Maai 2014

ClemensJ
31.03.2019 - 15:14 Uhr
13
Top Rezension
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft

Im Spannungsfeld zwischen Faszination und Abneigung

Maai bietet bei passender Dosis semidomestizierte und folglich tragbare Animalik. Nicht unbedingt abstoßend, doch jedenfalls mehr als nur ein wenig ungehobelt. Ein gewisses Faible für Düfte solcher Machart sollte der/die Träger*in mitbringen, denn Maai fordert und beschäftigt. Hier ist nichts komfortabel easy to wear. Übrigens, Hyraceum ist hier schön eingebunden, im Gegensatz zu Hyrax von Zoologist.

Nach ca. 2 Stunden verflüchtigen animalische Noten in Schritten, bleiben latent im Hintergrund. Duft hellt sich ein wenig auf, ändert und entwickelt sich. Phasenweise war der richtig weich und toll. Doch bei fortschreitender Dauer geht die Basis ein wenig invers in Richtung Kopf. Irgendwie riecht es nach Pferd, also nach diesem Geruch, welcher sich nach einem Ausritt in Reitkleidung festsetzt.

Trotz allem fehlen ihm Abwechslung und stimmige sowie gleichberechtigte Gegenparts. Andere animalische Klassiker warten hierbei mit Ausgewogenheit sowie Variantenreichtum auf. Insofern stimme ich hier bzgl. der Monothematik mit FabianO überein.

Nach meinem Empfinden ist es kein Chypre, denn die Bausteine - Hesperide, Rose/Jasmin und Eichenmoos - bleiben im Verhältnis zu animalischen Noten unauffällig und halten sich nicht mal in zweiter Reihe auf.

Nichtdestotrotz ist es ein guter bis sehr guter geworden. Unabhängig von meiner obigen Einschätzung wird Maai umsichtig oder gekonnt im Spannungsfeld zwischen Faszination und Abneigung positioniert, bietet Tiefe und Struktur. Haltbarkeit und Sillage sind am oberen Level, in anderen Worten überdurchschnittlich.
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