Holly66
Holly66s Blog
vor 9 Jahren - 12.08.2015
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Der erste Sommer im eigenen Garten

Jetzt sitz ich hier und müsste eigentlich eine Pflegeplanung zu Ende schreiben, stattdessen wandert mein Blick immer wieder hinaus in den Garten....den es bis vor kurzen noch gar nicht gab, genauso wie das Haus. Letztes Jahr gab es zunächst noch nicht einmal einen Rasen, erst musste Sand untergegraben werden, da der Boden so fest war...es war etwas viel Sand, der Rasen schwächelt noch ein wenig.

Bereits im März u. April wusste ich aber, dass es eine Beet geben wird, zwar wusste ich nicht wann, doch ich musste vorbereitet sein!

Da begann ich nach und nach Samen zu kaufen, Bohnen, Sonnenblumen, Edelwicke und andere Blumen. Ende April und Mai schleppte ich allerhand kleine Pflänzlinge an, weißen Rittersporn, Zucchini u. Tomatenpflänzchen, Lavendel und Salbei.

Einige der Samen hatte ich bereits vorgezogen. Nach und nach war die Terrasse voller Pflanzen, die die Töpfe zu sprengen drohten und aussahen, als wollte es ihnen so beengt nicht mehr lange gefallen. Die Engelstrompete hatte den Winter im Keller – neben der Waschmaschine unbeschadet überlebt- danke Hyazinthe! Ganz sicher war ich mir noch immer nicht, ob meine -in diesem Fall- nicht viel bessere Hälfte- die Sache mit dem Beet tatsächlich in Angriff nehmen würde. So schenkte ich ihm zur Motivation einen großen Apfelbaum mit seiner Lieblings- Apfelsorte- Pinova- zum Geburtstag. Das war ein Volltreffer!



Die Sonne lockte Ende Mai bereits gewaltig...so zog Holly nochmals los und besorgte einen wundervoll rankenden Jasmin und ebenfalls weiße Kübelpflanzen, deren Namen ihr gerade nicht einfallen will. Obwohl die Bagger und andere Maschinen hinter dem Haus nicht unbedingt zur Motivation beitragen wurden auch die Kästen der Pflanztreppe mit Lavendel und blauen Gänseblümchen bepflanzt. Und der weiße Rittersporn wurde ein riesiger grüner Busch.

Zum ersten Mal bestellte ich auch lebende Pflanzen nach Hause und ich konnte sie wenige Tage später tatsächlich lebendig auspacken....

Anfang Juni kamen auch die Arbeiter und umzäunten das Grundstück, nun konnte Lucia frei im Garten laufen und spielen, herrlich!

Dann war es endlich soweit, an einem Urlaubstag im Juni wurde alles besorgt, was wir für ein Beet brauchen würden (dachten wir) und die bessere Hälfte entpuppte sich mal wieder zur stärkeren Hälfte! Denn die als Mutterboden verkaufte Erde war nur Lehm und hart wie transylvanisches Lavagestein! Beinahe zwei Wochen arbeiteten wir bei hochsommerlichen Temperaturen im Garten, Sonnenbrand inklusive- und dann war es soweit: unser Beet stand! Gute Erde untergegraben und Lehm entsorgt. Der Pflanzplan entstand aus meinem Kopf. Nur- auf einmal sah doch alles etwas klein und kläglich aus, oder nicht? Achja, die Bohnen- Stangen für die Stangenbohnen und rankende Edelwicke fehlten......Uff, naja- Hauptsache fertig! Immer wieder musste – und muss ich an meine Eltern denken- mein Vater, der soviel selber gebaut hat, sein Haus damals und sogar die „Deck- Chairs“- aus Holz- und sicher mit Rat und Tat zur Seite stehen würde....und meine Mutter, die voller Liebe strahlen würde und auch einfach nur deshalb alles wundervoll fände. Ich vermisse beide sehr.

Nach nur vier Wochen begann allerhand zu blühen, allen voran die zwei Zucchinipflanzen und drei Tomatenpflanzen, die aussehen, als wären es acht. Inzwischen habe nicht nur ich den Eindruck, alles ist explodiert, unser Beet viel zu klein. Die Bienen aber lieben den weißen Sommerflieder und die Hummeln den Salbei. Es duftet auch alles so schön sommerlich!

„Nächstes Jahr mache ich uns noch ein Beet, flüsterte er gestern Abend leise, als wir den Fledermäusen in der Dämmerung bei ihrem Flug beobachteten. Ich weiß jedenfalls, dass Florenz oder der Atlantik noch eine Weile auf mich warten müssen.....

Bilder folgen-

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