L'Aventure Blanche Al Haramain
6
Sehr hilfreiche Rezension
Das sauberhafte Abenteuer
Dank einer lieben Parfuma durfte ich meinen ersten Duft von Al Haramain testen. Was ich über das Unternehmen bisher gelesen hatte, klang interessant und dementsprechend neugierig war ich auf den Duft, ganz besonders weil auf der Umverpackung der Probe Lavendel ganz oben einen Logenplatz, noch über den anderen Kopfnoten einnimmt.
Direkt nach dem Aufsprühen nehme ich statt des Lavendels allerdings zuerst zitrische Noten wahr. Im Vordergrund steht dabei bittere Bergamotte, Zitrone rieche ich jedoch auch.
Dann gibt sich aber doch noch der eigentliche Stargast (standesgemäß natürlich ein wenig zu spät) die Ehre: der Lavendel. Wirklich begeistert bin ich jedoch nicht, eher etwas skeptisch, da die Bergamotte die bittere Seite des Lavendels unterstreicht und ihn so ziemlich streng wirken lässt.
Grade als ich dabei bin, mich damit anzufreunden, tritt jedoch die Rose auf den Plan und stellt sich zwar nicht direkt in den Vordergrund, macht aber genug Aufruhr um aufzufallen - und zwar für meine Nase unangenehm.
An dieser Stelle beschließe ich, mich lieber erstmal wieder dem Java-Kurs zu widmen.
Aber irgendetwas verleitet mich dann doch dazu, immer nochmal nachzuschnüffeln... Ich merke, dass ich hin- und hergerissen bin zwischen "Bah!" und "Irgendwie auch ganz interessant".
Nach einer Weile gesellt sich dann auch der Jasmin zu der Runde, Maiglöckchen im Schlepptau. Die zwei harmonieren gut mit der Rose, auch wenn das Maiglöckchen sich etwas zurückhaltender gibt als der Jasmin.
Das Lavendel-Bergamotte-Duo schüttelt den Neuankömmlingen höflich, aber kräftig die Hand. Jedoch meine ich als Beobachterin sofort eine gewisse Antipathie zu spüren. Und tatsächlich: Irgendwie werden der Lavendel und die Bergamotte nicht wirklich warm mit der Rose und den weißen Blüten. Nach einem kurzen Schlagabtausch ziehen sich der ersteren beiden in den Hintergrund zurück und während die Bergamotte irgendwann genug hat und geht, hört man den Lavendel noch lange aus dem Hintergrund schimpfen. Übrigens ziemlich unflätige Schimpfwörter, wenn meine Nase das richtig beurteilt.
An der gekippten Stimmung kann auch die sehr zurückhaltende schwarze Johannisbeere nichts mehr ändern. Das sieht sie auch schnell ein und folgt schon bald der Bergamotte.
Mir drängt sich eine unschöne Assoziation in den Kopf: Duftspray für die Toilette. Das könnte daran liegen, dass grade Rose, Jasmin und Maiglöckchen beliebte Duftrichtungen für dieses Produkt sind. Hier habe ich diese Assoziation aber zum ersten Mal.
Angenehmer wird es, sobald die Rose sich langsam zurückzieht und das Sandelholz sich dafür immer weiter aus dem Schatten traut. Zuerst fühle ich mich an Sandelholz-Räucherstäbchen erinnert. Seltsamerweise vermittelt dieser Geruch mir immer eine gewisse Sauberkeit und in diesem Fall hätte ich schwören können, dass sich da auch noch Moschus in einer dunklen Ecke versteckt. (Stattdessen scheint dort der Lavendel zu stecken - mir scheint, dass aus der Richtung ab und an nochmal eine wüste Beschimpfung zu hören ist.)
Nach und nach kann ich auch die süßliche Würze des Holzes erschnuppern.
Die weißen Blüten, Jasmin noch immer im Vordergrund passen gut zum Sandelholz (und sind hier wohl mit für die gewisse Sauber-Note verantwortlich).
Nach ca 4-5 Stunden bleibt dann eine angenehm süßliche holzig-würzige Note zurück, diese zeigt sich aber beständig.
L'Aventure Blanche ist grade am Anfang ziemlich raumgreifend, zieht sich dann aber nach und nach zurück. Am Handgelenk empfinde ich ihn aber durchweg als ziemlich gut wahrnehmbar, auch aus einiger Entfernung.
Tja, was soll ich sagen... Ein seltsamer Duft, zumindest für meine Nase.
Ich könnte mir vorstellen, dass er denen, die eine Liebe zu den auftretenden Blüten haben, aber vielleicht doch gefällt - vielleicht zeigen sie sich ja etwas sanfter dort.
Dank der Klospray-Assoziation und den Sandelholz-Räucherstäbchen empfinde ich ihn jedoch als irgendwie aufdringlich. So, als würde man versuchen, damit einen schlechten Geruch zu überdecken und ein Gefühl von künstlicher Sauberkeit zu schaffen.
Konkretes Gedankenbild ab der Mitte: Ein Zimmer in einer indischen Kleinstadt, wo der penetrante Blütengeruch des Badreinigers noch in der Luft hängt, während sich der Geruch von Räucherstäbchen (Mysore Sandal Agarbathies, um genau zu sein) darüber legt. Dafür überdeckt der Geruch aber immerhin den stinkigen Rauch der Stress-Zigarette in der Mittagspause.
(Also nicht, dass ich mit der beschriebenen Situation irgendwelche Erfahrungen hätte, ich stelle mir sie nur so vor *hust*).
