenig leid. Als Mon Exclusif kam, war er eine Zeit lang mein Signature. Nun kommt sein clone...Mon Guerlain. Let's see what happens.....