10.01.2022 - 00:14 Uhr
Serenissima
1053 Rezensionen
Serenissima
23
duftende Hommage an eine Liebe
Die Frage, die sich mir bis heute stellte, war:
Wer legte mir die Probe von „Love Memoir“ in den Hausbriefkasten und warum?
Von wem war die handschriftliche Nachricht: „Das dürfte Sie interessieren!“?
Ich kannte weder die Handschrift noch den Kringel unter dieser Kurznachricht.
Warum sollte mich ein sommerlicher Duft namens „Love Memoir“ interessieren und wer ist denn eigentlich Iman?
Halt! Iman – war das nicht …?
Aber ja! Iman war die Ehefrau von David Bowie: Iman Abdulmajid! Ich erinnere mich.
Ein Foto-Modell mit besonderer Ausstrahlung; die Frau, der es gelang, dieses Chamäleon unter den Künstlern seiner Zeit zu zähmen.
Der Vorhang der Antworten auf diese Fragen hebt sich weiter:
Am 10. Januar jährt sich David Bowies Todestag zum sechsten Mal. Deshalb ...
Ich erinnere mich noch an den Moment, als ich mich nach dem morgendlichen Training im Fitness-Studio verabschiedete; die junge Frau am Tresen war wachsbleich:
„Maria, was ist geschehen?“
„David Bowie ist tot!“
Die Worte standen tatsächlich im Raum (wie in vielen Büchern beschrieben).
Zuhause schickte ich meiner Freundin eine Nachricht; ich wusste, sie war schon im Geschäft.
„David Bowie ist tot!“
„Nein!“
Sie bekam diese Nachricht gleich zweimal; ihre Tochter sandte ihr eine gleichlautende Mitteilung. Beide Kurztexte müssen sich vor dem Geschäft begegnet sein!
Inzwischen wusste ich auch, wo ich suchen musste; wer mir diese Probe mit den wenigen Zeilen hinterließ: ein Telefonat klärte auf.
Eine Bekannte, der ich damals auf dem Heimweg die Neuigkeit erzählte, hatte beides hinterlassen.
Diese Frau hat ein außergewöhnliches Gedächtnis; ganz erstaunlich, wenn es sich um diese Art von Nebensächlichkeiten handelt. Woher hatte sie wohl diese Duftprobe?
„Love Memoir“: eine duftende Hommage an eine große Liebe, die damals alle überraschte.
Iman Abdulmajid hat diese Erinnerung an ihr Leben mit ihrem Mann kreiert; als eine Erinnerung an die gemeinsamen Reisen und die vielen Abende, an denen sie in ihrem Garten in Italien gemeinsam den Sonnenuntergang betrachteten und die Ruhe genossen.
„Love Memoir“ ist ein fruchtig-blumiger Chypre der modernen Art mit einem Hauch von Vanille.
Kein überwältigendes Duftkunstwerk, aber ein hübscher Sommerduft mit seinem eigenen Zauber, der für mich sicher auch auf die Geschichte im Hintergrund zurückgeht.
Frauen neigen eben immer noch dazu romantisch zu sein!
Ein fruchtiger Auftakt aus der Herbheit der Schwarzen Johannisbeeren wird begleitet von Bergamotte und gekrönt vom südlichen Aroma der Kokosnuss.
Um Kokosnuss in Düften mache ich meist einen Bogen. Auch hier könnte ich darauf verzichten; diese sommerliche Frische wirkt dadurch bei mir etwas klebrig – Einbildung?
Mag sein!
Die Herznote bleibt bei den großen Klassikern der Chypre-Düfte: weißer schwerblütiger und duftintensiver Jasmin trifft sich mit stolzen Iris und edlen Duftrosen zu einem harmonischen Stelldichein.
Die Illusion eines Blumengartens, der nach einem warmen Sommertag während des Sonnenuntergangs tief ausatmet und die beginnende Kühle genießt, ist hier deutlich spürbar.
Ebenso klassisch ist die Basis: warum auch in die Ferne schweifen oder experimentieren?
Alles war schon einige Male vorhanden; aber alles passt eben auch zusammen:
Patchouli und Vetiver stehen für die Erde, die ihre tagsüber gespeicherte Wärme aromatisch und großzügig verströmt.
