Friedaherz
07.06.2015 - 11:05 Uhr
8
Sehr hilfreiche Rezension

Schneekönigin

Nachdem ich den ersten Kommentar von Ernstheiter über den Duft Iris Mater hier bei parfumo gelesen hatte, zog der Duft damals auf meiner Merkliste ein. Iris – staubtrocken, das waren Worte, die mein Herz höher schlagen ließen.

Aber, wie es nun mal so geht, dann kommt wieder eine andere Anregung, es war keine Zeit da – und der Duft geriet in Vergessenheit. Aber da er ja nun auf meiner Merkliste stand, bekam ich automatisch den nächsten Kommentar unter die Nase und somit durch liebe Unterstützung dann auch den Duft. Besonders ausschlaggebend außer der Trockenheit der Iris war bei dem zweiten Kommentar für mich der Hinweis auf das Veilchen.

Ernstheiter schreibt in seinem Kommentar von der staubtrockenen Landschaft der Toskana.

Bei mir löst der Duft eine ganz andere Assoziation aus. Vielleicht kennt Ihr aus Eurer Kindheit noch das Märchen der Schneekönigin von Hans Christian Andersen. Vielleicht sogar die Verfilmung als Zeichentrickfilm, die in den 70ern im Fernsehen ausgestrahlt wurde. Auf jeden Fall erinnert mich der Duft genau an dieses Märchen. Bei mir löst ein Sprüher von Iris Mater diese metallische Kälte aus, die mich sogar etwas frösteln lässt. Ganz leicht nur der Duft des Rosenstrauchs, unter dem Gerda und Kay in der Geschichte ihre Zeit mit ihrem gemeinsamen Spiel verbringen, bevor Kay vom Splitter des Teufels getroffen wird. Aber vor allem diese eiserne Kälte. Ein wenig erinnert mich dieser Aspekt des Duftes an Sartorial von Penhaligon’s oder Snow von DFL, die alle beide bei mir einen metallischen Duft entwickeln – ohne die drei Düfte in direkten Vergleich zu setzten.

Bei mir entfesseln Düfte entweder eine Geschichte oder eine Idee – oder gar nichts!

Bei Iris Mater ist es das Märchen von der Schneekönigin, das mir beim Test in den Kopf kommt. Und sogar das Ende passt. Denn zum Schluss erscheint bei Iris Mater auf meiner Haut eine leichte, schöne Blumennote, die Wärme spendet. Passend zum Märchen, in dem die Kinder wieder nach Hause zurück kommen, nachdem sie das Eis durch Gerdas Tränen geschmolzen haben.

So, wie wir es im Märchen und natürlich auch im wahren Leben gerne haben: Ende gut – alles gut!

Und letzten Endes bin ich froh, dass ich testen durfte. Denn Iris Mater ist nicht das, was ich mir unter der (trockenen) Iris vorgestellt habe. Auch nicht unter dem Veilchenblatt. Und da ich im Besitz von Sartorial und Snow bin, bin ich für meinen Begriff auch ausreichend metallisch abgedeckt.

Die Handwerkskunst und die Geschichte, die hinter dem Duft stehen, sind sicherlich sehr gut und auf jeden Fall einen Test wert!

Liebe Leonessa, lieber Ernstheiter, Ihr habt es geschafft – ENDLICH habe ich mal wieder einen Kommentar geschrieben. Ich tue mich immer so schwer damit, meine Eindrücke in Worte zu fassen. Aber dann macht es unendlich viel Spaß! Vielen Dank dafür!
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