La Collection Privée

Ambre Nuit 2009

Maxyz
27.05.2020 - 10:11 Uhr
20
Sehr hilfreiche Rezension
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft

Das sprudelnde Kellerbier

Keine Sorge, dass Parfum riecht gar nicht nach einem Kellerbier.
Was mich jedoch auf den Titel kommen ließ, ist erstens die schöne Farbe, die in Richtung Bernstein geht und einem Kellerbier doch recht nahe kommt. Und die Eröffnung des Parfums, dazu jedoch gleich mehr.

Ambre Nuit habe ich das erste Mal auf der Taufe meines Patenkinds in Polen gerochen. Ich dachte mir schon beim ersten Hauch, der an mir vorbei wehte: Dieser Duft ist eine Perfektion.

Die Location, in der wir die Taufe gefeiert haben, war eine alte Grundschule in einem kleinen Dorf in Polen, welches von Feldern und Bäumen umschlossen war. Polen hat immer noch sehr viele kleine und ländliche Dörfer, die meist nur aus wenigen Häusern bestehen, daher ist dort noch sehr viel Forst.
Für mich war es das erste Mal, dass ich einen Duft einer Location bzw. einem Geschehnis in meinem Leben zugeordnet habe. Man kennt es ja normalerweise von Liedern, die einen an einen Ort zurückbringen, den man mit diesem Lied in Verbindung bringt. Hier allerdings war es das Parfum. Ich sehe mich und meinen Opa, wie wir beide im April zusammen auf dem ehemaligen Pausenhof zusammen sitzen und das ein oder andere Bier zusammen trinken, die Natur genießen und einfach über Gott und die Welt reden. Das Harz trieft nur so aus einigen Bäumen und man könnte fast meinen, dass wir so lange dort sitzen, dass wir die Entstehung einzelner Bernsteine miterleben können.

Als ich wieder zurück in Deutschland war, habe ich es mir natürlich direkt auf der Dior-Seite bestellt - angekommen ist es noch in der gleichen Woche. Ich konnte natürlich nicht anders, als es direkt an mir auszuprobieren. Auch hier wieder eine Überraschung: im Opening kommt noch der Grapefruit so sprudelnd heraus, was dem ganzen etwas zitrisches gibt. Fast so, als würde man eine Fanta Grapefruit öffnen, genau das gleiche Empfinden hatte ich mit Ambre Nuit.

Ambra ist bekannt dafür, dass es doch sehr süß und schwer werden kann. Bei diesem Parfum, handelt es sich jedoch um ein frisches Ambra, das nur dezent süß und perfekt ausbalanciert ist. Die Rosenblätter schweben nur so an einem vorbei, als würden sie einen auf dem ganzen Körper streicheln, den Duft aber gar nicht feminin wirken lassen.

H&S sind auf meiner Haut sehr gut. Muss aber dazu sagen, dass ich zu dem Zeitpunkt viel mit Body Lotions gearbeitet habe, da ich mit trockener Haut zu kämpfen hatte. Aber trotzdem kommt der Duft auf seine 8 Stunden bei mir, mittlerweile auch ohne Lotion. Ein Complimentcatcher ist er meiner Meinung nach nicht, zumindest habe ich zu ihm nur wenige bekommen. Ich finde aber das ist auch gar nicht der Sinn des Parfums. Ich trage ihn, weil er bis heute noch mein Lieblingsduft ist und er erstens perfekt zu meiner Perönlichkeit passt und zweitens ich mich immer an den schönen Tag mit meinem Opa erinnere.
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