Und natürlich darf dann auch die sinnliche Vanille nicht fehlen.
Was wäre ein Duft, der als Hommage einer Liebe gedacht ist, ohne diese intensive Zutat der Liebesgöttin Aphrodite?
„Love Memoir“ zeigt sich bei mir in der sommerlichen Harmonie, die ein südlicher Sonnenuntergang ausstrahlt.
Sonnenuntergänge im Süden sind romantisch und die Liebe ist es ohnehin.
Der Duft beider wurde hier in einen Flacon gefüllt; er erinnert an runde, von der Sonne durchwärmte Steine, die diese gespeicherte Wärme erst langsam abgeben und somit lange wärmen.
Es ist ein Hauch tiefer Zuneigung und die Erinnerung an eine gemeinsame Zeit, die hier mit guten Kenntnissen der Parfumkunst eingefangen wurde.
Klinge ich kitschig?
Vielleicht, aber warum auch nicht?
„Where are we now?“
Nein, nicht im Berlin der siebziger Jahre, an das David Bowie in diesem Song erinnert.
Dank dieses Duftes seiner Frau befinden wir uns in einem Garten, irgendwo in Italien und genießen einen duftenden Sonnenuntergang: die noch warme von Duft geschwängerte Luft, das Licht, das die scharfen Schatten des Tages weicher zeichnet und so die „Blaue Stunde“ ankündigt.
Verweilen wir hier doch noch einen Augenblick.
So schnell verfliegt „Love Memoir“ nicht; dieses Dufterlebnis dauert länger als der romantischste Sonnenuntergang.
Man braucht „Love Memoir“ nicht unbedingt in der Sammlung.
Aber dessen Kennenlernen brachte auch mir Erinnerungen, die hier charmant duftend ummantelt werden: z.B. an den Frühsommerabend Ende der achtziger Jahre, an dem damals „China Girl“ von dem Konzert vor dem Berliner Reichstag durch den Wind zu mir herübergeweht wurde und dieses Mädchen „China Girl“ auf meiner Balkonbrüstung zu sitzen schien!
Betrachten wir einfach diese Zeilen als meine Hommage an das Chamäleon der Popmusik David Bowie – und als eine Einladung: Let’s dance!
„Put on your red shoes and dance the blues …“
Wer legte mir die Probe von „Love Memoir“ in den Hausbriefkasten und warum?
Von wem war die handschriftliche Nachricht: „Das dürfte Sie interessieren!“?
Ich kannte weder die Handschrift noch den Kringel unter dieser Kurznachricht.
Warum sollte mich ein sommerlicher Duft namens „Love Memoir“ interessieren und wer ist denn eigentlich Iman?
Halt! Iman – war das nicht …?
Aber ja! Iman war die Ehefrau von David Bowie: Iman Abdulmajid! Ich erinnere mich.
Ein Foto-Modell mit besonderer Ausstrahlung; die Frau, der es gelang, dieses Chamäleon unter den Künstlern seiner Zeit zu zähmen.
Der Vorhang der Antworten auf diese Fragen hebt sich weiter:
Am 10. Januar jährt sich David Bowies Todestag zum sechsten Mal. Deshalb ...
Ich erinnere mich noch an den Moment, als ich mich nach dem morgendlichen Training im Fitness-Studio verabschiedete; die junge Frau am Tresen war wachsbleich:
„Maria, was ist geschehen?“
„David Bowie ist tot!“
Die Worte standen tatsächlich im Raum (wie in vielen Büchern beschrieben).
Zuhause schickte ich meiner Freundin eine Nachricht; ich wusste, sie war schon im Geschäft.
„David Bowie ist tot!“
„Nein!“
Sie bekam diese Nachricht gleich zweimal; ihre Tochter sandte ihr eine gleichlautende Mitteilung. Beide Kurztexte müssen sich vor dem Geschäft begegnet sein!
Inzwischen wusste ich auch, wo ich suchen musste; wer mir diese Probe mit den wenigen Zeilen hinterließ: ein Telefonat klärte auf.
Eine Bekannte, der ich damals auf dem Heimweg die Neuigkeit erzählte, hatte beides hinterlassen.
Diese Frau hat ein außergewöhnliches Gedächtnis; ganz erstaunlich, wenn es sich um diese Art von Nebensächlichkeiten handelt. Woher hatte sie wohl diese Duftprobe?
