K 2019 Eau de Toilette

Vivaguevara
08.09.2019 - 09:49 Uhr
4
4
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
6
Duft

Braucht man den tatsächlich?

Da ich vom grossen „D“ als Produkttester für diesen neuen Duft von Dolce & Gabbana ausgewählt wurde (ich habe mich spaßeshalber beworben), möchte ich nun, auch wenn mir das Schreiben nicht so liegt, meine Eindrücke in meinem allerersten Kommentar teilen. Als ich den Flakon zum ersten Mal in der Hand hielt, stellte sich die Frage, ob das "K" nun für King, oder doch für Kitsch steht. Selten einen so unnötig hässlichen Verschluss für einen Parfumflakon gesehen; aber man soll sich bekanntlich nicht von Äußerlichkeiten beeinflussen lassen. Also ein erster Test auf der Haut. Der Duft beginnt stechend synthetisch-zitrisch, was laut Duftpyramide der Blutorange und sizilianischen Zitrone geschuldet sein dürfte - als ob ein solcher Duft je eine echte Zitrone, noch dazu eine sizilianische, gesehen hätte- aber sei's drum. Dieser stechende Auftakt lässt zum Glück nach wenigen Minuten nach und es bleibt eine frische, orangige Note, die den Duft im weiteren Verlauf im Hintergrund begleitet – schön. Seine besten Momente hat dieser Duft für in etwa zwischen 30 und 90 Minuten nach dem Auftragen. Es tritt die etwas trockene Wachholderbeere in den Vordergrund, unter die sich ein leicht pfeffrig-frischer Ton legt, der, gemäß der Pyramide Chili sein könnte, darauf festlegen möchte ich mich nicht. Allerdings tritt nun aus dem Hintergrund eine leichte Zedernholznote zu Tage, die dem Duft in dieser Phase sehr guttut, die doch offensichtliche Gesamtsynthetik etwas abmildert, und den Duft durchaus rund und gelungen erscheinen lässt. Vom angegebenen Lavendel und der Rosengeranie, zumindest für meine Nase, jedoch keine Spur. Im weiteren Verlauf lässt der Duft etwas zu schnell nach und landet in einem etwas langweilig Anmutenden, frisch-holzigem „vetiverigem“ Nirvana, dass man so in vielen aktuellen Düften findet. So verliert sich der Duft bei mir auch nach etwa vier Stunden, wo ich ihn allenfalls noch direkt auf der Haut wahrnehmen kann. Insgesamt kein schlechter Duft, mit dem man weinig falsch, aber auch nicht viel richtig machen kann, dafür ist er einfach zu glattgeschliffen. Ein Zerriss allerdings wäre deutlich übertrieben. Wer zum Beispiel Sauvage und Dylan Blue mag, sollte ihn testen, es stellt sich allerdings die Frage ob man ihn benötigt, wenn man die beiden zuvor genannten bereits besitzt, er ist einfach zu nichtssagend und zu wenig eigenständig. Ich jedenfalls hätte ihn, zumal für den aufgerufenen Preis, nicht gekauft. Dafür bin ich zu sehr Pfennigfuchser und besitze, meiner Meinung nach, bessere Frischedüfte für kleines Geld.
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