Josefka
Josefkas Blog
vor 1 Monat - 24.03.2024
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Bei Harry Lehmann in Berlin

Seit dem 22. März hat die Traditionsparfümerie Harry Lehmann in der Berliner City West wieder geöffnet. Nach dem Tod des Inhabers 2022 sah es lange so aus, als würde dieses olfaktorische Kleinod der Hauptstadt für immer verschwunden sein. Doch glücklicherweise gab es Rettung, und zwei findige Jungunternehmer haben den Laden nun unter ihre Fittiche genommen.
Beim Betreten des Ladengeschäfts wird gleich deutlich, dass sich die neuen Inhaber auf die Fahnen geschrieben haben auch die Tradition des Hauses weiterzuführen. Das Blumengeschäft mit Kunstblumen gibt es nicht mehr (das war ja ehrlich gesagt auch immer ein wenig befremdend und aus der Zeit gefallen), aber ein paar Kunstblumen sieht man doch noch - in einer Vase thronen sie oben auf den schönen alten Regalen, und tatsächlich wurde auch viel vom Mobiliar übernommen. So stehen über den schön platzierten Flakons diese tollen alten Apothekenfläschchen, noch handbeschriftet mit Parfümformeln. Die Flakons sind nebeneinander auf einem Tischchen angeordnet und man kann sich selbst durchtesten - etwas, was früher nicht möglich war, als man die Duftstreifen nur vom Verkaufspersonal über die Theke gereicht bekam.

Überhaupt ist der Raum nun luftiger, man hat Platz, ein bisschen drin zu wandeln. Und diese Gelegenheit haben am Wochenende auch erfreulich viele Menschen ergriffen, das Geschäft war gut gefüllt, ganze Reisegruppen standen vor der Tür. Ich glaube, das hat die beiden Inhaber selbst positiv überrascht.

Auf meine Nachfrage erzählen sie mir, dass sie beide auch die Parfümeure sind, sich aber auch einen dritten Kompagnon aus Paris dazugeholt haben, der sie zum einen beim behutsamen Kuratieren der traditionellen Düfte als auch beim Kreieren neuer Parfums unterstützt. Man darf also gespannt sein, was die drei in nächster Zeit so alles aushecken.

Meine bereits gut ausgestattete Sammlung von Lehmann-Düften wurde noch durch vier weitere ergänzt: MOL Intens, Veilchen, Boston und Halifax wanderten in die Tüte. Die Preise haben etwas angezogen, bewegen sich aber immer noch in einem sehr fairen Rahmen. Und die Flakons haben jetzt goldene statt schwarze Kappen, was ihnen sehr gut steht.

Harry Lehmann ist einfach immer einen Trip in die Berliner Kantstraße wert.

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