Trotz allem bin ich gespannt darauf, was andere noch zu L'Aventure Blanche (passender Name übrigens) schreiben werden. Vielleicht findet der Duft hier ja sogar doch den ein oder anderen angetanen Menschen, an dem er besser zur Geltung kommt als an mir.
Ich bin gespannt auf andere Düfte von Al Haramain.
Direkt nach dem Aufsprühen nehme ich statt des Lavendels allerdings zuerst zitrische Noten wahr. Im Vordergrund steht dabei bittere Bergamotte, Zitrone rieche ich jedoch auch.
Dann gibt sich aber doch noch der eigentliche Stargast (standesgemäß natürlich ein wenig zu spät) die Ehre: der Lavendel. Wirklich begeistert bin ich jedoch nicht, eher etwas skeptisch, da die Bergamotte die bittere Seite des Lavendels unterstreicht und ihn so ziemlich streng wirken lässt.
Grade als ich dabei bin, mich damit anzufreunden, tritt jedoch die Rose auf den Plan und stellt sich zwar nicht direkt in den Vordergrund, macht aber genug Aufruhr um aufzufallen - und zwar für meine Nase unangenehm.
An dieser Stelle beschließe ich, mich lieber erstmal wieder dem Java-Kurs zu widmen.
Aber irgendetwas verleitet mich dann doch dazu, immer nochmal nachzuschnüffeln... Ich merke, dass ich hin- und hergerissen bin zwischen "Bah!" und "Irgendwie auch ganz interessant".
Nach einer Weile gesellt sich dann auch der Jasmin zu der Runde, Maiglöckchen im Schlepptau. Die zwei harmonieren gut mit der Rose, auch wenn das Maiglöckchen sich etwas zurückhaltender gibt als der Jasmin.
Das Lavendel-Bergamotte-Duo schüttelt den Neuankömmlingen höflich, aber kräftig die Hand. Jedoch meine ich als Beobachterin sofort eine gewisse Antipathie zu spüren. Und tatsächlich: Irgendwie werden der Lavendel und die Bergamotte nicht wirklich warm mit der Rose und den weißen Blüten. Nach einem kurzen Schlagabtausch ziehen sich der ersteren beiden in den Hintergrund zurück und während die Bergamotte irgendwann genug hat und geht, hört man den Lavendel noch lange aus dem Hintergrund schimpfen. Übrigens ziemlich unflätige Schimpfwörter, wenn meine Nase das richtig beurteilt.
An der gekippten Stimmung kann auch die sehr zurückhaltende schwarze Johannisbeere nichts mehr ändern. Das sieht sie auch schnell ein und folgt schon bald der Bergamotte.
Mir drängt sich eine unschöne Assoziation in den Kopf: Duftspray für die Toilette. Das könnte daran liegen, dass grade Rose, Jasmin und Maiglöckchen beliebte Duftrichtungen für dieses Produkt sind. Hier habe ich diese Assoziation aber zum ersten Mal.
Angenehmer wird es, sobald die Rose sich langsam zurückzieht und das Sandelholz sich dafür immer weiter aus dem Schatten traut. Zuerst fühle ich mich an Sandelholz-Räucherstäbchen erinnert. Seltsamerweise vermittelt dieser Geruch mir immer eine gewisse Sauberkeit und in diesem Fall hätte ich schwören können, dass sich da auch noch Moschus in einer dunklen Ecke versteckt. (Stattdessen scheint dort der Lavendel zu stecken - mir scheint, dass aus der Richtung ab und an nochmal eine wüste Beschimpfung zu hören ist.)
Nach und nach kann ich auch die süßliche Würze des Holzes erschnuppern.
Die weißen Blüten, Jasmin noch immer im Vordergrund passen gut zum Sandelholz (und sind hier wohl mit für die gewisse Sauber-Note verantwortlich).
Nach ca 4-5 Stunden bleibt dann eine angenehm süßliche holzig-würzige Note zurück, diese zeigt sich aber beständig.
L'Aventure Blanche ist grade am Anfang ziemlich raumgreifend, zieht sich dann aber nach und nach zurück. Am Handgelenk empfinde ich ihn aber durchweg als ziemlich gut wahrnehmbar, auch aus einiger Entfernung.
Tja, was soll ich sagen... Ein seltsamer Duft, zumindest für meine Nase.
Ich könnte mir vorstellen, dass er denen, die eine Liebe zu den auftretenden Blüten haben, aber vielleicht doch gefällt - vielleicht zeigen sie sich ja etwas sanfter dort.
Dank der Klospray-Assoziation und den Sandelholz-Räucherstäbchen empfinde ich ihn jedoch als irgendwie aufdringlich. So, als würde man versuchen, damit einen schlechten Geruch zu überdecken und ein Gefühl von künstlicher Sauberkeit zu schaffen.
Konkretes Gedankenbild ab der Mitte: Ein Zimmer in einer indischen Kleinstadt, wo der penetrante Blütengeruch des Badreinigers noch in der Luft hängt, während sich der Geruch von Räucherstäbchen (Mysore Sandal Agarbathies, um genau zu sein) darüber legt. Dafür überdeckt der Geruch aber immerhin den stinkigen Rauch der Stress-Zigarette in der Mittagspause.
(Also nicht, dass ich mit der beschriebenen Situation irgendwelche Erfahrungen hätte, ich stelle mir sie nur so vor *hust*).
Trotz allem bin ich gespannt darauf, was andere noch zu L'Aventure Blanche (passender Name übrigens) schreiben werden. Vielleicht findet der Duft hier ja sogar doch den ein oder anderen angetanen Menschen, an dem er besser zur Geltung kommt als an mir.
Ich bin gespannt auf andere Düfte von Al Haramain.
1 Antwort

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