Zeste de Gingembre 2020

MrMo
14.11.2020 - 06:25 Uhr
3
Hilfreiche Rezension
7
Sillage
6
Haltbarkeit
8
Duft

Hellaromatisch, cremig im Ballett ausgewogener Würze

Die ausgewogene Komposition, von Heeley durchaus gewohnt, besteht von Beginn.

Die Nase sagt, hmm, interessante Note, aromatisch-zitrisch mit teils hellen, sauberen Anklängen, nie stechend, wertig. In einer Cremenote gebettet - zunächst.
Ich ordne die Komposition zu Beginn farblich bei weiß gen ocker ein, schnell mit Akzenten ergänzt, nicht reinweiß oder einfach nur weiß, ein weiß mit pastelltönernem Schleier von würzigen Aromen durchzogen. Passt tatsächlich gut in den Herbst.

Nach wenigen Minuten wird es noch würziger. Es betritt vollends das Parkett, der Ingwer. Der Auftritt ist allerdings kein fulminanter, Mr McIngwer ist eher britisch, vielleicht etwas schottisch oder irisch präsent, man darf eine gewisse Eigenheit im Zusammenspiel mit anderen fein-würzigen Aromen, zu Beginn noch Cremigem unterstellen, jedoch keine Fulminanz.

Dieses war der erste Streich, das weitere wird beobachtet, sagt die Nase, Klassikradio Lounge Klänge grüßen vom Ohr und ich lehne mich auf dem Novembersofa zurück.

Läuft

Notiz vom Gehirn, es handelt sich in der Entwicklung tatsächlich um die Ingwer"schale", die ein etwas dunkleres, ganz leicht erdigeres Aroma als der hellere Ingwerkern aufweist.

Der Verlauf ist ab ca einer halben Stunde/Stunde recht linear, ähnlich wie bei Kreationen von Maison Francis Kurkdjian legt man mehr Wert auf die Komposition denn die Changeabilité.
Ein paar Ecken sind jedoch vorhanden. Der drydown ist angenehm, die Würze nimmt linear ab, die Note de Zeste ist nach 2-4 Stunden nur noch hautnah: Weich, cremig, würzig gehaucht. McIngwer had left the floor.

Insgesamt sehr schön und in seiner Einzigartigkeit mit Ingwerzeste ein echter Nischenbote. Kein Gourmand in meiner Wahrnehmung, Ingwer sollte man jedoch mögen. Der zweite Blindkauf: Läuft

Herzlichen Dank an Skubi!
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