„Love Memoir“: eine duftende Hommage an eine große Liebe, die damals alle überraschte.
Iman Abdulmajid hat diese Erinnerung an ihr Leben mit ihrem Mann kreiert; als eine Erinnerung an die gemeinsamen Reisen und die vielen Abende, an denen sie in ihrem Garten in Italien gemeinsam den Sonnenuntergang betrachteten und die Ruhe genossen.
„Love Memoir“ ist ein fruchtig-blumiger Chypre der modernen Art mit einem Hauch von Vanille.
Kein überwältigendes Duftkunstwerk, aber ein hübscher Sommerduft mit seinem eigenen Zauber, der für mich sicher auch auf die Geschichte im Hintergrund zurückgeht.
Frauen neigen eben immer noch dazu romantisch zu sein!
Ein fruchtiger Auftakt aus der Herbheit der Schwarzen Johannisbeeren wird begleitet von Bergamotte und gekrönt vom südlichen Aroma der Kokosnuss.
Um Kokosnuss in Düften mache ich meist einen Bogen. Auch hier könnte ich darauf verzichten; diese sommerliche Frische wirkt dadurch bei mir etwas klebrig – Einbildung?
Mag sein!
Die Herznote bleibt bei den großen Klassikern der Chypre-Düfte: weißer schwerblütiger und duftintensiver Jasmin trifft sich mit stolzen Iris und edlen Duftrosen zu einem harmonischen Stelldichein.
Die Illusion eines Blumengartens, der nach einem warmen Sommertag während des Sonnenuntergangs tief ausatmet und die beginnende Kühle genießt, ist hier deutlich spürbar.
Ebenso klassisch ist die Basis: warum auch in die Ferne schweifen oder experimentieren?
Alles war schon einige Male vorhanden; aber alles passt eben auch zusammen:
Patchouli und Vetiver stehen für die Erde, die ihre tagsüber gespeicherte Wärme aromatisch und großzügig verströmt.
Und natürlich darf dann auch die sinnliche Vanille nicht fehlen.
Was wäre ein Duft, der als Hommage einer Liebe gedacht ist, ohne diese intensive Zutat der Liebesgöttin Aphrodite?
„Love Memoir“ zeigt sich bei mir in der sommerlichen Harmonie, die ein südlicher Sonnenuntergang ausstrahlt.
Sonnenuntergänge im Süden sind romantisch und die Liebe ist es ohnehin.
Der Duft beider wurde hier in einen Flacon gefüllt; er erinnert an runde, von der Sonne durchwärmte Steine, die diese gespeicherte Wärme erst langsam abgeben und somit lange wärmen.
Es ist ein Hauch tiefer Zuneigung und die Erinnerung an eine gemeinsame Zeit, die hier mit guten Kenntnissen der Parfumkunst eingefangen wurde.
Klinge ich kitschig?
Vielleicht, aber warum auch nicht?
„Where are we now?“
Nein, nicht im Berlin der siebziger Jahre, an das David Bowie in diesem Song erinnert.
Dank dieses Duftes seiner Frau befinden wir uns in einem Garten, irgendwo in Italien und genießen einen duftenden Sonnenuntergang: die noch warme von Duft geschwängerte Luft, das Licht, das die scharfen Schatten des Tages weicher zeichnet und so die „Blaue Stunde“ ankündigt.
Verweilen wir hier doch noch einen Augenblick.
So schnell verfliegt „Love Memoir“ nicht; dieses Dufterlebnis dauert länger als der romantischste Sonnenuntergang.
Man braucht „Love Memoir“ nicht unbedingt in der Sammlung.
Aber dessen Kennenlernen brachte auch mir Erinnerungen, die hier charmant duftend ummantelt werden: z.B. an den Frühsommerabend Ende der achtziger Jahre, an dem damals „China Girl“ von dem Konzert vor dem Berliner Reichstag durch den Wind zu mir herübergeweht wurde und dieses Mädchen „China Girl“ auf meiner Balkonbrüstung zu sitzen schien!
Betrachten wir einfach diese Zeilen als meine Hommage an das Chamäleon der Popmusik David Bowie – und als eine Einladung: Let’s dance!
„Put on your red shoes and dance the blues …“
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