Sapindales

Ein frühsommerliches Frühstück im Garten. Die aufsteigende Wärme entlockt den Bäumen ein wohltuendes und belebendes Duftspektrum. Gleichzeitig kühlt der Tau die Luft noch etwas runter und sorgt von Zeit zu Zeit für eine frische Brise. Der Lavendel und die Geranien blühen zwar noch nicht, bemühen sich aber schon einen wunderbaren Duftschleier über die Beete zu legen.

Ein wirklich schöner Sommerduft für entspannte Tage, der sicherlich auch in anderen Jahreszeiten funktioniert. Seriös, erwachsen, gradlinig, unaufgeregt und ein Stück weit elegant. Die größte Qualität dieses Duftes ist seine Unaufdringlichkeit bei gleichzeitigem Tiefgang. In der Parfumwelt eine nur beinahe einzigartige DNA, denn er ist nicht allein! Es gibt einen Bruder…

Der Sunday Cologne hat starke Ähnlichkeit zum Acqua di Parma - Quercia, wobei Letzterer zehn Jahre später erschienen ist. La Quercia ist die Eiche (lateinisch Quercus). Ein passender Name der beide Düfte treffend beschreibt - auch wenn beide Parfums "nur" mit (Eichen)-Moos arbeiten. Die Ähnlichkeit der beiden Düfte stellt sich jedoch erst nach einer guten halben Stunde ein. Der Sunday Cologne wirkt anfänglich deutlich frischer. Hier setzt man sich eben mit einer frischgeduschten Bergamotten-Zitrik an den gedeckten Frühstückstisch.

Insgesamt ist der Acqua di Parma für mich quasi die „Intense“-Version vom Sunday Cologne. Würziger, holziger und etwas lauter. Aber dennoch weit entfernt von einem schrillen Parfum. Mir gefällt der würzigere Quercia noch etwas besser - on top hat er eine bessere Haltbarkeit. Beide Düfte sind wunderbare - italienisch angehauchte - Sommerparfums, die sich vom üblichen zitrisch-aquatischen Mainstream abheben. Sommerlichkeit wird hier eher durch eine hölzerne Frische erreicht, was sicherlich gar nicht immer so einfach ist.

Sunday Cologne und Quercia - zwei Düfte, die subtil gute Laune verbreiten.