Wuschel

Wuschel

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1 - 5 von 8
Wuschel vor 11 Jahren 4
Süß, süß, süß
Dieser Duft ist lange haltbar auf der Haut.
Hat eine ordentliche Silage.
Ist wohl nur für Süßmäuler :-)

Schon arg süß und laut im Auftakt.

Danach kräftiger Erd- oder Himbeersaft. Kindheitserinnerung. Roter Sirup auf Pudding. Lecker! Oder der Saft, der sich bildet, wenn man reife Erdbeeren zuckert und dann stehen lässt. Der dann dickflüssig vom Löffel rinnt. Köstlich!

Oder wenn dein Kind heimlich nascht und es verbergen will. Mit dem Naschzeug im Mund steht es vor dir. Und bevor du das Bonbon auch nur sehen kannst, erahnst du es schon... Warme fruchtige Süße weht dir entgegen, gemischt mit Körpergeruch. Ach was sag ich, kein Hauch, eine BonbonAURA, denn das Kind -ertappt, verlegen- hält den Atem an und du lächelst.

So ungefähr.

Stunden später schmiegt sich sacht an die Süße mit zunehmender Präsenz Seife, pudrig leicht. Eine Richtung, die ich eigentlich nicht so mag, aber mein Interesse weckt. Wie frisch gewaschene Wäsche. Nicht beißend oder stechend, dass sich mein Magen umdreht! Für mich noch angenehm. Ich mag ja auch Naturseifen und da gibt es eine Fülle von Duftmischungen, foody, süß, krautig, frisch, orientalisch, egal was. Aber alle Seifen haben mal mehr, mal weniger einen Grundgeruch, der mich an meine Kindheit erinnert: Sonntagabend Badezeit. Man ist nicht nur frisch gebadet, man riecht auch so! ... Und verschwindet klein und schmal unter dicken Daunen, eingehüllt in Wärme und SauberZauberduft.

Dazu gesellt sich etwas, was ich beim ersten Mal gar nicht einordnen konnte, bis gesagt wurde: "Du riechst nach Kirsche." Peng! Genau die ist es! Für mich mehr Kirschmandel, deshalb kam ich nicht gleich darauf, und durchweg besser als das Fruchtbonbon. Eine schöne Nuance, die sich mit dem Wäscheduft entfaltet. 12 Stunden schafft er locker. Ist nun körpernah und weicher. Edler. Eine Ahnung, wie ein guter Auftritt auch ohne Krawall sein kann. Durchaus harmonisch. Mal zum Anbeißen lecker, mal sauber kuschelig, Aura, die satt und zufrieden macht. Muss man mögen, sicher.

Lange Testphase vor einem eventuellen Kauf wird empfohlen :-)
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Wuschel vor 11 Jahren 8 2
10
Flakon
5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Lavender meets Vanilla
Wie Vanille Noire du Mexique ein Parfüm, das alle Vanille-Fans anspricht. Hier ist der Name Programm und Liebhaber der Vanille werden dieses Parfüm lieben.

Ich mag Lavendel.

Bergamotte ist nur am Anfang zu riechen, danach blüht Lavendel in einem Vanilleblütenbeet und gibt dem Duft den etwas kantigeren Schwung, dass die Vanille eine nicht-essbare Vanille bleibt. Die Lavendel-Vanille-Kombination mag ich sehr und hier ist sie sehr ausgewogen, zart, lieblich und für ein Eau de Toilette sehr lange haltbar. Bleibt auch am Körper und erschlägt niemanden.

Ein Allrounder für die Frauen, die keinen kreischigen, knalligen Auftritt wünschen. Ich mag ihn, wenn ich zart duften will oder meine (Nasen-)Seele gestreichelt werden will.

Anschmiegsam und entspannend. Kuschelduft. Ein Ich-mag-alle-, Heile-Welt-Geruch. Das brauche ich nicht immer, aber manchmal schon.
2 Antworten
Wuschel vor 11 Jahren 9 3
10
Flakon
5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Ich fasse mich kurz
Patchouli trifft Orangenblüte.

Die Orangenblüte sagt: Komm doch mit, begleite mich ein Stückchen.

