Musc Ravageur Editions de Parfums Frédéric Malle 2000 Eau de Parfum
15
Top Rezension
Die Ambivalenz und ihre Sklaven
“Musc Ravageur” ist unbestritten einer der am kontovers diskutiertesten Düfte im Reich der olfaktorischen Supernasen. Fakt ist: die gelbe Mixtur polarisiert, und dies auf eine ziemlich zwiespältige Art und Weise. Hass und Liebe sind hier sehr eng aneinander gewachsen.
Ich persönlich nehme Musc Ravageur als äußerst sinnlichen, imposanten und gourmandigen Duft wahr. Jedoch spalten sich betreffend diese Wahrnehmung nachweislich die Gemüter. Während ich beim nächtlichen Streifzug bei einigen Personen Assoziationen mit Toilettenduftstein weckte, sprachen wiederum andere, sie könnten mich aufessen und sich nicht sattriechen. Antipathie oder Sympathie – Musk Ravageur dominierte sie beide. So etwas hatte ich bis dato noch nie erlebt.
Doch holen wir etwas weiter aus: Maurice Roucel – ein Meister extrovertierter Düfte: „Rochas - Man“, „Bond No9 - New Haarlem“, „Gucci - Envy“. Mit „Musc Ravageur“ schließt sich der Kreis. Vier Duftkompositionen, die absolut zu überzeugen wissen.
Musc Ravageur hat einen enorm wuchtigen Auftakt, enthält keinerlei florale Noten und füllt jeden Raum mit seiner intensiven Ausstrahlung. Besonders auffällig ist seine gewaltige Zimtnote. Eine ganze Armada von Zimtstangen überrollt die Geruchsknospen und frisst sich unweigerlich fest. Die Nelke dient nur zur Begleitung und übernimmt keine führende Position. Nach kurzer Zeit wird auch der Moschus omnipräsent, lässt nur selten Nuancen von Vanille und Tonkabohne durch und breitet sich immer stärker aus. Ein unglaublich machtvoller Duftakkord.
Da ich persönlich den Duft als sehr angenehm und ausgewogen empfinde, kann ich folglich auch nur über meine subjektive Empfindung berichten. Musc Ravageur ist ein Gourmand-Nischenduft. Er fällt auf und weckt Interesse. Seltsamerweise mussten auch diejenigen, die den Duft als unangenehm empfanden immer wieder „nachriechen“. Was wurde diesem Gebräu schon alles nachgesagt, ob „Taschenbestiarium“ oder „Panty Dropper“, Fakt ist, der Duft hat das gewisse Etwas in sich, um zu polarisieren, provozieren und zu fesseln. Ein Duft, der sich all die Kontroversen redlich verdient hat.
FAZIT: Wer intensive, lang anhaltende Düfte mag, sollte Musk Ravageur antesten. Wer sich nicht daran stört, animalische Noten im Gourmandduft zu finden, sollte es ebenfalls versuchen. Wer auffallen will und und ein Faible für heftige, widerspenstige Düfte hat, der sprühe den umstrittenen Franzosen auf und lasse sich überraschen. Ab ins Ungewisse!
Ich persönlich nehme Musc Ravageur als äußerst sinnlichen, imposanten und gourmandigen Duft wahr. Jedoch spalten sich betreffend diese Wahrnehmung nachweislich die Gemüter. Während ich beim nächtlichen Streifzug bei einigen Personen Assoziationen mit Toilettenduftstein weckte, sprachen wiederum andere, sie könnten mich aufessen und sich nicht sattriechen. Antipathie oder Sympathie – Musk Ravageur dominierte sie beide. So etwas hatte ich bis dato noch nie erlebt.
Doch holen wir etwas weiter aus: Maurice Roucel – ein Meister extrovertierter Düfte: „Rochas - Man“, „Bond No9 - New Haarlem“, „Gucci - Envy“. Mit „Musc Ravageur“ schließt sich der Kreis. Vier Duftkompositionen, die absolut zu überzeugen wissen.
Musc Ravageur hat einen enorm wuchtigen Auftakt, enthält keinerlei florale Noten und füllt jeden Raum mit seiner intensiven Ausstrahlung. Besonders auffällig ist seine gewaltige Zimtnote. Eine ganze Armada von Zimtstangen überrollt die Geruchsknospen und frisst sich unweigerlich fest. Die Nelke dient nur zur Begleitung und übernimmt keine führende Position. Nach kurzer Zeit wird auch der Moschus omnipräsent, lässt nur selten Nuancen von Vanille und Tonkabohne durch und breitet sich immer stärker aus. Ein unglaublich machtvoller Duftakkord.
Da ich persönlich den Duft als sehr angenehm und ausgewogen empfinde, kann ich folglich auch nur über meine subjektive Empfindung berichten. Musc Ravageur ist ein Gourmand-Nischenduft. Er fällt auf und weckt Interesse. Seltsamerweise mussten auch diejenigen, die den Duft als unangenehm empfanden immer wieder „nachriechen“. Was wurde diesem Gebräu schon alles nachgesagt, ob „Taschenbestiarium“ oder „Panty Dropper“, Fakt ist, der Duft hat das gewisse Etwas in sich, um zu polarisieren, provozieren und zu fesseln. Ein Duft, der sich all die Kontroversen redlich verdient hat.
FAZIT: Wer intensive, lang anhaltende Düfte mag, sollte Musk Ravageur antesten. Wer sich nicht daran stört, animalische Noten im Gourmandduft zu finden, sollte es ebenfalls versuchen. Wer auffallen will und und ein Faible für heftige, widerspenstige Düfte hat, der sprühe den umstrittenen Franzosen auf und lasse sich überraschen. Ab ins Ungewisse!
3 Antworten
Milosava vor 15 Jahren
Ganz toll beschrieben, werde mal schauen, wie ich an den Stoff komme...
Clover vor 15 Jahren
"Taschenbestiarium"? :-)
Louce vor 15 Jahren
*g* Es ist eh nicht so viel Platz in dieser Höhle... da wollen wir nicht jede und jeden, oder? *g* Komm her und setz Dich ans Flackerfeuer. :-)

