Background 1993 Eau de Toilette

BayernDuftet
04.08.2012 - 13:08 Uhr
10
Top Rezension
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft

HOW BACKGROUND MADE MY DAY

Vordergründig wie hintergründig wunderschön!

Einige Wochen ist es nun schon wieder her, das Dufterlebnis, das ich hiermit zum Besten gebe. Aber es klingt immer noch nach, weil es so beeindruckend und faszinierend war; und auch deshalb, weil es sich wohl so schnell nicht wiederholen wird, wenn überhaupt.

Dank eines gelungenen Tauschs mit Skylab, bin ich an eine Probe von Background gekommen. Sehr zeitnah habe ich den Duft dann auch getestet, war aber nicht über die Maßen beeindruckt, weil ich große Ähnlichkeiten zu dem von mir ebenso sehr geliebten wie vermissten „Feeling Man“ wahrnahm bzw. wahrzunehmen glaubte. Die restlichen kostbaren Tröpfchen habe ich anschließend eine Zeit lang sorgsam verwahrt.

An jenem bereits erwähnten Tage nun hatte ich vormittags ein paar Kundentermine und überlegte, welchen Duft ich dazu auflegen könne. Beim Durchstöbern der Abfüllungen glitt mir das Röhrchen mit Background in die Hände und der Entschluss war spontan gefasst. Ich habe Jil Sanders Meisterwerk an diesem Tag das erste Mal wirklich getragen und es „mit nach draußen“ genommen. Was sich dann abgespielt hat, ist es mir wert, mit allen geneigten Leserinnen und Lesern zu teilen:

Bereits im Auto sitzend hat mich die entstandene Duftaura so in ihren Bann gezogen, dass ich mich im Nachhinein fast schon ein wenig darüber wundern muss, den „Background-Tag“ blech- und personenschadenfrei überstanden zu haben. Denn 100%ig auf das Führen des Fahrzeugs konzentriert war ich keinesfalls. Ich weiß nicht, ob es in meinem Auto jemals zuvor so gut gerochen hat. Ich weiß noch, wie ich mir in Gedanken immer wieder selbst - fast schon mantramäßig – sagte: „Ach, ist das herrlich! Ist das schön! Was bin ich froh, dieses Parfum heute zu tragen …“

Ständig war ich dabei, die Musik im Auto - dem Duft gerecht werdend - anzupassen. Gott sei Dank lauert im Kofferraum meines Vehikels immer ein dicker, fetter CD-Koffer und zwei USB-Sticks sind ebenfalls randvoll gefüllt mit musikalischen Leckerbissen fast jeden erdenklichen Genres. Fragt mich bitte nicht, ob es mir gelungen ist, den passenden Sound zu finden oder welche Songs ich dabei ausprobiert habe. Ich weiß es schlichtweg nicht mehr.

Ich kann nur hoffen, dass besagte (potentielle) Kunden meine partielle Abwesenheit geistiger Art nicht allzu intensiv wahrgenommen haben, denn immer und immer wieder hat mich Background „angedüftelt“ und weggezerrt in eine ganz, ganz andere Richtung. Was sollte denn das für einer sein, der unentwegt an sich selbst roch und dabei auch noch verzückt lächelte? Naja, übermäßig reagiert hat jedenfalls keiner …

Nachmittags dann waren meine Nachhilfeschüler an der Reihe. Die sahen mich auch immer wieder ein wenig verwundert an, wenn ich sprichwörtlich alle Nase lang an mir selbst schnupperte und verzückt dreinschaute. Aber wie willst du drei 12-jährigen Jungs deine Leidenschaft für Düfte nahebringen – erst recht die Begeisterung für dieses ganz spezielle, besondere, wunderbare Parfum? So gut wie unmöglich! Und so blieben wir dann doch beim Englischen mit gelegentlichen geistigen und olfaktorischen Abstechern meinerseits in die Duftwelt.

Bis tief in die Nacht hinein hat Background mich begleitet und mich dabei immer wieder kurz in ein „Paralleluniversum“ entführt. Das klingt total abgedreht und verrückt, ich weiß. Aber ich weiß ebenso darum, dass es hier mit Sicherheit viele Damen und Herren gibt, die derartige Duftbegegnungen und –erlebnisse nachvollziehen können und nun nicht direkt Telefonnummern guter Psychologen auf meiner Pinnwand posten. ;)

Ich wage mich nicht daran, den Duft von Background dezidiert zu beschreiben. Einerseits kann ich das nicht so gut und andererseits haben das einige vor mir schon so treffend gemacht, dass ich dem nur sehr wenig bis gar nichts hinzuzufügen hätte/ habe. Für mich ist Background ein floral-holzig-würziges Gesamtkunstwerk mit einer angenehmen Süße, ein prächtiger Fougère mit auch fruchtigen Anklängen – einfach faszinierend, phänomenal! Tragen kann man oder auch frau Background – zumindest meiner bescheidenen Meinung nach – ganzjährig und zu fast jeder Gelegenheit. Es ist zu meiner unangefochtenen Numero Uno geworden – Gott sei Dank und gleichzeitig leider …

Leider deswegen, weil – wie ja viele wissen – in der elektronischen Bucht beispielsweise astronomische Preise für dieses göttliche Wässerchen verlangt werden, welche ich nicht gewillt bin hinzublättern; noch dazu, weil man sich ja nie sicher sein kann, ob das Ganze dann nicht doch schon gekippt ist. So wird die Liebe zwischen Background und mir wohl eher eine platonische Fernbeziehung bleiben (müssen). Zur Not kann ich mich damit zufriedengeben.

Background bietet einem einen wunderschönen Hintergrund, vor dem man einen Tag so richtig genießen kann, aber auch einen Vordergrund, hinter den gelegentlich zurückzuziehen sich nicht nur lohnt, sondern einen auch mit einer grandiosen Dufterfahrung belohnt. Deshalb: vordergründig wie hintergründig wunderschön!

That's how BACKGROUND made my day!

So, nun liebt oder hasst diese meine Sentenzen. Sie mussten auf jeden Fall sein. ;)
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