01.10.2024 - 06:43 Uhr

Ponticus
76 Rezensionen

Ponticus
Top Rezension
78
Ein prolliger gay pride Gentleman!
Le Mâle – der Männliche, so heißt es. Da stellt sich die Frage, was ist männlich? Oder ähnlich interessant, was ist weiblich? Die Auswahl an Stereotypen ist riesig, angefangen von der verletzlichen Kindfrau Kate Moss in der Obsession-Werbung, über Josephine Baker in ihrem Bananenröckchen, Sex-Ikone Marilyn Monroe, Everybody’s Darling Doris Day, die herben Schönheiten Cate Blanchett und Meryl Streep bis hin zur Klementine aus der Ariel-Werbung. Wir schweifen aber ab, zurück zu den Herren. Ist der unbedarfte Dustin Hoffmann im Film „die Reifeprüfung“ männlich, der hübsche Brad Pitt, Hau-Drauf Bruce Willis, oder gar Sylvester Stallone als Rocky oder Rambo, der Cowboy John Wayne auf seinem Pferd oder doch ein Fußballer, Sänger oder der Typ von nebenan?
Die Werbung zum Parfüm ist es, die mich zu meinen Überlegungen bewegt! Nun sind Werbefuzzies sicher clevere Leute und agieren oft außerhalb der Logik. Obsession, ein Parfüm für Damen, ging steil mit erotischen Halbnacktfotos der kindlichen, schutzbedürftigen Kate Moss. Ob das die Masse der Frauen zum Kauf animiert hat? Ich als Mann finde das Spitze, die tollen Bilder, die zarte Kate und natürlich den Duft! Le Mâle als Parfüm für Herren punktet auf den Werbefotos mit halbnackten Männern in aufreizenden Posen und keckem Matrosenhütchen auf dem Kopf. Mich persönlich als Mann wiederum läßt das kalt, macht mich eher etwas neidisch ob der makellosen, muskulösen und sportlichen Körper der Burschen. Findet das Gros der Herren diesen Kaufanreiz hilfreich um das Portemonnaie zu öffnen? Oder richtet sich die Werbung vielleicht gar nicht an diejenigen, für die das Parfüm plakatiert ist?
In den bisher mehr als 200 Rezensionen zum EdT Le Mâle von Jean Paul Gaultier gibt es viele Kritiken, Lobeshymnen, faire Beurteilungen und Einordnungen. Angefangen vom prolligen Schlüpferstürmer über Schwulenduft hin zum besten Duft der Welt überschlagen sich die vielen Charakterisierungen dieses Parfüms. Geht es darum, wie das Zeugs eigentlich riecht, wird die Luft schon dünner. Kennt jeder, jeder schon mal gerochen, allseits bekannt, lieben oder hassen, riecht man an jeder Ecke etc.. Ist das so? Ich kannte den Geruch von Le Mâle bislang nicht, auch niemand den ich kenne, ist bisher damit vertraut außer seit kurzem mein Sohn. Der Herr Sohnemann fühlte sich genötigt in einem Sonderangebot „zuzuschlagen“, er wollte mal was „Eigenes“ an Parfüm! Nun gut, dann kann ich Le Mâle ja auch endlich mal testen und mitreden.
