Amber Kiso 2018

Naaitsab
17.05.2019 - 08:43 Uhr
18
Top Rezension
8
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft

Edles Holz

Holzdüfte haben es mir angetan. Die Familie meines Vaters besitzt einen Holzhandel, vielleicht kommt daher die Mischung aus Vertrautheit, aus Drinnen und Draußen, Leben und Gemütlichkeit, die ich damit assoziiere.

Und, um es gleich vorweg zu nehmen: unter allen Holzdüften, die ich bisher probiert habe, gefällt mir Amber Kiso am besten.

Der Duft nimmt einen wunderschönen Verlauf. Anfangs dominiert für einen kurzen Moment eine ledrige Terpentin-Note. Recht schnell setzt sich jedoch das Kantige am Duft, und er wird runder, weicher, holziger. Dabei sind es eher dunklere Hölzer, die hier im Vordergrund stehen. Nicht so medizinisch oder orientalisch anmitend, wie Oud es oft sein kann, aber auch nicht so hell/harzig/Nadel-holzig, wie es das Hinoki vermuten lassen würde. Das dunkle Holz zieht sich bis in den Drydown als Konstante durch -- wunderbar lecker gepaart mit einer sehr subtilen, nur leicht angedeuteten, trockenen Süße (vielleicht die Iris?).

Ich finde den Duft sehr vielseitig einsetzbar. Er ist zurückhaltend genug, um nicht zu überwältigen, wirkt aber erkennbar distinguiert und doch auch irgendwie ungewöhnlich. Er ist unaufdringlich, ohne jemals zu langweilen. Er strahlt entspannte Souveränität aus, unangestrengt, braucht sich nicht zu beweisen, ist etwas understated, aber mit Substanz. Volumen ohne Lautstärke.

Und weil er so wunderschön ist, ohne sich aufzudrängen, finde ich ihn auch wunderbar tragbar -- zu den verschiedensten Anlässen. Er passt genauso stimmig zur abgewetzten Jeans wie zum Smoking.

Großes Kompliment an D.S & Durga bzw. David Seth Moltz -- danke für dieses Stück Lebensglück.
3 Antworten