Wer bestimmt über die Lancierung Haute Parfumerie oder Mainstream?

Neulich ist mir ein Bombenduft unter die Nase gekommen. Es ist ein Brand, das Mainstream sowie Haute Parfumerie vermarktet. Dieser Flakon reihte sich in die Haute Parfumerie ein. Kostenpunkt CHF 375.- für 100ml.

Ich begann mich zu fragen, weshalb dieser Duft für die Haute Parfumerie lanciert wurde und nicht für die Mainstream-Kategorie. Weshalb und wer entscheidet das? Es geht mir nicht um diese eine bestimmte Marke. Ich möchte damit Häuser ansprechen wie Armani vs. Armani Privé, Gucci vs. Gucci The Alchemists Garden, Prada vs. Prada Infusion, Bulgari vs. Bulgari Le Gemme und das ist nur ein kleiner Auszug des Repertoires. Ein Ziel eines Designerdufts ist doch, dass es ein Bestseller wird und möglichst viele Leute Gefallen daran finden? Denke ich mir jedenfalls. Ich behaupte mal, dass viele Düfte der Haute Parfumerie derselben Marke unter Mainstream mehr Umsatz generieren würden und unter der breiten Masse ankommt. Natürlich aber möchte man dem Luxusklientel des jeweiligen Hauses auch etwas anbieten.

Wie der Duft zustande kommt, hat bestimmt auch mit der Hochwertigkeit der Rohstoffen zu tun. Erhoffe ich mir jedenfalls bei dieser Preisklasse. Trotzdem sind es oftmals Parfumeure, die für das selbe Brand auch Designerdüfte kreiert haben. Und meine grosse Frage dabei ist: Haben die Parfumeure des jeweiligen Hauses eine Vorgabe an Anzahl Düften, die sie pro Jahr bis zu einem gewissen Zeitpunkt fertigstellen müssen? Werden die Düfte danach aufgeteilt und aus einem Vorrat der jeweiligen Kategorien zugeteilt? Oder wird für die Haute Parfumerie wirklich ein Duft komponiert mit hochwertigen und raren Rohstoffen, wofür das Haus für die Kreation ein grösseres Budget zur Verfügung stellt? 

Wird der Endkunde hinters Licht geführt? Durch diese Intransparenz bezweifle ich manchmal die Rechtfertigung des extrem höheren Preises für die Haute Parfumerie-Linie.