31.08.2021 - 06:58 Uhr
Pollita
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Pollita
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Background. Oder vielleicht Tonkaverde oder Dolcebosco?
Diese Community hier ist einfach unglaublich! Am Wochenende erst testete ich Métaboles Expressioniste von Ys Uzac und entdeckte vom lieben Taurus1967 einen Verweis auf Jil Sanders Background. Und schon heute konnte ich diesen feinen, eingestellten Duft testen.
Gleich vorneweg, dieser Wahnsinnsduft aus meiner Jugend ist Background leider nicht. So sehr ich mir das auch gewünscht hätte. Aber ich bin keinesfalls enttäuscht, denn dieser grün-süße Schmeichler aus dem Hause Jil Sander ist wunderschön und ich entdecke auch sogleich Gemeinsamkeiten mit Lieblingen aus dem eigenen Portfolio. Dennoch, für mich wäre er nix, denn er entwickelt trotz all seiner Gewürze und Holznoten eine sehr intensive Tonkasüße, die mir einfach nicht liegt. Diese sollte man unbedingt mögen. Ich persönlich bin bei sehr viel Tonka einfach etwas kritisch, aber das liegt an mir, ganz bestimmt nicht am Duft.
Mein Testmaterial scheint intakt zu sein, denn ich kann einen Duftverlauf ausmachen. Die Startphase lässt mich zunächst an Keiko Mecheris Paname, einen meiner Lieblinge, denken. Auch dieser ist leider eingestellt, aber heute jammer ich ausnahmsweise mal nicht über eingestellte Düfte. Wird ja sonst auch langweilig. Background beginnt sehr grün und der süße Anis und der herbe Estragon sind einfach wunderbare Kontrahenten, die in sehr feiner, olfaktorischer Harmonie hier zusammenfinden. Auch den Lavendel erkenne ich unmittelbar an solchen. Ein bisschen erinnert die Kopfnote von Background nämlich an das nach Lavendel duftende Schmerzöl Aconit von Wala. Hilft übrigens ganz toll bei Sportverletzungen oder wenn mans ganz klassisch im Kreuz hat. Aber auch das soll hier nur am Rande erwähnt werden, falls jemand den Duft des Öls kennt.
Danach nimmt der Duft Fahrt auf und wird schrittweise immer süßer. Heliotrop, Zimt und vor allem Vanille und Tonka drängen sich nach und nach in den Vordergrund. Die restlichen Blüten sind für meine Nase nicht konkret auszumachen, dafür ist die Komposition insgesamt zu stimmig. Ein bisschen Estragon sorgt hier und da noch für etwas grünes, krautiges Hintergrundrauschen und etwas Holz sagt auch mal Hallo, aber im Endeffekt mündet der Duft dann nach und nach in eine feine Tonkasüße mit Vanille.
Mir ist klar, weshalb sich so einer in den Neunzigern und vor allem im Designerbereich nicht halten konnte, denn sowas ist doch recht speziell, vor allem für diese Zeit. Würde dieser Duft heute lanciert werden, wäre er vermutlich im Sortiment von Profumum Roma zu finden. Die Vanillenote von Background erinnert mich an die Profumum-Roma-Vanille, die ich so sehr liebe. Dort hieße er dann vermutlich Tonkaverde, Dolcebosco oder so ähnlich. Ja, der könnte ein Profumum Roma sein und würde sich vermutlich auch gut verkaufen. Ich selbst kenne zwar bislang keinen Profumum Roma, der mit exakt einer solchen Notenkombination aufwartet, empfehle Fans von Background, die ihn sehr vermissen, dennoch mal einen Blick auf die Düfte dieser Marke zu werfen. Könnte gefallen.
Ganz herzlichen Dank an Lenka85 für die Testmöglichkeit.
Gleich vorneweg, dieser Wahnsinnsduft aus meiner Jugend ist Background leider nicht. So sehr ich mir das auch gewünscht hätte. Aber ich bin keinesfalls enttäuscht, denn dieser grün-süße Schmeichler aus dem Hause Jil Sander ist wunderschön und ich entdecke auch sogleich Gemeinsamkeiten mit Lieblingen aus dem eigenen Portfolio. Dennoch, für mich wäre er nix, denn er entwickelt trotz all seiner Gewürze und Holznoten eine sehr intensive Tonkasüße, die mir einfach nicht liegt. Diese sollte man unbedingt mögen. Ich persönlich bin bei sehr viel Tonka einfach etwas kritisch, aber das liegt an mir, ganz bestimmt nicht am Duft.
Mein Testmaterial scheint intakt zu sein, denn ich kann einen Duftverlauf ausmachen. Die Startphase lässt mich zunächst an Keiko Mecheris Paname, einen meiner Lieblinge, denken. Auch dieser ist leider eingestellt, aber heute jammer ich ausnahmsweise mal nicht über eingestellte Düfte. Wird ja sonst auch langweilig. Background beginnt sehr grün und der süße Anis und der herbe Estragon sind einfach wunderbare Kontrahenten, die in sehr feiner, olfaktorischer Harmonie hier zusammenfinden. Auch den Lavendel erkenne ich unmittelbar an solchen. Ein bisschen erinnert die Kopfnote von Background nämlich an das nach Lavendel duftende Schmerzöl Aconit von Wala. Hilft übrigens ganz toll bei Sportverletzungen oder wenn mans ganz klassisch im Kreuz hat. Aber auch das soll hier nur am Rande erwähnt werden, falls jemand den Duft des Öls kennt.
Danach nimmt der Duft Fahrt auf und wird schrittweise immer süßer. Heliotrop, Zimt und vor allem Vanille und Tonka drängen sich nach und nach in den Vordergrund. Die restlichen Blüten sind für meine Nase nicht konkret auszumachen, dafür ist die Komposition insgesamt zu stimmig. Ein bisschen Estragon sorgt hier und da noch für etwas grünes, krautiges Hintergrundrauschen und etwas Holz sagt auch mal Hallo, aber im Endeffekt mündet der Duft dann nach und nach in eine feine Tonkasüße mit Vanille.
Mir ist klar, weshalb sich so einer in den Neunzigern und vor allem im Designerbereich nicht halten konnte, denn sowas ist doch recht speziell, vor allem für diese Zeit. Würde dieser Duft heute lanciert werden, wäre er vermutlich im Sortiment von Profumum Roma zu finden. Die Vanillenote von Background erinnert mich an die Profumum-Roma-Vanille, die ich so sehr liebe. Dort hieße er dann vermutlich Tonkaverde, Dolcebosco oder so ähnlich. Ja, der könnte ein Profumum Roma sein und würde sich vermutlich auch gut verkaufen. Ich selbst kenne zwar bislang keinen Profumum Roma, der mit exakt einer solchen Notenkombination aufwartet, empfehle Fans von Background, die ihn sehr vermissen, dennoch mal einen Blick auf die Düfte dieser Marke zu werfen. Könnte gefallen.
Ganz herzlichen Dank an Lenka85 für die Testmöglichkeit.
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