Parfum und der Jojo-Effekt

Schon fast mein ganzes Leben lang kämpfe ich gegen mein Gewicht. Mal mit mehr, meistens allerdings mit weniger bis gar keinem Erfolg. Denn kaum sind unter allergrößten Anstrengungen ein paar Kilos geschmolzen, tritt der böse Jojo-Effekt ein, und alles ist noch schlimmer als zu Beginn. Zeitweise habe ich mich in das Unabänderliche gefügt, mich von dem ständigen Druck befreit und die Zügel schleifen lassen mit dem Ergebnis, dass die Dinge (sprich Kilos) völlig aus dem Ruder liefen. Dieser Umstand verschärft sich noch durch zunehmendes Alter… Doch jetzt kapituliere ich allmählich und versuche die Tatsache zu akzeptieren, dass ich in diesem Leben keine Elfe mehr sein werde. Vollweib bleibt eben Vollweib, und vielleicht soll das auch so sein.

Seit einiger Zeit stelle ich aber fest, dass sich der Kampf gegen Windmühlen nebst dem gefürchteten Jojo-Effekt auch auf andere Lebensbereiche ausweitet, hier im besonderen auf meine Parfumsammlung. Es gibt immer wieder Phasen, in denen ich mit meinen zahlreichen Düften überfordert bin und denke, es ist einfach zu viel, ich muss dringend mal „abspecken“. Das gehe ich dann auch voller Elan an. Da wird abgewogen, geprüft, aussortiert und getrennt, und alles läuft prima. Die Sammlung ist verschlankt, die Stimmung bestens, es ist geschafft! Die Auswahl ist übersichtlich, endlich wieder Platz in der Truhe (respektive in der Hose), ein herrliches Gefühl!

Doch diese Euphorie hält leider nicht lange an. Denn immer wieder ertappe ich mich dabei, dass ich, kaum habe ich mich von Ballast befreit, wieder nach neuen Düften Ausschau halte - das gleiche Phänomen, dass ich erlebe, wenn ich erfolgreich ein paar Kilos abgespeckt habe. Da kann man ja getrost mal wieder Schoki essen, wo doch jetzt so schön Platz ist… Die Folge ist, dass sich die Parfumtruhe schneller als der Schall wieder mit neuen Düften füllt, auf dass das Spiel von vorne beginne…

Meine Hose kneift auch schon wieder. Und ab morgen mache ich Diät, auch in der Parfumtruhe! ;)