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												 Hilfreiche Rezension
					Mitternachtsball ...
					Eine dunkle Rose versperrte ihr den Weg, als sie durch den Park abkürzen wollte. Samtblau, zart duftend, mit mächtigen Dornen. Nicht von dieser Welt. Ihr königsblaues Taftkleid mit der seidenen Schleppe verfing sich, Blütenblätter stoben in alle Richtungen, ein Riss im Kleid gab den Blick frei auf ihre sportlichen Beine. 
Die Zeit lief ihr davon. Sie musste sich eilen.
Nebel lag über der schlafenden Stadt, nur ihre schnellen Schritte waren zu hören. Von fern hörte sie Applaus, Stimmengewirr, eine wunderschöne Melodie. Der Ball hatte begonnen!
Wäre sie doch nur mit den anderen gefahren, aber sie war noch nicht fertig gewesen ...
Gleißendes Mondlicht fiel auf den nassen Asphalt, als sie zum alten Ballsaal eilte. Die letzten Meter lief sie barfuß, die Ballschuhe an den ledernen Riemen in der Hand.
Als sie die Toreinfahrt erreichte, hielt sie inne. In einem winzigen Samtbeutel, den sie am Handgelenk trug, hatte sie ihren Schatz versteckt, einen Duft, der so geheimnisvoll war, wie diese Nacht es zu werden versprach.
Ihre Füße waren schwarz von der Erde, ihr Haar verströmte einen vanilleartigen Geruch. Sie tupfte sich das Gesicht ab, schwer atmend, fuhr mit einem Kamm durch ihr glänzendes Haar und benetzte ihre Haut mit
Midnight Poison Eau de Parfum ...
Was sollte jetzt noch schiefgehen?
Sie klopfte an die Tür. Ein Mann in Uniform öffnete ihr.
"Da bist Du ja endlich, Eva. Wo warst Du denn?
Deine Füße sind ja voller Erde. Warum bist Du nicht mit uns gefahren?
Aber - Du duftest wie ein Engel!"
"Ja, Schatz. Das ist ein Duft von Dior, den hab ich im Souk bei Parfumo erstanden.
Kannst Du Dir vorstellen, dass es den nicht mehr im Laden zu kaufen gibt?! Manchmal hasse ich das Parfumgeschäft ...
Ich bin durstig. Lass uns uns betrinken gehen. Zuerst muss ich mir den Park von den Füßen waschen. Hier ... schau mal ... was für ein wunderschöner Flakon!"
Er sog ihren verführerischen Duft ein und blickte durch das türkisgrüne, glitzernde Glas, welches sie gegen das Mondlicht hielt. Lichtreflexe spiegelten sich in den konvex zulaufenden Linien.
Da hörte man Glas splittern.
Jemand hatte sein Champagnerglas umgestoßen.
Ihr Herz pochte, sie drückte ihre Schätze an sich und würde sie nie mehr hergeben.
Schimmernd, opulent, elegant, dunkel, geerdet, verführerisch.
Ein unvergleichlicher Duft, der uns nur in behüteten Schatzkammern erhalten bleiben wird.
										
									
				
				
			Die Zeit lief ihr davon. Sie musste sich eilen.
Nebel lag über der schlafenden Stadt, nur ihre schnellen Schritte waren zu hören. Von fern hörte sie Applaus, Stimmengewirr, eine wunderschöne Melodie. Der Ball hatte begonnen!
Wäre sie doch nur mit den anderen gefahren, aber sie war noch nicht fertig gewesen ...
Gleißendes Mondlicht fiel auf den nassen Asphalt, als sie zum alten Ballsaal eilte. Die letzten Meter lief sie barfuß, die Ballschuhe an den ledernen Riemen in der Hand.
Als sie die Toreinfahrt erreichte, hielt sie inne. In einem winzigen Samtbeutel, den sie am Handgelenk trug, hatte sie ihren Schatz versteckt, einen Duft, der so geheimnisvoll war, wie diese Nacht es zu werden versprach.
Ihre Füße waren schwarz von der Erde, ihr Haar verströmte einen vanilleartigen Geruch. Sie tupfte sich das Gesicht ab, schwer atmend, fuhr mit einem Kamm durch ihr glänzendes Haar und benetzte ihre Haut mit
Midnight Poison Eau de Parfum ...
Was sollte jetzt noch schiefgehen?
Sie klopfte an die Tür. Ein Mann in Uniform öffnete ihr.
"Da bist Du ja endlich, Eva. Wo warst Du denn?
Deine Füße sind ja voller Erde. Warum bist Du nicht mit uns gefahren?
Aber - Du duftest wie ein Engel!"
"Ja, Schatz. Das ist ein Duft von Dior, den hab ich im Souk bei Parfumo erstanden.
Kannst Du Dir vorstellen, dass es den nicht mehr im Laden zu kaufen gibt?! Manchmal hasse ich das Parfumgeschäft ...
Ich bin durstig. Lass uns uns betrinken gehen. Zuerst muss ich mir den Park von den Füßen waschen. Hier ... schau mal ... was für ein wunderschöner Flakon!"
Er sog ihren verführerischen Duft ein und blickte durch das türkisgrüne, glitzernde Glas, welches sie gegen das Mondlicht hielt. Lichtreflexe spiegelten sich in den konvex zulaufenden Linien.
Da hörte man Glas splittern.
Jemand hatte sein Champagnerglas umgestoßen.
Ihr Herz pochte, sie drückte ihre Schätze an sich und würde sie nie mehr hergeben.
Schimmernd, opulent, elegant, dunkel, geerdet, verführerisch.
Ein unvergleichlicher Duft, der uns nur in behüteten Schatzkammern erhalten bleiben wird.
		14 Antworten 
	
	

 
					
Lieben Dank, @Puderperle.
Hab mich aber bei Eaunique (hier nicht gelistet) mit dem Dupe „Mystery moonlight“ eingedeckt …
Leider wird die Firma wohl demnächst schließen, der Chef geht wohl in Rente.
Der Duft selbst ist das beste Dupe, das ich kenne und das zum lächerlich niedrigen Preis.
Das ging in den 2000ern völlig an mir vorbei.
Ich bin auch schon sehr gespannt. Vielleicht fallen mir dann auch so feine Geschichten ein.