31.08.2024 - 09:09 Uhr

Floyd
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Floyd
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Histoire de Melody Nelson
Ich hab mich in Deinen Haaren verlaufen, in Deiner Haut Atem, den Lehmböden hier draußen. Im Fell aus klammen Zitruszweigen, dem krautgrünen Leuchten Deiner Augen, vom Absinth wohl etwas trunken. In den alten Gezeiten von Eichenmoosen, den Stimmen von Serge Gainsbourg und Jane Birkin, dem kühlen Glanz der Blütenwurzeln, dem seidenfleischig-süßen Summen schlaghosenförmiger Tuberosen. Histoire de Melody Nelson. Au hasard des courants as-tu déjà touché, moi j'ai prié les cargos de la nuit. Qui me ramènerait - die alte Weste aus Leder mit dem birkengrün gegerbten Schimmer? Dort liegt sie im Laub der Koniferen. In diesen Momenten für immer.
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Manuel Cross' Beitrag zur American-Perfumer-Serie "Chypre Noir" wirkt einerseits wie ein klassischer Vintage-Chypre-Duft und stellt ihn dabei andererseits etwas auf den Kopf. Ist es doch die fellartige Kostuswurzel, die im Kopf die klassisch-animalischen Eichenmoosnoten vorwegnimmt und ihnen die typischen frischen Zitrusnoten (hier Zitrone, Bergamotte und viel Petitgrain) zur Seite stellt. Das normalerweise in der Basis zu verortende Eichenmoos taucht hier schon im Herzen auf, verstärkt durch Patchouli wirkt es lehmig-holzig, weich und eben auch animalisch wie in Vintagedüften. Am Flaum des Mooses schillern zunächst krautige (Lavendel), leicht säuerlich-scharfe (Rosengeranie) und hellgrün-herbe Noten (Absinth), dann seidig-fleischig-liebliche Tuberose sowie eine hellgrün-kühle Iriswurzel darunter. Sie bilden das normalerweise blumige Herz nur unterschwellig ab, Gandix' Vergleich mit Kopfhaut liegt dem ganzen hier in Summe nicht fern. Dominant bleibt das mittlerweile kühle Moos, das in der Basis allmählich durch birkengegerbtes dunkles Leder und grün-laubig-harziges Galbanum ergänzt wird. Jane Birkin in Personalunion mit Serge Gainsbourgs düsterer Phantasiefigur Melody Nelson ist es, an die mich die Atmosphäre dieses Duftes erinnert. Sie geistert deutlich bis moderat projizierend für etliche Stunden in Schlaghosen und Lederweste durchs Eichenmoos.
https://www.youtube.com/watch?v=-Bphb9EZaTE
(Mit Dank an Jeob)
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Manuel Cross' Beitrag zur American-Perfumer-Serie "Chypre Noir" wirkt einerseits wie ein klassischer Vintage-Chypre-Duft und stellt ihn dabei andererseits etwas auf den Kopf. Ist es doch die fellartige Kostuswurzel, die im Kopf die klassisch-animalischen Eichenmoosnoten vorwegnimmt und ihnen die typischen frischen Zitrusnoten (hier Zitrone, Bergamotte und viel Petitgrain) zur Seite stellt. Das normalerweise in der Basis zu verortende Eichenmoos taucht hier schon im Herzen auf, verstärkt durch Patchouli wirkt es lehmig-holzig, weich und eben auch animalisch wie in Vintagedüften. Am Flaum des Mooses schillern zunächst krautige (Lavendel), leicht säuerlich-scharfe (Rosengeranie) und hellgrün-herbe Noten (Absinth), dann seidig-fleischig-liebliche Tuberose sowie eine hellgrün-kühle Iriswurzel darunter. Sie bilden das normalerweise blumige Herz nur unterschwellig ab, Gandix' Vergleich mit Kopfhaut liegt dem ganzen hier in Summe nicht fern. Dominant bleibt das mittlerweile kühle Moos, das in der Basis allmählich durch birkengegerbtes dunkles Leder und grün-laubig-harziges Galbanum ergänzt wird. Jane Birkin in Personalunion mit Serge Gainsbourgs düsterer Phantasiefigur Melody Nelson ist es, an die mich die Atmosphäre dieses Duftes erinnert. Sie geistert deutlich bis moderat projizierend für etliche Stunden in Schlaghosen und Lederweste durchs Eichenmoos.
https://www.youtube.com/watch?v=-Bphb9EZaTE
(Mit Dank an Jeob)
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