Holly66
Holly66s Blog
vor 9 Jahren - 23.07.2015
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Duften mit Hund oder mit dem Hund verduften?



wie man sich denken kann, liebe ich nicht nur Düfte, sondern auch meine Hündin sehr. Überhaupt Hunde, schön, dass es dem Neufundländer Ben besser, geht- natürlich verfolge ich auch sowas.

Obwohl mir meine viel Kummer macht! In den zwei Jahren, wo wir sie haben, ist sicher eine Parfumsammlung in Medikamente investiert worden, eine Autoimmunerkrankung, die immer wieder ausbricht und ihr Verhalten ist ebenfalls eine Sache für sich...denn sie mag keine kleinen Hunde! Die Spaziergänge waren immer eine Tortur...ich meine, wie gesagt, auch andere Hunde- und auch deren Menschen mag ich, ein kleines Schwätzchen hier, etwas streicheln da. So sahen einmal meine Traum- Spaziergänge aus, doch Lucia (Ronja, wäre richtig!) macht mir ständig einen Strich durch die Rechnung und hat schon dem einen oder anderen kleinen Freund ordentlich in den Hintern gezwickt! Das findet dann keiner lustig... So ziehe ich ratsuchend seit 2 Jahren einsam meine Kreise, jetzt, in dieser neuen- ich nenne sie mal „vornehmeren“ Gegend, hat sich meine Lage eher noch verschlimmert. Die Neue mit dem fürchterlichen Hund!

Obwohl ich schon einiges probiert habe: wir waren in der Hundeschule- zweimal......! Eine Hunde- Kennerin war hier und ging mit ihr spazieren.....Das Resultat hier: am besten einen Maulkorb, so dass sie sich ein anderes Verhalten aneignen muss, da sie nicht wirklich böse sei und für den Fall, dass sie an der Leine ihr Theater veranstaltet, eine kleine Wasserflasche dabei haben...! Gut, das wusste ich auch- aber ein Maulkorb? Mein Herz blutete.....

Bei unseren Spaziergängen komme ich mehrmals wöchentlich an eine Art Hundesportplatz vorbei u. hatte in den wenigen Malen, in denen unterwegs ein Gespräch möglich war erfahren, dass dort ein Mann lebt- arbeitet- oder was auch immer, der schon die „schlimmsten Fälle“ therapiert hätte.

Jedes Mal halte ich Ausschau, ob irgendjemand ansprechbar ist, ob ich ein Schild sehe- nichts! Nie- nie- nie!

Bis gestern Abend, als ich auf einem Arm zum ersten Mal „Lira“ hatte (Seufz!) und auf dem anderen das „Narcisio“ EDT (kleines seufz!) und ich mich auf den Weg machte, eine große Runde...

Wir kamen vorbei und ich sah Autos, Hunde und Menschen! Eigentlich war es schon recht spät, auch duftete ich nur allerliebst, der Rest war überholungsbedürftig, doch diese Gelegenheit wollte, nein musste ich nutzen! Eine Frau packte gerade eine kleine Bulldogge in ihren Wagen und als der Hund drin war, lief ich hin und sprach sie an. „Sagen Sie, gibt es dort auch Hundetrainer?....WIR haben da ein Problem!“

„Ja, kommen Sie doch eben mit, ich frage mal..“ Wir gingen durch ein Tor, sie winkte und es kam eine andere Frau mit 3 Hunden an den Zaun. Durch das darauffolgende Gebelle hindurch gab ich ihr zu verstehen, dass ich Hilfe brauche und zeigte auf meine bellende Furie, fragte nach einem Trainer. „Da haben wir mehrere, sagte sie, „kommen Sie doch rein!“

Meine Güte, war ich aufgeregt, dazu noch diese ganzen Hunde auf dem Gelände, dass musste in einem Fiasko enden- zumindest aber unter Aufsicht von Fachleuten....!

Mit Lucia an der Leine ging ich durch ein weiteres Tor, wir wurden von drei großen Hunden begrüßt- und zwar mit dezenten knurren- da rief eine beherrschte Stimme: „Hunde immer von der Leine hier, wie oft muss ich das noch sagen!“ Lucia wurde abgeleint- oh Gott- und dann ging es los!