Patchouli erwidert: Welch Freude.
Und begleitet sie den Weg entlang, immer so 2, 3 Schritte hinter ihr.
Nimmt dann einen anderen Weg zum gleichen Ziel.

Und da ist ja noch die Rose, die spricht: Ich bin auch noch da und gebe mein Bestes, den Honig dazu.
Ist aber nicht sehr gesellig und verabschiedet sich relativ schnell und herb.

Madame Sinnlichkeit namens Ylang-Ylang möchte schlichten und verträgt sich mit allen.

Patchouli hat, so entscheidet meine Nase, das Ziel gefunden und die Blüten auch: ein Wechselspiel, in dem mal der, mal die die Krone trägt. Alles ohne Zicken oder großem Tumult.

Sehr harmonisch aufeinander abgestimmt. Ein Duft, der Frau zu vielen Gelegenheiten begleiten kann.
3 Antworten
Wuschel vor 11 Jahren 10 3
7.5
Flakon
5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Gelungen
Oja, den mag ich. Patchouly von Mazzolari spaltet die Gemüter und erdet mich. Obwohl in meinem Umfeld viele Patchouli nicht besonders mögen und an mir gleich gar nicht passend finden, habe ich in ihm einen Gegenpart zu meinen anderen, warmen, leichten Düften gefunden.

Er ist kantig und doch anschmiegsam durch seine warmen Komponenten, voller Wirkung, denn ich finde ihn schon in der "Duftabgabe" sehr komplex. Sinnlich, rauh, elegant, süß und herb gleichermaßen. Wenn ich die Augen schließe, rieche ich den Wald, Erde, leicht verbranntes Holz. Den Rauch davon einatmend wirkt er auf mich stimulierend, gleichzeitig gewinne ich meine Balance damit; das meine ich wenn ich schreibe, dass er mich erdet.

Mit dem Duft von Wald und Erde assoziiere ich nur Positives. Das schließt Wachsen und Vergehen mit ein, und vielleicht ist es das, was andere eher abstösst als anzieht. Auch das Rauchige ist nicht jedermanns Sache.

Patchouly bleibt an mir sehr körpernah, was ich als sehr angenehm empfinde.

Mazzolari spannt hier einen Bogen zwischen Eleganz, Sanftmut und Wärme und dem Kontrast dazu: Ursprünglichkeit, Rauheit und Distanz. Sehr gelungen!
3 Antworten
Wuschel vor 11 Jahren 15 1
10
Flakon
5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Kein Gedicht, ein Lied
Balsamisch süß, wie es schon erwähnt wurde, trifft es PERFEKT. Ich habe nichts Neues hinzuzufügen, möchte aber gern den Duft bewerten.

Ein Lied in vielleicht 2 Strophen, klar und einprägsam.

Der erste Sprüher ist etwas harzig, knarzig. Das verfliegt sehr schnell und macht Mandarinen und Orangenblüten Platz. Und ich nehme AUCH -ganz deutlich!- eine Pflaume wahr. Wie ein Harfenton so rein erscheint sie saftig und fruchtig.

Danach ist nur noch Harmonie.

Zurückhaltend dezente Fruchtigkeit. Milde Süße, nicht pappsüß, sondern einfach und schlicht. Und wenn ich zwei, drei Atemzüge mehr davon nehme, gesellt sich etwas hinzu, was ich schwer beschreiben kann. Ich habe über Tolubalsam gelesen, dass er in Parfümen eingesetzt wird um süße Wärme zu vermitteln, andererseits auch als Hustenlöser in der Medizin. Darin habe ich -für mich- die Erklärung gefunden. Für mich stehen Benzoe und Labdanum für Wärme und Tolubalsam für das leicht Eckige, Kantige an diesem Geruch, ätherisch, reinigend im Minimaß, für mich das Tüpfelchen auf dem I, was dem Duft den letzten Schliff gibt, die etwas außergewöhnlichere Note, aber sehr stimmig im Ganzen. Der Refrain des Liedes sozusagen.

Diesen Duft kann ich schwer einordnen. Sehr körpernah. Warm. Einlullend. Dezent. Langanhaltend. Eine Kleinigkeit Orient und eine Nase voll Geheimnis. Ein Lied eben, kein Gedicht.
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