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vor 9 Jahren - 16.02.2015
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drohendes Verbot von VETIVERYLACETAT / Der Regulierungswahn der EU geht weiter

Das sogenannte wissenschaftliche Komitee der EU (SCCS) holt zum nächsten Kahlschlag aus:

Obwohl kein Test bedenkliche Ergebnisse gezeigt hat, soll dem Vetiverylacetat seine Zulassung als Inhaltsstoff von Kosmetika entzogen werden. Angeblich, weil die "Datenlage" nicht ausreichend ist. Das liest sich dann so: TESTERGEBNIS: im Test konnten keine Mutagenen oder reproduktionsschädigen Effekte nachgewiesen werden. SCHLUSSFOLGERUNG des SCCS: Wegen ungenügender Datenlage / fehlenden Daten zur genauen Zusammensetzung und Herkunft der Vetiverylacetat-Probe, ist das Testergebnis ohne Wert.

Aber es ist völlig normal, dass die Hersteller Qualitäten verschiedener Provenienzen mischen. Oft sind schon die verwendeten Vetiveröle von den Erzeugern, also den Bauern und Händlern Öle verschiedener Provenienzen.

Die Datenlage kann also bei einem Riechstoff wie Vetiverylacetat NIEMALS "ausreichend" sein, weil es de facto ein chemisch (acetyliertes) Naturprodukt ist. Und Naturprodukte schwanken nun mal in weiten Grenzen in ihrer Zusammensetzung, abhängig von klimatischen Bedingungen und Herkunft der Pflanzen.

Nur um die Komplexität und Absurdität anzureißen - was wir als "Vetiverylacetat" bezeichnen und als solches verwenden, enthält als namensgebende Hauptkomponente ca. 40% Kushimylacetat neben mindestens weiteren 350 anderen Inhaltsstoffen, von denen manche noch gar nicht identifiziert sind. Aber Kushimylacetat spielt für den typischen Geruch nur eine untergeordnete Rolle. Verantwortlich für den typischen Geruch sind Spurenkomponenten, von denen Struktur und Identität erst kürzlich aufgeklärt werden konnte. Dazu kommt, das Vetiverylactat seit 100 Jahren SICHER im Einsatz ist. Wie viele Mäuse müssen noch sterben? Man verfüttert 5g-10g/kg Körpergewicht an Mäuse – und sieht einen Effekt! Das ist so, als würde ein 80kg schwerer Mensch 400ml – 800ml Vetiverylacetat trinken…

Außerdem ist Vetiverylacetat so teuer, das es praktisch nur in Feinparfüms (also EDP / EDT / EDC) Verwendung findet, die eben keine Kosmetika im eigentlichen Sinne (Cremes, Shampoos) sind, obwohl sie de jure zu Kosmetika zählen.

Hier der Link zur Veröffentlichung des SCCS):

http://ec.europa.eu/health/scientific_committees/consumer_safety/docs/sccs_o_167.pdf

IFRA versucht mit einem Gegengutachten noch etwas zu retten, ich bin gespannt, wer der stärkere ist....

Hier ein paar Beispiele von Parfüms, in denen Vetiverylacetat essentiell und hoch dosiert ist:

Miss Dior 8%

das Original HABANITA (16%)

Juli (Erik Kormann) (8%)

Arpège (ca. 6%) Lavin

Chanel No. 5 (ca. 1,5%) Chanel

Chanel No. 19 (ca. 6%) Chanel

Dior Homme (ca. 1%) Dior

J'Adore (ca. 0,5%) Dior

Aqua di Gio homme (ca. 1%) Armani

L' Eau d'Issey homme (Ca. 1,5%) Issey Miyake

Black (1,5%) Comme de Garcon

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