Le Mâle startet dominant würzig mit einem sehr aromatischen Konglomerat gewürziger Facetten von herb-scharf, fast reizend, über pikant-deftig bis zu sirupartig-süßlich, von krautig-blumigen Akzenten bis zu fruchtig-minzfrischen Empfindungen. Hauptsächlich ist das Empfinden aber ein streng würziges, auf das sich sehr zügig ein herzhaft-süßer, aber bleischwerer, zähflüssiger Rübendicksaft auflagert, so als sei man mit einem besonders aromatischen, klebrigen Hustensirup übergossen worden. Hier ist nichts samtig oder cremig, Le Mâle ist eine kleistrig-pampige Erfahrung. Und dennoch riecht es recht ansprechend, auf alle Fälle besonders und meiner Meinung nach ohne Beispiel. Das mag auch daran liegen, daß das Gemisch aus kräftiger Würze und breiiger Süße scheinbar transpiriert, es schwitzt auf der Haut und vermittelt mir zusätzlich den stickig-süßlich-warmen Eindruck eines oft getragenen, reichlich bekleckerten T-Shirts aus den Tiefen der Wäschetonne. So oder so, ich habe hier den Kümmel im Duett mit der Tonkabohne im Verdacht. Diesen dampfenden Geruchskomplex in seiner Gesamtheit finde ich irgendwie seltsam und recht eigenartig, er erscheint mir aber außergewöhnlich und ist, gering dosiert, für mich dennoch sinnlich, verführerisch und attraktiv. Das hatte ich wirklich nicht erwartet und überrascht mich positiv. Leider verfliegt diese erfreuliche Wahrnehmung mit der Zeit und der Geruch wird mir stetig lästiger und aufdringlicher. Ich kann mir daher nicht vorstellen Le Mâle über mehrere Stunden zu tragen, wobei die sehr gute Haltbarkeit dies durchaus gestatten würde. Ich kann es nicht anders sagen, aber Le Mâle nervt peu à peu immer mehr. Weiter passiert nicht mehr viel im Duftverlauf. Zum Ende hin übernimmt dann aber immer mehr eine zwar sehr süße, jedoch auch schöne aromatisch Vanille das Regiment, die hautnah bis zu 12 Stunden bemerkbar bleibt.
Le Mâle ist und wird nicht mein Parfüm, aber es ist kein schlechter Duft und sicher ein sehr markanter und besonderer. Und bei Le Mâle macht anscheinend der Träger den Eindruck, nicht das Parfüm. Kommt er wie ein Proll daher, erscheint auch der Duft prollig und den Titel als Schlüpferstürmer konnte Le Mâle nur bekommen, da ihn augenscheinlich oft Typen getragen haben, an denen schon alles von der Anmache bis zum Auftreten nichts anderes zum Ausdruck bringt als „willst Du ficken?“, als wärs dem Nutzer mit Le Mâle auf die Stirn getackert. Le Mâle kann aber durchaus auch anders und könnte, Akzeptanz von straffer Süßwürze vorausgesetzt, sicher ebenfalls als Gentlemanduft bestehen und einen Anzug oder Smoking gut begleiten. Hier machen nicht nur Kleider und Auftreten den Eindruck der Leute sondern auch den des markanten Parfüms.
Euch allen, fraulich/männlich oder auch nicht einen herzlichen Dank!
Die Werbung zum Parfüm ist es, die mich zu meinen Überlegungen bewegt! Nun sind Werbefuzzies sicher clevere Leute und agieren oft außerhalb der Logik. Obsession, ein Parfüm für Damen, ging steil mit erotischen Halbnacktfotos der kindlichen, schutzbedürftigen Kate Moss. Ob das die Masse der Frauen zum Kauf animiert hat? Ich als Mann finde das Spitze, die tollen Bilder, die zarte Kate und natürlich den Duft! Le Mâle als Parfüm für Herren punktet auf den Werbefotos mit halbnackten Männern in aufreizenden Posen und keckem Matrosenhütchen auf dem Kopf. Mich persönlich als Mann wiederum läßt das kalt, macht mich eher etwas neidisch ob der makellosen, muskulösen und sportlichen Körper der Burschen. Findet das Gros der Herren diesen Kaufanreiz hilfreich um das Portemonnaie zu öffnen? Oder richtet sich die Werbung vielleicht gar nicht an diejenigen, für die das Parfüm plakatiert ist?
