James Bond 007 2012 Eau de Toilette

AM0207xx
26.02.2022 - 03:58 Uhr
6
6
Preis
3
Flakon
3
Sillage
4
Haltbarkeit
5
Duft

Er hat seinen Job gut gemacht …

Ein Flakon dieses Wässerchens stellte meinen Einstieg in die Parfümwelt dar.
Ich weiß es noch, als wäre es erst gestern gewesen, als mein zwölf jähriges Ich meine Eltern in der Kosmetikabteilung eines großen Supermarkts quengelnd versuchte, sie zu überzeugen, die 14,99€ in dieses Parfüm zu investieren.
Geleitet durch die überaus erfolgreiche PR-Aktionen seitens des Herstellers und durch einen Kumpel, der das Parfüm bereits erworben hatte, war es auf meiner Begierde-Liste nach ganz oben gerutscht, im Nachhinein weiß ich gar nicht mal wieso, hatte ich doch bis dahin fast keine bzw. überhaupt keine Berührungspunkte mit Parfüm gehabt.
Über Jahre bis zu meinen 16. Lebensjahr nutzte ich den Duft immer mal wieder für besondere Anlässe und war auch immer von besagten Duft überzeugt gewesen, was vor allem daran lag, dass ich absolut keinen Vergleich zu anderen Düften hatte, was Haltbarkeit, Sillange oder auch Duftentwicklung anging.

Mit dem Beginn von meinen Besuchen in Diskotheken nutzte ich den Duft anfangs noch als Clubbing-Duft, da meine Sammlung noch nicht besonders groß war und nur zwei Düfte umfasste, jedoch musste ich schnell feststellen, dass der Auftritt von James Bond im Flakon-Format alles andere als filmreif ist.
Die Haltbarkeit ist absolut unterirdisch, mein Umfeld hat den Duft nach nichtmal eineinhalb Stunden nicht mehr wahrgenommen.
Die Sillange ist die ersten zehn Minuten ganz gut, danach fällt diese aber auf faktisch null.
Vom Duft her konnte mich der James Bond eigentlich immer überzeugen, was da genau alles drin ist, konnte und kann meine ungeübte Nase nicht herausriechen, das Gesamtpaket überzeugt aber, auch wenn es aus meiner heutigen Perspektive stark nach Chemie-Pampe riecht, aber gut, dafür kommt der Kollege entsprechend günstig daher.
Den Knockout verpasst dem Duft allerdings der Faktor menschlicher Schweiß, der sich zusammen mit dem Duft zu einem penetranten Gemisch entwickelt, dass einen nicht ins Rampenlicht versetzt, so wie der gute James es oftmals steht.
Basierend auf den Erfahrungen habe ich mich dann entschieden, den Duft nicht mehr für den Club zu benutzen und stattdessen als Daily zu verwenden.
Diese Aufgabe hat der Duft bestens gemeistert.

Da der Duft faktisch keine Haltbarkeit oder Sillange besitzt, hatte ich den Flakon in der Innentasche meiner Jacke immer griffbereit und bei entsprechender Gelegenheit hab ich mich dann immer mit gut 12-15 Sprühstößen gut eingedieselt.
Von meinen Umfeld wurde ich mit Komplimenten überschüttet; bis zum Erwerb von Ombre Nomade war der Duft mein stärkster Kompliment-Getter.
Da früher für andere gut riechen und die damit verbundenen Komplimente meine einzigen Intentionen für das Tragen von Parfüm waren, kann ich schlussendlich sagen, dass der Duft seinen Job letztendlich doch gut gemacht hat, um die Überschrift dieser Rezension einmal aufzugreifen.

Nachdem sich der Füllstand im Flakon vor gut zwei Jahren dem Ende geneigt hatte, entschied ich mich, keinen neuen Flakon nachzukaufen und den Bond in den wohlverdienten Ruhestand zu schicken. Einerseits hatten sich meine Duftvorlieben geändert, andererseits hatte ich durch die neue Weitsicht auf die Parfümwelt, die ich vor allem dieser Seite zu verdanken habe, bessere Alternativen gefunden.
Auch einmal zu erwähnen ist, dass der Flakon zwar optisch was her macht, aber funktionell absolut miserabel ist; Zerstäuber und die drehbare Schutzkappe versagten bei mir oftmals. Vielleicht hab ich einfach auch ein nur schlechtes Fabrikat erwischt.

Empfehlen würde ich den Duft eher jüngeren Menschen, die auf der Suche nach einem frischen, günstigen Duft sind und nicht allzu hohe Erwartungen haben.
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