Doch was ging los? Im Grunde nichts- ein paar weitere Hunde kamen auf uns zu und eine große Schnupperparade begann...Das allein war für mich schon ein Geschenk, Lucia zu beobachten, wie sie sich wie ein normaler Hund benahm! Ich stand dort, lächelte und grüßte verlegen in die Runde und so ließ man mich erstmal einige Zeit stehen. Ein Mann, klein und drahtig, stand am Grill voller Grillgut und wendete munter. Drei weitere Männer standen zusammen und beobachteten mich und zwei Frauen flitzen hin- und her. Dazwischen gefühlte 20 Hunde und ein Agilitysportplatz im Hintergrund. Endlich drehte sich der „Grillmeister“ mit seiner Flasche Bier zu mir und ich begann, meine Sätze zu sagen. Es war schwül, ich war vom Laufen erhitzt und nun kam noch etwas Aufregung hinzu, also schwitzend und ungeschminkt- in jeder Hinsicht- erzählte ich von Lucia, die aus einem Moskauer Tierheim stammt, von ihrer Erkrankung und davon, dass sie den Menschen Angst macht. Er hörte zu und antwortete jeweils mit einem zynischen Lächeln: „Angst?? Wovor- davor?? Nein, DIE ist ganz normal!“ Mir fiel schonmal ein Stein vom Herzen...! Er würde kein vornehmes Getue mit Hunden mögen, sagte er, und er sei kein Menschenfreund, sondern ein Hundefreund, genau sagte er: “ich bin nicht nett!“ Dabei schaute er mich etwas provozierend an.

Weiterhin schwitzend kam es mir vor wie eine Prüfung als er sagte:“ich mag nicht zuviele Leute im Verein, viele habe ich schon ziehen lassen...“

Ach, liebe gute Güte! Aus irgendeinem Grund ließ mich das alles insofern unbeeindruckt, da dieser Mann ansonsten wusste, wovon er sprach und nicht ausgesprochen unhöflich wurde. Später fiel mir ein, dass mir Menschen, die zumindest ihr Verhalten reflektieren und ein Statement abgeben, wesentlich lieber sind, als von sich selbst überzeugte unreflektierte Giftspritzen, z.B. Ein Mensch, der von sich behauptet fürchterlich zu sein, kann nicht ganz und gar fürchterlich sein.....

Er gab mir einige Tipps, wie ich Lucia tatsächlich bestrafen kann, wenn sie unmöglich wird, zum Fressen und allen möglichen und mein Hund wirbelte inzwischen rum und bellte fröhlich aufgedreht. Als er mir dann von den Spielmöglichkeiten erzählte, fragte ich, ob ich denn mit ihr kommen dürfe. Ja, sagte er, okay.

Ach, was war ich happy! Lucia würde eine Möglichkeit haben, mit anderen Hunden zusammenzusein und würde möglicherweise ihr falsch verstandenes Sozial- Rang- Verhalten ändern können! So in etwa müssen sich Leute fühlen, die gerade einen Platz in der Kita ergattert haben....nein, ich fühlte mich, als hätte ich....

Inzwischen waren zwei Stunden vergangen, seit ich das Haus verlassen hatte und der zuhause gebliebene machte sich sicher schon Gedanken. Wir trabten schnell in die richtige Richtung-

vorher noch überall Auf Wiedersehen gewunken. Es dauerte nicht lang, da kreuzte ein Opfer unseren Weg, ein kleiner Terrier, zerzauselt, humpelnd und so süß! Lucia machte natürlich direkt wieder ihre Anstalten, nachdem sie den Hund gesehen hat- und ich tat das, was mir der Hundefreund empfohlen hatte: ich habe ihr sozusagen in den Hintern getreten! Natürlich nicht ganz fest, aber doch deutlich spürbar.... Sie hielt inne und schaute mich an! Na, sowas hatte sie ja noch nie erlebt......ich bin gespannt, wie es weitergeht, ein Hoffnungsschimmer tut so gut!

Na- und Lira: duftete noch immer schön vor sich hin, nur sehr wenig Entwicklung, gut wahrnehmbar.....Nacisio EDT konnte ich auch noch wahrnehmen und als solchen erkennen. Die beiden würden mir schon sehr gefallen! Mal sehen- es ist ja auch schön nur zu wissen, dass es solch schöne Dinge gibt!

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