27.10.2022 - 14:18 Uhr
Floyd
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Floyd
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I come from a long line of cedar and pinyon pine
Siehst Du am Himmel die Funken fliegen, die als kühl-grüne Tropfen Wacholderregen aus fernen Lagerfeuern steigen, deren dunkle Nebel durch die Wälder treiben und sich knisternd ins Unterholz legen? Hörst Du die rote Zeder schlagen wie fruchtholzigen Wein in meinen Adern, das Zischen der kühlen Kiefernnadeln in den Jahresringen aus harzigen Spänen? Dort in den Eichenfässern wohnen aus schwarzer Vanille noch flüchtige Schemen der Geister meiner Ahnen. Riechst Du den Mulch in meinen Kleidern, genäht aus den Blättern von Tabakfeldern, sie halten mich warm hier in den Wäldern, in dem Staub aus Kakao über erdigen Wegen, die viele Stunden noch vor mir liegen. Ich stamme ab von langen Linien aus Zedernholz und uralten Pinien.
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Hans Hendleys "Bloodline" basiert auf einem Öl, welches Hendleys Vater aus einer roten Zeder destilliert hatte, welche auf dem texanischen Familiengrundstück stand. Ihr Aroma erinnert an fruchtigen Rotwein aus Holzfässern, welcher in einem Akkord mit kühlen Kiefernnadeln, weichen Tabakblättern sowie kräftigen Zirbelkiefernharzen aus Kienspan den Duft dominieren. Der Beginn jedoch ist geprägt von rauchigen Wacholdernoten der roten Zeder, bevor bald der leitmotivische Akkord, flankiert von Eichennoten, die an ein altes Whiskeyfass mit Restaromen dunkler Vanille erinnern, zu Tage tritt. Einige Zeit später sind Noten von herbem Kakao und Erde des dunklen Patchouly darunter wahrnehmbar, das balsamische Labdanum sowie das Eichenmoos verleihen noch etwas mehr Tiefe und Dunkelheit unter der zunehmend dominanter werdenden Zirbelkiefer.
Ein faszinierender, moderat projizierender und ausdauernder Duft, der zu Beginn den Geist von "Fum" oder "Norne" versprüht, anschließend jedoch vielschichtiger zu Werke geht, Anklänge von "Pine Barrens" oder "Desert Resin" in sich trägt und somit für mich zu den ganz großen Naturdüften zählt.
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Hans Hendleys "Bloodline" basiert auf einem Öl, welches Hendleys Vater aus einer roten Zeder destilliert hatte, welche auf dem texanischen Familiengrundstück stand. Ihr Aroma erinnert an fruchtigen Rotwein aus Holzfässern, welcher in einem Akkord mit kühlen Kiefernnadeln, weichen Tabakblättern sowie kräftigen Zirbelkiefernharzen aus Kienspan den Duft dominieren. Der Beginn jedoch ist geprägt von rauchigen Wacholdernoten der roten Zeder, bevor bald der leitmotivische Akkord, flankiert von Eichennoten, die an ein altes Whiskeyfass mit Restaromen dunkler Vanille erinnern, zu Tage tritt. Einige Zeit später sind Noten von herbem Kakao und Erde des dunklen Patchouly darunter wahrnehmbar, das balsamische Labdanum sowie das Eichenmoos verleihen noch etwas mehr Tiefe und Dunkelheit unter der zunehmend dominanter werdenden Zirbelkiefer.
Ein faszinierender, moderat projizierender und ausdauernder Duft, der zu Beginn den Geist von "Fum" oder "Norne" versprüht, anschließend jedoch vielschichtiger zu Werke geht, Anklänge von "Pine Barrens" oder "Desert Resin" in sich trägt und somit für mich zu den ganz großen Naturdüften zählt.
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