In den bisher mehr als 200 Rezensionen zum EdT Le Mâle von Jean Paul Gaultier gibt es viele Kritiken, Lobeshymnen, faire Beurteilungen und Einordnungen. Angefangen vom prolligen Schlüpferstürmer über Schwulenduft hin zum besten Duft der Welt überschlagen sich die vielen Charakterisierungen dieses Parfüms. Geht es darum, wie das Zeugs eigentlich riecht, wird die Luft schon dünner. Kennt jeder, jeder schon mal gerochen, allseits bekannt, lieben oder hassen, riecht man an jeder Ecke etc.. Ist das so? Ich kannte den Geruch von Le Mâle bislang nicht, auch niemand den ich kenne, ist bisher damit vertraut außer seit kurzem mein Sohn. Der Herr Sohnemann fühlte sich genötigt in einem Sonderangebot „zuzuschlagen“, er wollte mal was „Eigenes“ an Parfüm! Nun gut, dann kann ich Le Mâle ja auch endlich mal testen und mitreden.
Le Mâle startet dominant würzig mit einem sehr aromatischen Konglomerat gewürziger Facetten von herb-scharf, fast reizend, über pikant-deftig bis zu sirupartig-süßlich, von krautig-blumigen Akzenten bis zu fruchtig-minzfrischen Empfindungen. Hauptsächlich ist das Empfinden aber ein streng würziges, auf das sich sehr zügig ein herzhaft-süßer, aber bleischwerer, zähflüssiger Rübendicksaft auflagert, so als sei man mit einem besonders aromatischen, klebrigen Hustensirup übergossen worden. Hier ist nichts samtig oder cremig, Le Mâle ist eine kleistrig-pampige Erfahrung. Und dennoch riecht es recht ansprechend, auf alle Fälle besonders und meiner Meinung nach ohne Beispiel. Das mag auch daran liegen, daß das Gemisch aus kräftiger Würze und breiiger Süße scheinbar transpiriert, es schwitzt auf der Haut und vermittelt mir zusätzlich den stickig-süßlich-warmen Eindruck eines oft getragenen, reichlich bekleckerten T-Shirts aus den Tiefen der Wäschetonne. So oder so, ich habe hier den Kümmel im Duett mit der Tonkabohne im Verdacht. Diesen dampfenden Geruchskomplex in seiner Gesamtheit finde ich irgendwie seltsam und recht eigenartig, er erscheint mir aber außergewöhnlich und ist, gering dosiert, für mich dennoch sinnlich, verführerisch und attraktiv. Das hatte ich wirklich nicht erwartet und überrascht mich positiv. Leider verfliegt diese erfreuliche Wahrnehmung mit der Zeit und der Geruch wird mir stetig lästiger und aufdringlicher. Ich kann mir daher nicht vorstellen Le Mâle über mehrere Stunden zu tragen, wobei die sehr gute Haltbarkeit dies durchaus gestatten würde. Ich kann es nicht anders sagen, aber Le Mâle nervt peu à peu immer mehr. Weiter passiert nicht mehr viel im Duftverlauf. Zum Ende hin übernimmt dann aber immer mehr eine zwar sehr süße, jedoch auch schöne aromatisch Vanille das Regiment, die hautnah bis zu 12 Stunden bemerkbar bleibt.
Le Mâle ist und wird nicht mein Parfüm, aber es ist kein schlechter Duft und sicher ein sehr markanter und besonderer. Und bei Le Mâle macht anscheinend der Träger den Eindruck, nicht das Parfüm. Kommt er wie ein Proll daher, erscheint auch der Duft prollig und den Titel als Schlüpferstürmer konnte Le Mâle nur bekommen, da ihn augenscheinlich oft Typen getragen haben, an denen schon alles von der Anmache bis zum Auftreten nichts anderes zum Ausdruck bringt als „willst Du ficken?“, als wärs dem Nutzer mit Le Mâle auf die Stirn getackert. Le Mâle kann aber durchaus auch anders und könnte, Akzeptanz von straffer Süßwürze vorausgesetzt, sicher ebenfalls als Gentlemanduft bestehen und einen Anzug oder Smoking gut begleiten. Hier machen nicht nur Kleider und Auftreten den Eindruck der Leute sondern auch den des markanten Parfüms.
Euch allen, fraulich/männlich oder auch nicht einen herzlichen Dank!
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