Marlborough D. R. Harris 2006 Cologne

»Oooh, Mistel Hallis, lupf meine Schlumpf, Mistel Hallis.« An diese unsterblichen Worte aus »Lost in Translation« denke ich jedesmal, wenn ich D.R. Harris Marlborough auftrage. Ich bin ebenso enthusiastisch wie die Dame vom Escort Service, die Bill Murrays Character aufs Hotelzimmer geschickt wird – nur nicht so gekünstelt.

Kleine Kinder und Parfümanfänger wie ich brauchen klare Verhältnisse und klare Ansagen. Das hier ist so eine. Das Zeug riecht von Kopf bis Fuß nach Holz, aber in seiner Mischung durchaus subtil und nicht ausschließlich. Marlborough ist für meine Nase auch frisch, wenn man mit Frische nicht immer nur Zitrone meint, und, was manchmal echt wohltuend ist: kein bißchen süß oder pudrig. Soweit ich das beurteilen kann, ist es ziemlich körpernah und als Cologne eh nicht besonders intensiv, aber durchaus wahrnehmbar. Ich mag solche Gerüche: Sehr trocken – ja, aber trotz aller Knarzigkeit mit dem entscheidenden Quentchen vorhandener Restfeuchte, gewissermaßen mit trockenem Humor. Vielleicht mein ich das aber auch nur, weil ich dabei immer an Bill Murray denke.

Kinder mögen schlichte Gerichte wie Nudeln mit Tomatensauce, ich mag auch schlichte Gerichte und manchmal schlichte Gerüche. Mit diesem Duft begeht man sicher keine überkomplexe, aber zurückhaltend eigenwillige und erwachsene Tat.